Fahrbericht Mercedes A 200 CDI:Kann kompakt, ist aber zu teuer

Mit der dritten Generation beginnt für die A-Klasse eine neue Ära. Mercedes will endlich mit der etablierten Kompaktklassen-Konkurrenz um Audi A3 und BMW 1er gleichziehen. Das Ergebnis überzeugt, doch der hohe Preis trübt seine Chancen auf dem Markt.

Stefan Grundhoff

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Mercedes-Benz A-Klasse 2012

Quelle: Mercedes-Benz

Mit der dritten Generation beginnt für die A-Klasse eine neue Ära. Mercedes will endlich mit der etablierten Kompaktklassen-Konkurrenz um Audi A3 und BMW 1er gleichziehen. Das Ergebnis überzeugt, doch der hohe Preis trübt die seine Chancen auf dem Markt.

Die A-Klasse wurde über die Jahre ihr Umfaller-Image einfach nicht los. Viele sahen sie als unwürdig für Mercedes, das Design blieb polarisierend und das Konzept wenig dynamisch. Die Erwartungen an die neue A-Klasse sind daher gigantisch. Im Aussehen flacher, bulliger und sportlicher will Daimler nun einen völlig neuen Weg gehen und dabei insbesondere Audi A3 und BMW 1er nacheifern, die bisher einen deutlich erfolgreicheren Kompaktklasseweg fuhren als Mercedes.

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Das wenig ansehnliche A-Klasse-Hochdachkonstrukt mit doppeltem Boden ist vergessen. Nach mehr als vier Jahren Entwicklung, 1000 virtuellen Crashtests und fast drei Millionen Testkilometern in 380 Prototypen bringt Mercedes ein Objekt in die Kompaktklasse, das sich sehen und fahren lassen kann.

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Das Außendesign des 4,29 Meter langen Fünftürers ist ein Quantensprung im Vergleich zum Vorgänger. Innen wurde kaum weniger Detailliebe an den Tag gelegt. Daimler hat viel Herzblut in die neue Kompaktklasse gelegt. Das spürt man. Nach den ersten Kilometern im 136 PS starken A 200 CDI wird der Unterschied zu den Vorgängern noch deutlicher. McPherson-Vorderachse, Vierlenker-Hinterachse, Doppelkupplungsgetriebe und ein stimmiger Innenraum , alles ist besser geworden.

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Auf Wunsch mit unzähligen Ausstattungslinien und -paketen individualisierbar, präsentiert sich die A-Klasse vielfältiger denn je. Der 1,8 Liter große Commonrail-Diesel dreht munter hoch, störende Antriebskräfte an der Vorderachse sind überschaubar.

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Das Sportfahrwerk dürfte einigen Kunden zumindest in Verbindung mit den 18-Zöllern allerdings zu stramm sein. Angenehm leicht liegt der Vierzylinder auf der Vorderachse, das Einlenkverhalten ist vorbildlich und der Diesel gut gedämmt.

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136 PS stehen dem Fahrer zur Verfügung, um mit Hilfe von 300 Newtonmetern Drehmoment ab 1600 Kurbelwellenumdrehungen den 1,5 Tonnen schweren Fronttriebler zu bewegen. Auf Tempo 100 sprintet der Mercedes-Einsteiger ohne in 9,3 Sekunden und die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 210 km/h.

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Je nachdem, ob Sechsgang-Handschaltung oder siebenstufiges Doppelkupplungs-Getriebe liegt der Normverbrauch bei rund 4,3 Litern. Wer sparsamer unterwegs sein will, muss zum A 180 CDI greifen, dessen 1,5 Liter großer Renault-Motor 109 PS leistet und weniger als vier Liter verbraucht. Während sich der Selbstzünder ebenso wie der 211 PS starke Top-Vierzylinder des A 250 betont leise und vibrationsarm bewegt, sind leider Windgeräusche deutlich vernehmbar.

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Entgegen dem allgemeinen Trend zu einstellbaren Fahrwerken muss sich der Kunde bereits bei der Bestellung entscheiden, mit welcher Abstimmung er zukünftig unterwegs sein möchte. Eine variable Dämpfereinstellung - wie auch bei anderen Mercedes-Modellen oder der Konkurrenz verfügbar - ist nicht im Programm und auch die betont leichtgängige Lenkung arbeitet nur in einem Modus.

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Optisch wirkt die A-Klasse allein mit breiten 18-Zöllern sportlich. Serienmäßig lässt Mercedes seinen Neuling in den Basisversionen mit schmalen 15-Zoll-Stahlfelgen vom Band. Dann hat es sich mit dem sportlichen Anspruch. Produziert wird die A-Klasse in Rastatt und im ungarischen Kecskemet.

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Die Sportsitze mit integrierter Kopfstützen passen perfekt, vorausgesetzt man hat Normgröße. Wer kleiner als 1,75 oder größer als 1,85 Metern ist, vermisst eine verstellbare Oberschenkelauflage und die rechte Höhe der Kopfstütze.

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Einen besseren Eindruck vermitteln das griffige Steuer, das auch im edlen Mercedes SL arbeitet oder das sehenswerte Armaturenbrett, auf dem der aufgesetzte Navigationsbildschirm jedoch wie ein minderwertiger Fremdkörper wirkt. Auch im Fond ist genug Platz für zwei Personen und der Laderaum schluckt 350 Liter.

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Die A-Klasse ist für Mercedes ein dringend benötigter großer Schritt nach vorn. Preislich liegt er jedoch deutlich über den Hauptkonkurrenten, die bei rund 22.000 Euro beginnen. So geht es beim 122 PS starken Basismodell A 180 erst bei teuren 23.978 Euro los. Der empfehlenswerte Mercedes A 200 CDI mit 136 PS kostet mindestens 27.786 Euro. Die Serienausstattung ist dabei jeweils karg. Serienmäßig gibt es kaum mehr als Radio, ESP, zahlreiche Airbags, Kollisionswarnung und eine manuelle Klimaanlage.

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Spätestens ein Blick in die schier endlose Aufpreisliste verrät, dass die neue A-Klasse ein echter Mercedes geworden ist, die kaum einen Wunsch offen lässt - wenn der Kunde bereits ist, die geldbörse weit zu öffnen. Nach der Markteinführung folgen noch weitere Triebwerke, Allradversionen und ein über 300 PS starkes AMG-Modell.

© Süddeutsche.de/pi/goro
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