Süddeutsche Zeitung

Diese Woche:Öffentlicher Nahverkehr

Mehr Menschen als je zuvor fahren mit U-Bahn, Bus oder Straßenbahn: Der öffentliche Nahverkehr in Deutschland wächst seit zwei Jahrzehnten ununterbrochen. Im Jahr 2017 gab es 10,3 Milliarden Fahrten von Kunden, ein weiteres Plus von 1,4 Prozent.

Von Joachim Becker/dpa

Mehr Menschen als je zuvor fahren mit U-Bahn, Bus oder Straßenbahn: Der öffentliche Nahverkehr in Deutschland wächst seit zwei Jahrzehnten ununterbrochen. Im Jahr 2017 gab es 10,3 Milliarden Fahrten von Kunden, ein weiterer Rekord. Das ergibt sich aus Hochrechnungen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV). Mit 1,4 Prozent fiel das Wachstum aber etwas schwächer aus als im Vorjahr, als das Plus noch 1,8 Prozent betrug. "Wir können im Interesse von Klimaschutz und Luftreinhaltung noch stärker wachsen", sagt VDV-Präsident Jürgen Fenske. "Tatsächlich aber stößt der Nahverkehr heute schon vor allem in Großstädten und Ballungsräumen vermehrt an Kapazitätsgrenzen." Fenske, der die Kölner Verkehrs-Betriebe leitet, fordert daher ein Sonderprogramm von Bund und Ländern. "Der öffentliche Personennahverkehr muss dringend ausgebaut werden, um die steigende Nachfrage zu decken." Notwendig seien 20 Milliarden Euro in den nächsten zehn Jahren.

Eine Verkehrswende in den Städten solle auch die Luftreinhaltung verbessern und drohende Fahrverbote verhindern.

Die Fahrgäste müssen indes zum Jahreswechsel vielerorts wieder tiefer in die Tasche greifen. Durchschnittlich verteuern sich Fahrkarten bei den 450 deutschen Nahverkehrsunternehmen um 1,8 Prozent, zeigen Verbandsberechnungen. Das entspricht der allgemeinen Teuerungsrate. Je nach Region fällt der Zuschlag unterschiedlich aus: Während Kunden in Bremen und Niedersachsen 2,1 Prozent mehr bezahlen, ändern sich die Fahrpreise in Berlin und Brandenburg dieses Mal nicht.

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Quelle:
SZ vom 05.01.2018
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