Eurobike 2015:Hauptsache elektrisch

E-Bikes sind im Trend, aber selten schön. Die Fahrradmesse Eurobike hat in dieser Hinsicht einige Überraschungen zu bieten. Und in anderer Hinsicht auch.

Von Felix Reek

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Urbane Fahrradtrends 2016: Falten, klappen, schieben

Quelle: obs

Auf der Eurobike in Friedrichshafen (26. bis 29. August) zeigen die Hersteller ihre Neuigkeiten für die kommende Fahrradsaison. Darunter viele E-Bikes, Pedelecs und Falträder. Auf den ersten Blick sieht es so aus, als tue sich nicht viel in der Fahrradwelt. Denn die Trends für 2016 ähneln denen des vergangenen Jahres. Doch wer genauer hinschaut, erkennt Überraschendes.

Flyer Pluto

Das Flyer Pluto bringt zwei der größten Trends der Messe zusammen. Es ist ein Faltrad mit Elektromotor. Der Hersteller verspricht, dass das vollgefederte Pluto genauso bequem ist wie ein normales Fahrrad. Zielgruppe sind vor allem Pendler, die auf ein kompaktes Rad angewiesen sind. Optional gibt es eine Rolltasche zum Transport. Preis: 3399 Euro.

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Jarifa i29

Das Jarifa i29 E-Bike

Quelle: Hersteller

Egal ob elektrische Unterstützung bei Mountainbike oder City-Cruiser, der Trend zum E-Motor im Rad ist nicht mehr aufzuhalten. Technisch ist das schon lange möglich, optisch überzeugte es in der Vergangenheit aber nur wenig. Da wurde die Akkueinheit meist lieblos auf den Rahmen oder Gepäckträger montiert.

Auf der Eurobike zeigen jetzt einige Hersteller, wie es besser beziehungsweise schöner geht. Beim Jarifa i29 ist der Akku Teil des Gesamtdesigns und auf den Rahmen aufgesetzt, er geht in ihn über. Die elektrische Reichweite soll laut Hersteller bei 200 Kilometern liegen. Die dürfte sich aber verringern, sobald es ins Gelände geht. Auf den Markt kommen soll das i29 im Frühjahr 2016, der Preis ist noch nicht bekannt.

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Freygeist

Das Freygeist E-Bike

Quelle: Freygeist

Das schönste E-Bike der Messe ist wohl das Freygeist des gleichnamigen Start-ups. Auf den ersten Blick unterscheidet es sich kaum von einem normalen Fahrrad. Der Akku ist im Unterrohr verbaut und somit nicht zu sehen. Trotz dieser Konstruktion lässt sich der Akku bei einem Defekt laut Hersteller in einer halben Stunde austauschen.

Mit gerade einmal zwölf Kilogramm Gewicht fährt sich das Freygeist ohne elektrische Unterstützung wie ein normales Fahrrad, mit Motor sind Geschwindigkeiten bis zu 45 km/h möglich. Im Idealfall bringt es das Zweirad aus Berlin auf eine Reichweite von bis zu 100 Kilometern. So viel Technik und Design hat aber seinen Preis: Das Freygeist kostet 3990 Euro.

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Montague Allston

Montague Allston Faltrad

Quelle: obs

Bei einem Faltrad muss man in punkto Fahreigenschaften gewöhnlich Einbußen in Kauf nehmen. Das Montague Allston richtet sich an Radfahrer, die genau das nicht wollen. Mit 28-Zoll-Rädern ist es ein Klapprad in den Dimensionen eines normalen Fahrrads, das sich durch das Gelenk im Hauptrahmen aber wesentlich platzsparender verstauen lässt. Es bietet sich so zum Beispiel als Option für den Urlaub an. Das Allston soll im November 2015 in den Handel kommen.

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Tern Cargo Node

Tern Cargo Node Lastenrad

Quelle: inMotion mar.com

Und noch mehr Trends in einem Rad: Das Tern Cargo Node ist Lasten- und Faltrad in einem und dürfte vor allem auf Großstädter zugeschnitten sein, die es leid sind, beim Einkauf im Stau zu stehen. Bis zu 160 Kilogramm können mit dem 24,5 Kilogramm schweren Rad transportiert werden.

