Detlef Hedderich:Lkw in Flammen

Retter

Detlef Hedderich

(Foto: Goodyear)

Detlef Hedderich steuert seinen Laster weg von der Gefahrenstelle.

Eigentlich sollte der Montag im Januar 2009 für Lkw-Fahrer Detlef Hedderich ein ganz normaler Arbeitstag werden. Er ist mit seinem Gefahrguttransporter unterwegs auf der A1 von Lüneburg nach Bremen, auf einer Strecke, die er schon oft gefahren ist. Geladen hat er Gasflaschen, darunter auch mit Sauerstoff gefüllte Stahlflaschen. Eigentlich eine Routinetour, doch auf Höhe des Parkplatzes Hittfeld am Maschener Kreuz hört er plötzlich einen lauten Knall und sieht im Rückspiegel Rauch aufsteigen.

Hedderich steuert nach rechts und stoppt den Lkw auf dem Standstreifen kurz vor der Parkplatzausfahrt. Er steigt aus und sieht, dass ein Reifen seines Aufliegers brennt. Als er den Feuerlöscher holen will, greift der Brand weiter um sich. "Es war eine riesige Stichflamme, die ich nicht einfach so löschen konnte", erzählt der Lkw-Fahrer. In einer Situation, in der wohl die meisten sich um ihre eigene Sicherheit gesorgt hätten, ergreift Hedderich die Initiative: Er steigt wieder ins Führerhaus und fährt mit 40 Stundenkilometern weiter, verständigt über Handy die Polizei. "Das war einfach Bauchgefühl. Ich stand vor einem mit Lkw und Pkw gut besuchten Parkplatz und dachte: Wenn die Gasflaschen hier explodieren, bleibt weit und breit nichts mehr stehen."

Hedderich setzt darauf, dass die Flammen am Auflieger durch den Fahrtwind von der explosiven Ladung weggeweht werden. Und sein Plan funktioniert: Die Einsatzkräfte lotsen ihn 15 Kilometer weiter auf der Autobahn, die mittlerweile in beiden Richtungen gesperrt ist. Mit der Feuerwehr dicht hinter ihm fährt Hedderich bald nur noch auf den Felgen bis kurz hinter die Anschlussstelle Rade. Weiter kommt er nicht. "Irgendwann fiel die Bremsanlage des Aufliegers aus, und das Feuer hatte die kompletten Reifen der Hinterachse aufgefressen."

Nun bleibt Hedderich nichts mehr, als möglichst schnell das brennende Fahrzeug zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Der Feuerwehr gelingt es schließlich, den Brand am stehenden Lkw zu löschen - die Gefahr ist gebannt. Die "Held der Straße"-Jury urteilt später: Durch das besonnene Handeln und den Mut von Detlef Hedderich wurde eine Katastrophe verhindert, die schreckliche Ausmaße hätte haben können.

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