Diese Woche:Telefonieren am Steuer

In einer repräsentativen Befragung des Allianz-Technikzentrums berichteten 60 Prozent der Fahrer, die in den zurückliegenden drei Jahren Unfälle hatten, dass sie ihr Mobiltelefon beim Fahren händisch genutzt hatten.

Von Marco Völklein

Am Steuer zu telefonieren, das kann teuer werden: 60 Euro plus einen Punkt in Flensburg sieht der Bußgeldkatalog vor. Eine Verkehrssicherheitsstudie aus dem Allianz-Zentrum für Technik zeigt nun, dass viele Fahrer dennoch immer wieder ihr Handy ans Ohr nehmen oder den Blick auf dessen Display richten. In der repräsentativen Befragung berichteten 60 Prozent der Fahrer, die in den zurückliegenden drei Jahren Unfälle hatten, dass sie ihr Mobiltelefon beim Fahren händisch genutzt hatten. Bei Fahrern ohne Unfallerlebnis waren es nur 37 Prozent. Nach Ansicht der Unfallforscher ist Ablenkung durch Mobilfunkgeräte sogar eine größere Gefahrenquelle als Alkohol am Steuer. Neben dem Smartphone entziehen weitere Ablenkungen den Fahrern Aufmerksamkeit: So gaben 74 Prozent der Befragten an, dass im Auto verbaute Technik sie ablenkt. 39 Prozent bedienen das Navi bei der Fahrt, 58 Prozent steuern per Bordmenü das Radio. Die Allianz-Forscher fordern daher, dass bestimmte Funktionalitäten, etwa die Zieleingabe beim Navi oder der Internetaufruf über das Bordmenü, während der Fahrt für den Fahrer deaktiviert sind.

© SZ vom 03.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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