Deutsche Bahn:Viele Bahnhöfe verkauft

Das Bahnhofsgebäude in Coburg in Oberfranken ist noch im Besitz der DB. (Foto: Daniel Vogl/dpa)

Etwa jedes fünfte Bahnhofsgebäude gehört nach einer Mitteilung des Lobbyverbands Allianz Pro Schiene noch der Deutschen Bahn (DB). Damit hat der Konzern den Angaben zufolge seit 1999 etwas mehr als 80 Prozent aller Empfangsgebäude verkauft - also 2824 ihrer insgesamt 3507 Bahnhofsimmobilien. Vor allem in den ostdeutschen Ländern trennte sich die DB von Stationen. Aus Sicht des Verbands war das ein verkehrspolitischer Fehler: Viele der verkauften Gebäude seien in einem desolaten Zustand und böten wenig Anreiz, den Zug als attraktives Verkehrsmittel zu entdecken.

Der Grund für die zahlreichen Verkäufe liegt laut Allianz pro Schiene in einem "Webfehler der Bahnreform": Seit der Reform im Jahre 1994 finanziert der Bund nur noch den Bau und die Erneuerung von Bahnsteigen aus Steuermitteln, fühlt sich aber nicht mehr für den Erhalt der Bahnhofsgebäude zuständig. Stattdessen verlange der Bund von seiner für die Bahnhöfe zuständigen Tochter DB Station & Service, die Gebäude durch Mieteinnahmen zu finanzieren, was insbesondere im ländlichen Raum "eine echte Herausforderung" sei.

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