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Tern Cargo Node

Das Cargo Node zusammengeklappt

Quelle: inMotion mar.com

Ist der Transport erledigt, lässt es sich zusammenklappen. Laut Tern wurde das Fahrrad so konzipiert, dass es in einen Aufzug passt und sich in der Wohnung abstellen lässt. Der Preis für das Cargo Node steht noch nicht fest.

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Interlock

Interstock Schloss im Sattel

Quelle: inMotion mar.com

"Das Interlock ist die größte Erfindung, seit Du Dein Rad in einem Busch verstecken musstest." So kündigt das gleichnamige US-Start-up vollmundig seine Erfindung an, einen Sattel mit integriertem und herausziehbarem Schloss. Will man das Fahrrad abstellen, umschließt man damit sowohl den Rahmen als auch einen Fahrradständer, ein Geländer oder einen anderen fest im Boden verankerten Gegenstand. Auf diese Art ist es vor Dieben geschützt, selbst wenn diese den Sattel abmontieren.

Ein großer Vorteil des Interlock-Sattels gegenüber dem als unstehlbar geltenden Yerka-Bike: Er ist auf andere Modelle übertragbar und mit 60 Euro vergleichsweise günstig.

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Cannondale Slate Force CX1

Cannondale Slate Force CX1

Quelle: dpa

Cannondale zeigt deutlich, dass die verschiedenen Radklassen immer mehr verschmelzen. Das Slate Force CX1 ist ein Rennrad mit breiteren Reifen, das so auch fürs Gelände geeignet ist. In den USA nennt man diese neue Klasse "Gravel Racer". Die soll die Vorzüge beider Konzepte verbinden.

Auffälligstes Merkmal des Slate Force ist aber der fehlende Arm der Vordergabel, für den die Marke bekannt ist. Technische Vorteile hat das nicht, aber man fällt damit auf. Das CX1 soll ab Oktober in drei Versionen erhältlich sein und startet bei 3000 Euro.

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Abus In-Vizz Ascent

Albus In-Vizz Ascent Fahrradhelm

Quelle: obs

Motorradhelme haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber Fahrradhelmen: Ihr Visier schützt die Augen vor Insekten und Steinen. Davon inspiriert zeigt Abus auf der Eurobike einen Helm mit integrierter Sonnenbrille. Die kann mit einem Handgriff aus- und wieder eingeklappt werden. Für den Vorgänger erhielt das Unternehmen im letzten Jahr den "Eurobike Gold Award". Billig ist das aber nicht: Der Helm kostet etwa 150 Euro.

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vsf Fahrradmanufaktur R-500

vsf Fahrradmanufaktur R-500 Rennrad

Quelle: www.Pino-Petrillo.de; Hersteller

Klassische Räder kommen wohl nie aus der Mode. Deswegen erinnert das R-500 des niedersächsischen Unternehmens vsf Fahrradmanufaktur an ein Rennrad der Siebzigerjahre. Auch bei den Materialien ist der Hersteller Traditionalist: Der Rahmen ist aus Stahl, insgesamt wiegt das Rad etwa neun Kilo. Von November 2015 an soll das R-500 für 1900 Euro im Handel erhältlich sein.

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Scott Big Ed

Scott Big Ed Fatbike

Quelle: Hersteller

Schon im letzten Jahr verkündete die Branche, dass Fatbikes der nächste große Trend wären. Viele Fahrräder mit den überdimensionierten Reifen sieht man aber noch nicht auf deutschen Straßen. Vielleicht ändert das ja dieses Fatbike von Scott. Zumindest trägt es mit seinen 4,5-Zoll-Reifen bereits den passenden Namen: "Big Ed". Die großen Reifen sollen für besseren Grip im Gelände sorgen, heben bei dem 2500 Euro teuren Rad aber das Gewicht: 15 Kilo wiegt das Fatbike.

© Süddeutsche.de/harl/gal
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