Auch Opel wird die Technik der neuen Konzernmutter PSA zeitnah übernehmen. Bis 2020 wollen die Rüsselsheimer vier E-Modelle anbieten, die auf PSA-Plattformen basieren - darunter den neuen Corsa. Später soll es von allen Baureihen eine Elektrovariante geben. Der zuletzt so gefeierte Ampera-e wird dann längst nicht mehr zum Angebot gehören. Schon jetzt lässt sich das kompakte Elektroauto, wie vor Kurzem noch möglich, nicht mehr für 1000 Euro reservieren. Zwar mit Verweis auf eine angeblich hohe Nachfrage, aber der wahre Grund hat mit der PSA-Übernahme zu tun: Der Ampera-e ist eine Entwicklung des General-Motors-Konzerns, wird in den USA gebaut und dort als Chevrolet Bolt EV verkauft. Um den Stromer als Ampera-e nach Europa zu holen, muss Opel Lizenzgebühren an den alten Partner zahlen, was für die Deutschen auf ein Zuschussgeschäft hinausläuft. Deshalb ist das Gros der wenigen Exemplare, die es bislang über den Atlantik geschafft haben, lediglich in den Leitmärkten Norwegen und Niederlande verkauft worden. In Deutschland wurden dem Kraftfahrt-Bundesamt zufolge bis Ende Oktober nur 127 Ampera-e zugelassen.
Vor diesem Hintergrund ist es schon ein wenig absurd, dass Opel immer noch so tut, als hätte der Ampera-e eine Zukunft im eigenen Angebot. Erst Anfang November ließ sich Entwicklungschef Christian Müller das Goldene Lenkrad für das E-Auto überreichen - begleitet von den üblichen Bekanntmachungen der hauseigenen PR-Abteilung. Der Preis selbst erscheint verdient, schließlich kommt der Ampera-e nach NEFZ-Norm bis zu 520 Kilometer weit (im Alltag dürften es etwa 380 sein). Damit wäre er derzeit das reichweitenstärkste Elektroauto nach den Tesla-Modellen und ein willkommener Imageträger für Opel - wenn er denn tatsächlich erhältlich wäre.