City-Maut in London:Kampf den "Chelsea-Traktoren"

Der "Rote Ken" macht seinem Namen alle Ehre: Der Bürgermeister Londons, Ken Livingstone, will die Fahrer besonders umweltschädlicher Autos stärker zur Kasse bitten. Sie sollen den dreifachen Mautpreis bezahlen.

Londons Bürgermeister Ken Livingstone will die seit fünf Jahren geltende City-Maut für besonders umweltschädliche Autos verdreifachen.

Hummer, Reuters

Benzinschleuder Hummer: Der "Rote Ken" will gegen die Umweltverschmutzer besonders hart vorgehen.

(Foto: Foto: Reuters)

Die Gebühr soll für schwere Geländewagen und andere Luxuskarossen von Oktober an von bisher acht auf 25 Pfund (33 Euro) steigen, wie Livingstone am Dienstag mitteilte. Umweltverträgliche Fahrzeuge sollen hingegen ganz von der Maut ausgenommen werden.

Die Maut galt ursprünglich in einer zwanzig Quadratkilomter großen Zone um die Londoner City und Westminster, im Februar wurde die Fläche fast verdoppelt. Sie umfasst jetzt mit Notting Hill, Knightsbridge und Chelsea auch die Schickeria-Viertel im Westen der Metropole.

"Niemand muss die Umwelt schädigen, indem er mit 'Chelsea-Traktoren' mit enormen Benzinverbrauch in die City rollt," sagte Livingstone, Spitzname "der Rote Ken" bei der Vorstellung des geplanten neuen Gebührenordnung. Als "Chelsea-Traktoren" bezeichnen die Londoner die allradgetriebenen Fahrzeuge und Luxussportwagen aus dem gleichnamigen Nobel-Stadtteil.

Diese stoßen nach Angaben Livingstones zum Teil vier Mal soviel Kohlendioxid aus wie schadstoffarme Autos. Mit seinem Vorhaben wolle er die Bürger zum Umsteigen auf sauberere Autos oder den öffentlichen Nahverkehr ermuntern, betonte der Bürgermeister, der sich im Mai zur Wiederwahl stellt.

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