Concours d'Elegance 2013:"Genießt die Show"

Exklusiver geht's nicht: Die schönsten und teuersten Oldtimer kommen jedes Jahr auf den Concours d'Elegance. Und wer es mit seinem Oldtimer auf das heilige Grün des Pebble-Beach-Golfplatzes geschafft hat, will dort auch gewinnen - um jeden Preis.

Von Marcel Sommer

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Concours d'Elegance, Pebble Beach, Oldtimer

Quelle: SOM

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Exklusiver geht's nicht: Die schönsten und teuersten Oldtimer kommen jedes Jahr auf den Concours d'Elegance. Und wer es mit seinem Oldtimer auf das heilige Grün des Pebble-Beach-Golfplatzes geschafft hat, will dort auch gewinnen - um jeden Preis.

Wenn sich die Veranstalter der bekanntesten Oldtimerveranstaltung der Welt melden, wird nicht lange überlegt. Der Sammler bestellt postwendend den Schiffscontainer für den stählernen Liebling und redet dem Restaurateur des Vertrauens nochmals ins Gewissen.

Teuer, teurer, Pebble

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"Geld spielt keine Rolle" ist hier keine nette Redensart, sondern die Wahrheit. Auch wenn das eigene Fahrzeug nicht die Millionen-Euro-Grenze durchbricht, wird gern der Marktwert nochmals in die wochenlange Auffrischung gesteckt. Im Bild ein Lamborghini Countach LP400.

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In diesem Jahr werden sich allerdings Besitzer eines Cabrio-Traums gedacht haben: "Warum habe ich nicht in ein ordentliches Verdeck investiert?" Ein Preis wäre damit zwar auf Grund der fehlenden Originalität von vornherein ausgeschlossen gewesen, doch zumindest wäre die Feuchtigkeit dem Interieur ferngeblieben. Auch vor diesem 1955er Lincoln Indianapolis Boano Coupé machte der Regen nicht Halt.

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US-Moderator Jay Leno (Mitte) brachte es auf den Punkt: "Das wäre in England der schönste Tag des Jahres!" Denn Nebel, Kälte und ein steter Nieselregen trübten ein wenig das für jeden Zuschauer etwa 200 Euro teure Vergnügen.

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Zeremonienmeister Ed Herrmann kürte ein 79 Jahre altes Cabriolet zum Gewinner des wichtigsten Preises, dem Best of the Show Car. Der Besitzer des Packard 1108 Twelve Dietrich Convertible Victoria aus dem Jahr 1934, Joseph Cassini der Dritte, ist überglücklich - auch wenn er genau dieses Gefühl schon kennt: "Dass ich nach 2004 hier nochmal gewinnen kann ist unglaublich. Und der Sieg fühlt sich sogar noch emotionaler an als der Erste." Auf die Frage, warum er denn wohl gewonnen habe, sagte er: "Mein Fahrzeug hat ein tolles Hinterteil."

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Bei dem Concours d'Elegance zu gewinnen ist gar nicht so einfach. Die meist älteren Juroren legen sich schon mal aufs wenige Millimeter kurze Green und werfen einen geschulten Blick auf den Unterboden des Prüflings.

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Aus diesem Grund hat auch Michael Heinemann (links) aus Neuss seinen olivgrünen Porsche 911 S Coupe bereits lange vor dem Concours nach Kalifornien verschifft: "Vier Wochen und täglich zehn Stunden Arbeit haben wir nochmal in den 1969 an Dr. Ferdinand Porsche ausgelieferten 2,2 Liter-Porsche gesteckt - auch in den Unterboden." Zu einem Preis hat es aber ltrotzdem nicht gereicht. Durch seine Geschichte und den originalen Zustand hätte das einzigartige Exemplar aber zumindest auf europäischem Boden gute Chancen. Doch davon möchte Michael Heinemann nichts wissen: "Ich meide eigentlich solche Veranstaltungen. Aber hier dabei zu sein, ist schon was Besonderes." Da spielen 4000 Euro Verschiffungsgebühr und 8000 Euro Flugzeugtransportkosten auch keine Rolle mehr.

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Dass auch ein zweiter Platz in der eigenen Klasse glücklich machen kann, war Jeff Lotman aus Los Angeles anzusehen. Zumal sein 1957er BMW 507 Series II Roadster erst kurz zuvor fertig und ihm erst während der Veranstaltung übergeben wurde. Klaus Kutscher von der BMW Classic Car-Abteilung sagt: "Der 507 wurde vor zwei Jahren auf der Oldtimerveranstaltung Villa d'Este von Jeff Lotman ersteigert. Anschließend brachte er ihn zu uns. Der Auftrag war: Das Auto mit der Chassisnummer 70048 und einem 3,2 Liter großen V8-Motor sollte hier beim Concours d'Elegance in Pebble Beach stehen. Anderthalb Jahre hat die Restaurierung gedauert, eigentlich ein Jahr zu wenig. Jedes Teil haben wir in die Hand genommen und wieder aufbereitet." Doch die Außenfarbe ist zwar im Originallack aufgetragen worden, aber da diese Farbe von der Ursprungsfarbe abweicht, gab es Punktabzug.

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In diesem Auto fuhr John F. Kennedy durch Deutschland: eine Lincoln Dietrich Presidential Convertible Limousine von 1950.

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Die Akribie, mit der die Besitzer jedem noch so kleinen Regentropfen zuleibe rückten, war unglaublich. Und auch kleine Schönheitsreparaturen, wie das Nachschwärzen von Bremsschläuchen mit Hilfe eines schwarzen Stiftes (im Bild) oder das Entfernen von Gras aus dem Reifenprofil zeigen den Ernst der Protagonisten. Dass an den meisten Handgelenken der Putzmänner Uhren prangten, die den Wert eines neuen Sportwagens übersteigen, rundet das Bild ab.

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Hier wird Wert auf Details gelegt.

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Der älteste automobile Teilnehmer war in diesem Jahr ein 98 Jahre alter Pope-Toledo Type XII Roi des Belges 7 Passenger Touring von 1906, der mit zeitgemäß gekleideten Passagieren zum Golfplatz rollte. Den Weg vom fernen Alaska hat er zwar nicht auf eigener Achse absolviert, doch war ihm das Alter im Hinblick auf Lack und Leder nicht anzusehen.

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Beim 29 Jahre jüngeren Voisin Clairière Berline sah das schon etwas anders aus. Dem aktuellen Patina-Trend folgend ist er nach seinem Auftritt 1935 beim Genfer Automobil Salon 45 Jahre lang im Museum natürlich gealtert und in diesem Zustand verblieben.

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Schon mehrere Kilometer vor dem eigentlichen Veranstaltungsort standen selbst gemalte Schilder mit der Aufschrift "Parken 50 Dollar". Gleichzeitig haben sich die offiziellen Jacken-Verkäufer Glück mit dem Wetter, denn der Verkauf von schützenden Textilien lief hervorragend. Alle 50 Meter standen zudem mobile Geldautomaten. In Pebble Beach wird eben an alles gedacht. So können sich die betuchten Besucher und Teilnehmer auf das Wesentliche konzentrieren oder wie Jay Leno sagte: "Genießt die Show. Es ist die beste Autoshow der Welt."

© Süddeutsche.de/pi/goro/ihe
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