Deutsche Autos auf US-Oldtimerwoche:Legenden der Autobahn

Keine Veranstaltung zeigt so viele noble Autoklassiker wie die Autowoche in im kalifornischen Monterey. Sportwagen made in Germany bekommen dort besonderes Augenmerk. Doch die US-Besitzer haben zuweilen eine allzu romantische Vorstellung von Deutschlands Straßen.

Von Marcel Sommer

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(Foto: SOM)

Keine Veranstaltung zeigt so viele noble Autoklassiker wie die Autowoche in im kalifornischen Monterey. Sportwagen made in Germany bekommen dort besonderes Augenmerk. Doch die US-Besitzer haben zuweilen eine allzu romantische Vorstellung von Deutschlands Straßen. Was ist im Angebot, wenn eine Supermarktkette in Deutschland mit USA-Wochen wirbt? Es gibt zumeist Chips und Burger zu vergünstigten Preisen. Das ist ziemlich platt, aber Gegenwart des weit verbreiteten Amerika-Bildes vieler Deutschen. Das Bild von Deutschland in den USA ist da nicht weniger undifferenziert. Was sonst hätte ein Biergarten bei einer noblen Automobilausstellung mitten auf einer Golfanlagen in Kalifornien zu suchen?

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Bei den dort gezeigten Fahrzeugen soll es sich um Legenden der deutschen Autobahn handeln. So zumindest lautet der Titel des im Rahmen der größten Oldtimerveranstaltung der Welt stattfindenden Spektakels Pebble Beach in Kalifornien, gelegen an der Pazifikküste zwischen Los Angeles und San Francisco. Im Bild ein BMW B7 turbo neben einem Plastik-Flamingo.

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(Foto: SOM)

Autos der Marken BMW, Mercedes und Porsche so weit das Auge reicht. Volkswagen hingegen ist mit fast keinem Fahrzeug vertreten. Nicht ein Käfer oder Golf. Wenn da nicht ein kleines blaues Auto wäre, das auf den Namen Rometsch-Banane hört. Diese Banane heißt mit vollem Namen VW Rometsch Cabriolet, Modell Beeskow und besteht aus einer Aluminium-Karosserie, die auf einem VW Käfer-Fahrgestell basiert. Bis zu 30 PS leistet der in den 50er Jahren 9.500 Deutsche Mark teure Sonderling. Neben der von vorn bis hinten gebogenen Form, daher der Kosename Banane, fallen besonders die sogenannten Selbstmördertüren. Wer ihn, weil er nicht sofort ansprang, anzuschieben versuchte und gleichzeitig das Lenkrad bedienen wollte, lief bei einer abschüssigen Straße Gefahr von seiner Fahrzeugtür umgerissen zu werden. Doch mit diesem Los befindet er sich ja in guter Gesellschaft, auch ein aktueller Rolls-Royce Phantom öffnet und schließt die Türen nach dieser seltenen Bauweise.

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Viele der anderen Autos, meist in einem tadellosen Zustand, prahlen mit Kilometerständen, die ihnen nicht anzusehen sind. Ein Mercedes-Benz 360 SEC AMG hat fast eine Million Kilometer ...

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... oder ein BMW 2800 CS mit beinahe 700.000 gefahrenen Kilometern.

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Dennoch sehen die Fahrzeuge aus wie ein Jahreswagen. Sehr zur Freude der auf Klappstühlen direkt neben ihren automobilen Schätzen sitzenden Besitzer. Die warten förmlich auf Lob und Anerkennung der Besucher.

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(Foto: Pebble Beach, Oldtimer, Monterrey, Made in Germany)

Die Tatsache, dass nur die wenigsten der vielen Fahrzeugbesitzer schon im Land ihrer Autobahnträume waren, spielt an diesem einen Tag keine Rolle. So sind Weisheiten wie "In Deutschland fahren nur Sportwagen und vor allem so schnell wie es nur geht" in fast jeder zweiten Gesprächsrunde zu hören. Im Bild ein Porsche 911 Rothmans aus dem Jahr 1989.

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Autokennzeichen in den USA können die Fahrer individuell gestalten. Das Nummernschild eines Porsche 911T Targa zeigt das Wort Ludvhig. "Während meiner ersten Fahrt mit diesem Schmuckstück habe ich versucht einen guten Radiosender zu finden. Nachdem ich an allen mir zur Verfügung stehenden Knöpfen so lange herumgeschraubt habe, bis ich kaum noch weiterwusste, ertönte plötzlich in maximaler Lautstärke Ludwig van Beethovens 5. Sinfonie. Das war ein Zeichen und das Kennzeichen war geboren", erklärt Brian Grossi, der Besitzer des grünen Porsche. Ob er schon einmal im Land der unbegrenzten Autobahnen war verneint er zuerst. Nach einer kurzen Denkpause fällt ihm dann aber noch ein: "Ach ja, ich war schon mal in Ulm!" Immerhin.

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