Fahrbericht: Mazda 6 2.0:Sanfte Wiedergeburt

Rund drei Jahre nach der Vorstellung bekommt der Mazda 6 jetzt eine Modellpflege. Die fällt allerdings sehr sanft aus: Die Japaner wollten nichts riskieren.

Von Stefan Grundhoff

Optisch sind die Veränderungen an den drei Modellvarianten Limousine, Fließheck und Kombi kaum zu erkennen. Die leichte Kosmetik an Front- und Heckpartie wurde ungewöhnlich sanft ausgeführt. Ein bisschen Feinschliff an Kühlergrill, Front- und Heckschürze, zu mehr konnten sich die Designer nicht durchringen. Übersichtlichkeit und Haptik sind nach wie vor überzeugend.

mazda 6 neu

Dezentes Facelift: der neue Mazda 6

(Foto: Foto: press-inform)

Auch im Innenraum des 4,69 Meter langen 6er-Fließheck hat sich nicht allzu viel getan. Die bislang sehr metallisch anmutende Mittelkonsole wich einer dunklen Ausführung in Klavierlack. Sieht fraglos besser aus und fügt sich harmonischer in das ebenfalls leicht geschärfte Armaturenbrett ein. Die Verarbeitung ist tadellos - die Bedienung ebenfalls.

Nicht hinzugelernt haben die Mazda-Ingenieure beim Thema Instrumentenbeleuchtung. Wer auch bei Tag im Licht unterwegs ist, kann die leicht abgedunkelten Anzeigen von Kilometerzähler und Navigationssystem (jetzt mit DVD-Technik) kaum ablesen.

Löbliche Erhaltsamkeit

Erfreulich bleiben dagegen die vorbildlichen Sitze: mit genügend langer Beinauflage und viel Seitenhalt. Auf Wunsch sind die elektrisch verstellbaren Stühle nun auch mit einer Memory-Funktion zu bekommen.

Ansonsten bleibt alles beim Alten. Praktisch nach wie vor beim Fünftürer und Kombi das System der mit einem Handgriff umklappbaren Rücksitze. Mazda nennt es Karakuri. Den Namen müssen Sie sich nicht merken. Wichtig ist, dass die Sitzlehnen und -flächen wie von Geisterhand zusammenfallen und eine ebene Ladefläche freigegeben wird. Das Kofferraumvolumen liegt bei der Limousine bei 500 Litern. Die Fließheckversion bietet variable 492 bis 1662 Liter.

Über dem Rückspiegel bekommt der Fahrer eine Rückmeldung, ob die - maximal drei - hinteren Passagiere angegurtet sind. Das Einsteigen in den Mazda 6 geschieht ebenfalls leichter als bisher. Beim Keyless-Entry-System kann der Scheckkartenschlüssel in der Tasche bleiben. Die Bedienung von Tür- und Zündschloss funktioniert per Funk.

Sanfte Wiedergeburt

Optimierte Motoren

Der 1,4 Tonnen schwere Mazda 6 war seit seiner Markteinführung anno 2002 für seine überzeugenden Motoren und eine gehöriges Maß an Fahrdynamik bekannt. Hier wurde dennoch ebenfalls leicht nachgearbeitet. Die beiden Dieselmodelle erfüllen von sofort an nicht nur die Abgasnorm Euro-4, sondern haben auch einen serienmäßigen Partikelfilter.

Die Benziner wurden in puncto Sparsamkeit verbessert. Trotzdem hat man Wert auf Sportlichkeit gelegt. Der Zweiliter-Vierzylinder leistet 108 kW / 147 PS und ein maximales Drehmoment von 184 Nm. 0 auf 100 km/h in 9,9 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h unterstreichen den sportlichen Anspruch des 6ers.

Sportliche Ansprüche

Zu diesem Anspruch trägt insbesondere auch das neue Sechsgang-Schaltgetriebe bei, das prächtig zum Mazda 6 passt. Die Gänge sind gut abgestuft und lassen sich so knackig schalten, dass man fast meint, im Kultroadster Mazda MX-5 zu sitzen, der zum Ende des Jahres in der dritten Generation auf den Markt kommt.

Ähnlich überzeugend zeigen sich Lenkung, Bremsen und Fahrwerksabstimmung. Es macht einfach Spaß, den Mazda 6 über kurvige Landstraßen zu bewegen. Mazda gibt als Durchschnittsverbrauch 8,0 Litern Super auf 100 Kilometer an.

Die Preise zeigen sich im Vergleich zu den bisherigen Mazda-6-Versionen nahezu unverändert. Der Einstieg in die 6er-Klasse beginnt mit dem 1.8 Comfort bei 20.350 Euro. Eine gute Wahl ist der Mazda 6 2.0 Exclusive für 23.950 Euro. Er bietet unter anderem Klimaautomatik, Alufelgen, Tempomat, ESP, sechs Airbags und ein Soundsystem.

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