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E-Autobauer in Schwierigkeiten:Fisker steigt bei Fisker aus

Er gab dem US-Elektroautobauer Fisker seinen Namen, er gab ihm ein Gesicht, er war der Chef: Der dänische Autodesigner Henrik Fisker war Dreh- und Angelpunkt der Marke. Nun verlässt er das Unternehmen im Streit. Doch die Elektromarke hat schon lange Probleme.

Der in Schwierigkeiten steckende US-Elektroautobauer Fisker muss ohne seinen Namensgeber weitermachen. Mitgründer Henrik Fisker ist als Vorsitzender des Verwaltungsrats zurückgetreten. Grund seien "zahlreiche bedeutende Meinungsverschiedenheiten" mit dem Management über die geschäftliche Strategie, hieß es in einer am Mittwoch verbreiteten Erklärung Fiskers.

Der aus Dänemark stammende Autodesigner Henrik Fisker hatte das Unternehmen im Jahr 2007 zusammen mit dem ehemaligen BMW-Manager Bernhard Koehler gegründet, der zurzeit das Europageschäft lenkt. Mit ihrem Fisker Karma, einem 100.000 Dollar teuren Sportwagen mit Elektroantrieb und zusätzlichem Verbrennungsmotor, wollten sie die Branche umkrempeln.

Bankrotte Lieferanten, ausstehende Kredite

Auf die erste Begeisterung folgten aber geschäftliche Rückschläge: Weil Fisker weniger Wagen als versprochen verkaufte und ein geplantes Massenmodell bis heute auf sich warten lässt, fror die US-Regierung einen Kredit über rund eine halbe Milliarde Dollar ein. Nachdem der Batterielieferant A123 Systems im Oktober in die Insolvenz gerutscht war, stand schließlich bei Fisker die Produktion ganz still. Zuletzt gab es Spekulationen über den Einstieg chinesischer Geldgeber.

Der Autohersteller wird inzwischen nach einem kurzen Gastspiel des ehemaligen Chrysler-Chefs Tom LaSorda vom ehemaligen GM-Manager Tony Posawatz geführt. Henrik Fisker hatte den Posten des Firmenchefs hatte Henrik Fisker bereits vor einem Jahr abgegeben. Als Vorsitzender des Verwaltungsrats wollte er sich darauf konzentrieren, die Marke international bekannter zu machen und neue Modelle zu entwerfen. Einen Aufschwung konnte er jedoch nicht mehr herbeiführen.

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