Christiania-Räder:Das Rad der Hippie-Kommune

Kleiner Wendekreis, niedriges Gewicht, hohe Zuladung: Das Rad der einstigen Hippie-Kommune Christiania ist ein Exportschlager.

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Christiania-Räder

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Dass der Anfang einer Firmengeschichte romantisch ist, kommt nicht oft vor. Bei den Lastenrädern der Marke Christiania war es so. Annie Lerche und Lars Engstrøm lebten Anfang der achtziger Jahre in einer autonomen Kommune in Kopenhagen. In der Freistadt Christiania wurde viel gesponnen und verworfen. Aber eines war klar: Autos waren ...

Im Bild: ein Christiania-Bike mit der H-Box

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... tabu. Auf eine Familienkutsche verzichten, wollte Engstrøm aber trotzdem nicht. Er ist gelernter Schmied und fing eines Tages an zu tüfteln. Ein Rad, mit dem man Umzüge fahren und Kinder vom Kindergarten abholen konnte - das musste doch möglich sein.

Im Bild: ein Christiania-Bike mit der H-Box

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1984 hatte er es geschafft. Das erste Lastenrad war fertig. Und wo bleibt die Romantik? "Der Prototyp des Rades war ein Geburtstagsgeschenk von Lars an mich", sagt Annie Lerche. Mittlerweile leben sie mit ihren drei Kindern auf Bornholm. Dort steht auch die Fahrradfabrik mit rund 20 Angestellten.

Im Bild: ein Christiania-Bike mit der H-Box

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Das Rad der Hippie-Kommune ist zum Exportschlager geworden. Annie Lerche schätzt, dass mittlerweile 15.000 Dänen ein Rad ihr Eigen nennen. Doch die Begeisterung kennt keine Grenzen. Vor allem aus London kommen immer mehr Aufträge. Das liegt an der Einführung der Umweltzone, die die Autofahrer weitgehend aus der Innenstadt verbannte.

Im Bild: das Christiania-Bike als "Taxi-Rad"

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Bis zu 100 Kilogramm lassen sich in der farbigen Box vor dem Lenker transportieren. Die Sieben-Gang-Shimano-Schaltung überbrückt zuverlässig kleine Steigungen. Nur das Lenken muss man neu lernen. Trotz des kleinen Wendekreises des Rades wird man beim Abbiegen ganz schön in die Schräglage gezogen.

Im Bild: ein Christiania-Bike mit der H-Box

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"Die Räder sind auffällig, aber nicht klauanfällig", sagt Gaya Schütze vom Berliner Fahrradladen im Mehringhof. "Das einzige Problem ist, dass die Box von Passanten als Mülleimer missbraucht wird. Die Besitzer finden immer wieder Bananenschalen in der Box."

Im Bild: ein Christiania-Bike in der "Racer"-Ausführung

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H-Box oder Light sind die beliebtesten Modelle. Mit Kindern in der Box ist der Einbau einer Bank mit Sicherheitsgurten empfehlenswert. So ausgestattet lassen sich bequem zwei Kinder und der Wocheneinkauf transportieren.

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Für manche Firmen ist das Christiania-Rad Teil der Corporate Identity geworden: Ein bayerisches Industriewerk lässt sich auf die Box das Firmenlogo lackieren und setzt die Räder auf dem Werksgelände ein. In Berlin gibt es einen Schornsteinfeger, der auf das Rad nicht mehr verzichten möchte sowie ein Dentallabor am Ku'damm, das damit Waren ausliefert. Und Selbstverständlich beliefert die dänische Post ihre Kunden mit dem Rad - und auch der Briefträger der noch immer autonomen Postbehörde in der Freistadt Christiania.

Mehr Infos: www.christianiabikes.de

Alle Fotos: Fahrradladen Mehringhof

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