Citymaut:Die Gebühr soll's richten

Immer mehr Metropolen setzen auf Mautgebühren für Autofahrer. London und Stockholm melden Erfolge. New York will jetzt nachziehen.

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Die Zahl der Metropolen mit City-Maut wächst. Als nächstes müssen wohl die New Yorker zahlen, wenn sie mit dem Auto nach Manhattan wollen. Auch Hamburg prüft Mautpläne. Welche Städte schon heute Gebühren für eine Autofahrt ins Zentrum verlangen, sehen Sie auf den nächsten Seiten. Das mit gelben Taxis durchsetzte Verkehrschaos Manhattans ist legendär. Bald sollen Autofahrer, die in den Finanzdistrikt wollen, 8 Dollar bezahlen, Lkws je nach Größe zwischen 21 und 42 Dollar. Die Mautpläne hat sich vor allem ein New Yorker zu eigen gemacht: ...

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... Bürgermeister Michael Bloomberg. In Washington stellte ihm die Bundesregierung bereits einen Scheck über 354 Millionen Dollar für die Umsetzung in Aussicht - falls er es schafft, seinen Stadtrat und das Parlament des Staates New York zu überzeugen. Eine Kommission, die letzte Woche ihre Arbeit aufnahm, prüft nun Bloombergs Vorhaben. Zehn der 17 Mitglieder gelten als Maut-Befürworter.

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London: 11,80 Euro Schon weiter als Bloomberg ist Ken Livingstone, Londons Erster Bürgermeister. Der "rote Ken", wie er aufgrund seiner linken Politik, seiner markigen Anti-Bush-Sprüche und seiner Freundschaft mit Venezuelas Präsident Hugo Chavez genannt wird, hat ein Mautsystem eingeführt, das weltweit noch vielen Städten als Vorbild dienen dürfte. Die Engländer wählten ihn daraufhin zum "Politiker des Jahres" - weil er die City-Maut gegen den Widerstand der Ladenbesitzer durchsetzte.

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London ist die größte Stadt mit City-Maut. 230 fest installierte Kameras filmen die Autokennzeichen auf den Straßen der Innenstadt, hinzu kommen mobile Überwachungswagen. Der Anteil der erfassten Fahrzeuge am Gesamtverkehr soll bei 98 Prozent liegen.

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Fahrer können die Gebühr per SMS, Telefon oder in Geschäften mit einem "PayPoint" entrichten. Wer nicht zahlt und gefilmt wird, bekommt nach zwei Wochen eine Rechnung über 50 Pfund (74 Euro) zugeschickt, nach vier Wochen steigt die Strafzahlung auf 150 Pfund (220 Euro).

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Stockholm: bis zu 6,50 Euro Die Trängselskatt ("Gedrängelsteuer") in Stockholm liegt je nach Tageszeit zwischen 1,10 und 2,20 pro Fahrt in die Innenstadt oder aus dem Zentrum heraus. Maximal müssen pro Tag 6,50 Euro bezahlt werden. Wie in London filmen Kameras die Autokennzeichen. Die Stockholmer können die Gebühr automatisch per Lastschrift bezahlen. Autos mit Hybridantrieb, Busse sowie Wagen mit ausländischem Kennzeichen sind von der Gebühr befreit. Die Stockholmer Bevölkerung hatte sich im September 2006 nach einem sechsmonatigen Probelauf für die Maut entschieden. 53,1 Prozent der 600.000 Wahlberechtigten stimmten dafür.

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Bologna: 5 Euro Seit Mai 2006 wird auch in Bologna eine Maut erhoben: Für Fahrten in die Altstadt verlangt die Stadt fünf Euro.

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Rom: 360 Euro pro Jahr Wer wochentags in das historische Zentrum Roms fahren möchte, braucht eine 360 Euro pro Jahr teure Genehmigung. Taxis und Busse haben weiterhin freie Fahrt.

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Oslo: 2,50 EuroSeit 1990 kommt zu den teuren Lebenshaltungskosten in Oslo noch eine Maut obendrauf. Der Verkehr in die Innenstadt konnte um 10 Prozent verringert werden.

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Bergen: 3 Euro Die erste europäische Stadt, in der die City-Maut eingeführt wurde, liegt ebenfalls in Norwegen. In der Küstenstadt Bergen bezahlen Autofahrer seit 1985 eine Gebühr für die Einfahrt in die Innenstadt. In Trondheim schafften die Stadtväter die 1990 eingeführte Maut 2005 wieder ab - die Kosten für den Ausbau einiger Straßen hatten sich amortisiert.

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Singapur: 25 Cent bis 1,80 Euro Schon 1965 führte Singapur eine Stadtmaut ein. Per Chipkarte hinter der Windschutzscheibe bezahlen Autofahrer zwischen 25 Cent und 1,80 Euro - je nach Strecke und Tageszeit.

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In New York wäre die City-Maut nicht der erste Versuch, das Verkehrschaos einzudämmen. Mehrere Tunnel nach Manhattan sind bereits kostenpflichtig. Nach dem 11. September hatte sich der Autoverkehr in die Innenstadt nochmals erhöht. Die Stadt reagierte damals mit der Regelung, dass nur Autos mit zwei oder mehr Insassen nach Manhattan dürfen. "Alleine-Fahrer" werden von der Polizei ausgesiebt und zurückgeschickt.

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