Concept Cars auf der IAA:Sind wir nicht alle ein bisschen Tesla?

Der Einfluss von Elon Musk auf die Automobilbranche ist auf der IAA nicht zu übersehen. Gerade die Deutschen versuchen verstärkt, mit ihren Studien zu Tesla aufzuschließen. Und liefern dabei Einblicke, wie Autofahren in der Zukunft aussehen könnte.

Von Felix Reek

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(Foto: Bloomberg)

Mercedes Concept IAA "Concept IAA" heißt die Studie, mit der Mercedes nach Frankfurt reiste. Die drei Buchstaben stehen allerdings nicht für die gleichnamige Automobilmesse, sondern "Intelligent Aerodynamic Automobile". Konkret heißt das: Das Concept Car ist ein Transformer.

Mercedes Concept IAA

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(Foto: dpa-tmn)

Auf Knopfdruck oder automatisch ab Tempo 80 fahren am Heck acht Segmente aus, die das Coupé verlängern. Gleichzeitig schiebt sich eine Lamelle an der Stoßstange 60 mm nach unten. So soll sich der Luftstrom am Auto verbessern lassen, um einen geringeren Verbrauch zu gewährleisten. Angetrieben wird das Concept IAA aus einer Kombination aus Benzin- und Elektromotor, die 279 PS leistet.

Mercedes Concept IAA

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(Foto: REUTERS)

Obwohl das Coupé so nie in den Handel kommen wird, liefert es bereits erste Ausblicke auf die nächste E-Klasse. Wenig überraschend spielt vor allem Vernetzung eine entscheidende Rolle. So kommuniziert das Concept IAA mit anderen Autos und Informationsquellen, um Unfälle zu vermeiden. Bedient wird der Mercedes über einen zentralen Touchscreen und weitere auf Berührung reagierende Displays auf dem Lenkrad.

Thunder Power

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(Foto: STG)

Ohne die Großen der Branche hat der Deutsche Dr. Peter Tutzer, der zuvor unter anderem für Lotus, Porsche und Bugatti arbeitete, ein Elektroauto entwickelt, das es mit Tesla aufnehmen soll. Für den Thunder Power kaufte er erfahrene Fachkräfte ein und bediente sich bei "namhaften Zulieferern", wie er es selbst ausdrückt. Die Daten können sich zumindest sehen lassen: Auf eine Reichweite von 650 Kilometer sollen es die Batterien des Elektromotors bringen, bei einer Leistung von wahlweise 313 oder 435 PS. In weniger als fünf Sekunden soll so die stärkere Variante auf Tempo 250 beschleunigen.

Thunder Power

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(Foto: WGO)

Die Produktion soll in zwei Jahren in China beginnen, dem primären Markt für den Thunder Power. Ende 2017 kommt das Elektroauto nach Europa. Angepeilter Verkaufspreis: ab 65 000 Euro.

Porsche Mission E

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(Foto: dpa-tmn)

Einen noch weiteren Blick in die Zukunft wagt Porsche mit der Studie Mission E. Optisch am Panamera und dem Rennwagen 918 Spyder angelehnt, wird das viersitzige Coupé von einem 600-PS-Elektromotor angetrieben. Der soll den Mission E in 3,5 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen. Die Reichweite gibt Porsche mit 500 Kilometern an, 80 Prozent des Akkus sollen bereits nach 15 Minuten aufgeladen sein.

Porsche Mission E

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(Foto: dpa)

Interessanter ist, was sich im Inneren verbirgt. Auf Rückspiegel verzichtet der Mission E komplett, stattdessen blicken zwei Kameras nach hinten. In der Mitte des Cockpits findet sich ein ausladender Touchscreen, die Fahrzeugfunktionen lassen sich per App, Gesten, Blicken und mittels eines Hologramms steuern. Eine Kamera überwacht die Blickrichtung des Fahrers und richtet entsprechend die Instrumente auf dem Display aus. Zudem soll sie die Stimmung anhand von Gesichtsausdruck und Körperhaltung analysieren, die als Emoticon im Display erscheint. Damit auch Freunde in den sozialen Netzwerken daran teilhaben können.

Audi e-tron Quattro

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(Foto: REUTERS)

Kein Segment boomt so stark wie SUVs. Ihr Image als Ökosau werden sie trotzdem nicht los. Dem will Audi jetzt den e-Tron Quattro entgegensetzen, der sich gegen Teslas Model X positionieren soll. Drei Elektromotoren treiben das SUV, das größenmäßig zwischen Q5 und Q7 positioniert ist, mit insgesamt 505 PS an. Die Reichweite soll bei etwa 500 Kilometer liegen, die Ladezeit 50 Minuten betragen.

Audi e-Tron Quattro

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(Foto: dpa-tmn)

Im Innenraum zeigt sich der Elektro-Audi futuristisch, ohne den Fahrer zu überfordern. Den Tacho ersetzt ein Bildschirm, die Anzeigen sind gestochen scharf. Auffällig ist, dass alle Bedieneinheiten durch Touchscreens ersetzt wurden. Im Kofferraum gibt es ein weiteres Gimmick: Im Boden sind zwei einrädrige Segways versenkt.

Peugeot Fractal Concept

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(Foto: REUTERS)

Das Nebensächliche vorneweg: Das Peugeot Fractal Concept kann auch fahren. Jeweils ein 102 PS starker Elektromotor an Vorder- und Hinterachse treiben die Studie an, bei einer Reichweite von 450 Kilometern. Doch eigentlich geht es bei dem Franzosen vor allem um eines: den richtigen Ton.

Peugeot Fractal Concept

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(Foto: dpa-tmn)

Dafür wurde eigens der brasilianische Klang-Künstler Amon Tobin verpflichtet. So warnt der Peugeot durch unterschiedliche akustische Signale Fußgänger und Radfahrer. Die Studie "spricht" mit dem Verkehr und signalisiert durch verschiedene Geräusche, ob sie beschleunigt, bremst oder mit konstanter Geschwindigkeit unterwegs ist. Dieses Konzept setzt sich im Innenraum fort, der ausgekleidet ist wie ein Aufnahmestudio. 14 Lautsprecher beschallen dort den Fahrer. Selbst in den Sitzen sind zwei Subwoofer integriert, damit das Klangerlebnis körperlich spürbar ist. Die Geräuschkulisse soll es dem Fahrer aber auch erlauben, das Fractal Concept intuitiver zu steuern. Die Stimme des Navigationssystems wandert zum Beispiel auf die Seite, wohin man demnächst lenken muss. Damit der Fahrer durch die akustischen Reize aber nicht überfordert ist, lässt sich der Peugeot auch weiter per Lenkrad und über einen Touchscreen bedienen.

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