Dacia Duster:Kontrollierte Offensive

Angekündigt ist er schon länger - jetzt macht Dacia Ernst und bringt den Duster: ein Allradler zum Niedrigpreis. Er soll der Konkurrenz von Škoda und Ford ordentlich einheizen.

Hans Bast

Dacia fährt wie gewohnt Kampflinie. Im November erst wurden die Preise der anderen Modelle gesenkt. Und jetzt geht Dacia mit einem einen SUV auf Sandero-Basis in einem neuen Marktsegment auf Kundenfang. Der Duster ist ähnlich kompakt wie der Kuga oder der Yeti: 4,31 Meter lang, 1,82 Meter breit und mit einem Gesamtgewicht von 1330 Kilogramm. Bei aufgerichteter Rücksitzbank haben im Kofferraum 475 Liter Platz. Wird mehr benötigt, kann der Stauraum bis auf 1600 Liter vergrößert werden.

Dacia Duster: Für schlechte Wege und noch ein bisschen mehr: Dacia Duster

Für schlechte Wege und noch ein bisschen mehr: Dacia Duster

(Foto: Foto: oh)

Als Motoren steht der 1.6-Liter-Benziner und die beiden bewährten 1,5-Liter-dCi 85 und dCi 105 FAP Dieselmotoren zur Verfügung. Den Verbrauch gibt Dacia im Frontantriebsmodus mit rund sechs Litern für den Benzinmotor und mit 5,5 Litern für die Dieselaggregate an. Das entspricht 140 und 150 Gramm CO2 pro Kilometer. Der Benziner erreicht damit den hauseigenen Standard "Eco2".

Die meisten SUV verlassen bekanntlich kaum jemals den Asphalt. Wer dennoch auf Abwege gerät, der ist mit dem Duster jedoch noch relativ gut präpariert. 200 Millimeter Bodenfreiheit, große Räder, ein Unterfahrtschutz und ein Böschungswinkel von 30 Grad vorn und 35 Grad hinten machen ihn zumindest begrenzt geländetauglich.

Unterstützt werden diese Tugenden vom Antriebsystem, das Nissan zuliefert. Den Duster gibt es wahlweise mit Zwei- und Vierradantrieb. Die 4x4-Version hat drei Fahrprogramme, die auf Knopfdruck aktiviert werden können. Im Auto-Modus fährt der Duster unter normalen Fahrbahnbedingungen mit Frontantrieb. Lässt die Traktion nach, leitet die elektromagnetische Kupplung einen Teil des Drehmoments automatisch an die Hinterachse weiter. Bei extremen Bedingungen, etwa auf verschneiten Straßen oder matschigem Untergrund, erfolgt bis zu 50 Prozent der Kraftübertragung an die Hinterräder. Bei Fahrten im Gelände kann der Fahrer manuell auch in den starren Allradmodus wechseln. Dann fährt der Duster bei geringer Geschwindigkeit mit einer festen Kraftverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse im Verhältnis von 50:50.

Von Renault als "Weltauo" geplant

Bei der Sicherheitsausstattung merkt man dem Dacia die Zugehörigkeit zum Renault-Konzern an. Verbaut wird serienmäßig ein Antiblockiersystem von Bosch und eine elektronische Bremskraftverteilung (EBV). Serienmäßig hat der Duster Frontairbags für Fahrer und Beifahrer und Gurtkraftbegrenzer an den vorderen Dreipunktgurten. Auf Wunsch können zusätzliche Kopf-Thorax-Seitenairbags und pyrotechnische Gurtstraffer eingebaut werden.

Der Dacia Duster ist für Renault ein "Weltauto". Im Frühjahr 2010 kommt er in Europa, der Türkei, in Algerien und Marokko auf den Markt. Ab Juni erfolgt dann die Markteinführung unter dem Renault-Logo in der Ukraine, in Ägypten sowie in mehreren Staaten im Vorderen Orient und in Afrika. Gebaut wird der Duster für all diese Märkte in Pitesti in Rumänien. Ab 2011 wird der Duster dann auch in Brasilien gefertigt und soll auf dem südamerikanischen Markt debütieren. Geplant ist auch die Produktion in Russland für die osteuropäischen Dacia-Kunden.

Über den Preis schweigt sich Dacia offiziell noch aus. Er dürfte aber so um 15.000 Euro liegen.

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