Diese Woche:Auf Kollisionskurs

127,6 g/km CO₂

Die CO₂-Emissionen von Neuwagen in Deutschland sinken nur langsam, schuld ist der SUV-Trend. Fiat ist mit 146,3 g/km massiv von Strafzahlungen der EU bedroht.

Die CO₂-Emissionen von neuzugelassenen Pkw sinken nur äußerst langsam. Ein Grund für den abflachenden Trend ist die weiterhin hohe Nachfrage nach SUV und Geländewagen, die überdurchschnittlich viel Sprit verbrauchen.

Von Joachim Becker

Die letzten Gramm werden die Schwierigsten: Die CO₂-Emissionen von neuzugelassenen Pkw sinken in Deutschland nur langsam. Während der Flottenwert europaweit unter 120 Gramm pro Kilometer liegt, sind es im wichtigsten EU-Markt noch 127,6 g/km. Die Emissionen und damit der Normverbrauch gingen hierzulande lediglich um 2,2 Prozent zurück - das geringste Minus seit 2009/2010 (Abwrackprämie). In den letzten fünf Jahren (jeweils Halbjahr) sanken die CO₂-Emissionen laut dem Center of Automotive Management in Bergisch Gladbach durchschnittlich um 3,2 Prozent. Um den Zielwert von 95 g/km im Jahr 2021 zu erreichen, sind deutlich höhere Verbrauchseinsparungen nötig. Grund für den abflachenden Trend ist die hohe Nachfrage nach SUV und Geländewagen. Der Marktanteil der Hochdachbrummer ist seit 2007 von 7,3 Prozent auf 20,8 Prozent gestiegen. Die relativ großen und schweren Wagen brauchen mehr Sprit, aktuell liegen ihre CO₂-Emissionen bei 134,1 (SUV) und 159,3 g/km (Geländewagen). Vom SUV-Boom profitieren Hyundai (131,3 g/km) und Kia (138,5) besonders, die eine mäßige CO₂-Performance zeigen. Bei Ford (128,7) und Fiat (146,3) stiegen die Emissionen sogar. Sehr gut schneiden dagegen Toyota (108 g/km inklusive Lexus) sowie Peugeot ab. Die Franzosen konnten den CO₂-Flottendurchschnitt in der ersten Jahreshälfte um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 105,4 g/km reduzieren. VW liegt mit 122,9 g/km im Mittelfeld, gefolgt von BMW inklusive Mini (128,7 g/km), Mercedes inklusive Smart (131,7) und Audi (132,9).

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