Das neue Porsche-Museum:Ein Traum im Raum

Ende Januar eröffnet Porsche sein neues, 100 Millionen Euro teures Museum in Stuttgart-Zuffenhausen.

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Ende Januar eröffnet Porsche sein neues, 100 Millionen Euro teures Museum in Stuttgart-Zuffenhausen.

Unbaubar, lautete das Urteil. Fachleute, Ingenieure, erfahrene Tragwerksplaner schüttelten den Kopf, als sie vor knapp vier Jahren auf die mutigen Pläne des Wiener Architekturbüros Delugan Meissl schauten: So gehe das nicht. Viel zu kompliziert.

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Das war nur eines der Probleme. Ein anderes brannte schon länger. Es drehte sich rund um den Kreisverkehr der Schwieberdinger Straße, den Stuttgart in großer Geste Porscheplatz getauft hat.

Was für ein Euphemismus für die leere Mitte zwischen dem betriebsamen Porsche-Werk, der blutarmen Fassade der Porsche-Niederlassung und einem wirr gewürfelten Gewerbe- und Industriegelände hintendran!

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Jetzt setzt das Museum um Fliegen an - und es ist klar: Porsche hat sich einen mutigen Entwurf ausgesucht.

Hoch, dabei nicht graziös, reckt sich diese kantig gefaltete, brillantweiß belegte und spiegelnde Box. Nachhaltig dominiert der Bau die Beliebigkeit seines zerfaserten Umfelds. Der gewaltige Polyeder bietet 82 Autos auf 5600 Quadratmetern Platz.

Doch seine große Last, 35.000 Tonnen sind es, darf er nur in drei Stützenpaare ableiten, was zu Spannweiten von bis zu 60 Metern führt - und zu spektakulären Überhängen: Rund 40 Meter weit kragt das Museum in seinem hinteren Teil aus.

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Mehr als 80 Meilensteine warten auf Besucher.

Der Ouvertüre folgen Fahrzeuge wie ein Käfer, ein Mercedes Monza oder der Cisitalia als wichtige Wegmarken der Entwicklung vor 1948. Von hier reicht der Blick längs durch den rund 140 Meter langen Bau: Porsche, Porsche, Porsche. Nicht zu voll, doch überall. Kaum etwas, was davon ablenken könnte: Vor der tiefschwarzen Außenwand reihen sich die Modelle in strenger Chronologie: Sie beginnt mit dem ...

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... frühen roten Gmünd-Coupé und endet im Heute.

Weil die Porsche-Geschichte ein Kontinuum ist, gibt es nur einen Raum, der jedoch ständig seine Form variiert: Er öffnet sich, steigt an, verjüngt sich, fächert sich auf. "Mobilität war zentraler Gegenstand unserer architektonischen Auseinandersetzung", sagt Architekt Roman Delugan. Im Entwurf spiegeln sich Dynamik und Geschwindigkeit, Konzentration und Gelassenheit.

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Porsche wollte keinen Klamauk: "Wir haben mit Absicht darauf verzichtet, eine inszenierte Erlebniswelt zu schaffen", sagt Museumsleiter Achim Stejskal. Nur beim Klang wurde man schwach: Aus drei Soundduschen strömen die Klänge von 356, 911 und 917. Der Boden vibriert dazu.

Die nackte Alu-Karosse des Berlin-Rom-Wagens symbolisiert den Urknall der Idee vom Reisesportwagen.

Foto: Uli Jooß

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Wer sich darauf einlässt, kann in den Autos lesen wie in einem Buch. Ferry Porsches Alltags-911 steht hier und auf unerbittlich weißem Terrain parken die siegreichen Targa Florio- und Le Mans-Teilnehmer.

Auch eine große 917-Armada (Bild) tritt auf. Dazu fokussiert Porsche in sechs Themeninseln die Eigenschaften, die für die Marke stehen. Doch bei aller Präzision zeigt die Marke auch ein paar Gefühle. Immerhin melden sich legendäre Haudegen wie Hans Herrmann, Vic Elford oder Derek Bell mit Anekdoten zu Wort.

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