Cargo-Bikes:Tausche Auto gegen Lastenrad

In kaum einem Radsegment tut sich so viel Kreatives wie bei den Cargo-Bikes. Manche Modelle ersetzen den Kinderwagen - und eines gleich einen ganzen Transporter.

Von Felix Reek

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Bicicapace / Justlong

Quelle: Bicicapace

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Die Kinder rein ins Auto und schnell in der Kita abliefern: Das haben sich schon so manche Eltern gedacht, nur um dann im morgendlichen Berufsverkehr der Metropolen steckenzubleiben, keinen Parkplatz zu finden - oder beides. Seitdem das Auto immer weniger als Fortbewegungsmittel in Städten taugt, steigen immer mehr Menschen auf Lastenräder oder sogenannte Cargo-Bikes um. Sie sind wendig, bieten aber genügend Stauraum für den Wochenendeinkauf oder die eigenen Kinder.

Bicicapace Justlong

Die neuesten Trends bei Cargo-Bikes zeigen aber: Für so ein Fahrrad reicht es nicht mehr, nur praktisch zu sein. Lastenräder bieten heute immer neue Möglichkeiten zur Individualisierung. Das Bicicapace aus Italien beispielsweise hat vorne eine Tasche, die bis zu 80 Liter fasst. Hinten ist eine Sitzmöglichkeit angebracht, in der bis zu drei Kinder in einer Reihe Platz nehmen können.

Linktipp: Sieben Cargo-Bikes im Test - das ist das beste Lastenrad

Bicicapace / Justlong

Quelle: Bicicapace

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Sollten die Kinder kleiner sein und sich noch nicht selbst festhalten können, lassen sich an dem Cargo-Bike auch zwei Kindersitze befestigen. Ein Rennmaschine ist das Bicicapace aufgrund seiner kleinen 20-Zoll-Räder nicht. Auch der Stahlrahmen und das hohe Gewicht von 28 Kilogramm bremsen das Lastenrad aus. Dafür ist das Bicicapace wendig und in seiner Grundausstattung mit drei Gängen vergleichsweise günstig. 1299 Euro kostet es in der Basisversion. Optional erhältlich ist eine Achtgangschaltung, eine Variante mit E-Motor soll noch folgen.

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Quelle: Taga

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Taga Bike-Stroller

Noch mehr Kombinationen sind beim Taga Bike-Stroller möglich. Im Normalzustand ist es ein Dreirad, das vorne einen Kindersitz hat. Doch es geht noch mehr.

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Quelle: Taga

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Auf zwei Sitzen können die Kinder auch hintereinander Platz nehmen. Und es gibt gegen Aufpreis eine Variante, in der sie sich in einer überdachten Schale gegenüber sitzend ansehen können.

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Quelle: Taga Bikes

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Der größte Vorteil des Bike-Strollers ist aber, dass er sich in 20 Sekunden in einen Kinderwagen umfunktionieren lässt. Problematisch dabei: Das Vorderrad bleibt starr, wodurch sich der Stroller nur schwer lenken lässt. Auch ist dieses Cargo-Bike mit seinen lediglich drei Gängen eher etwas fürs Flachland. Voll beladen dürften Steigungen für viele Radler eine Qual sein. Der Preis: ab 1699 Euro.

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Quelle: Muli Cycles

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Muli-Cycles Muli

Das komplett in Deutschland gefertigte Muli sieht auf den ersten Blick aus wie viele andere Cargo-Bikes. Zwei Räder und ein Gepäckkorb vor dem Lenker. Doch mit einer Länge von nicht einmal zwei Metern ist es nicht viel größer als ein normales Fahrrad.

Den Entwicklern von Muli-Cycles zufolge ist es eine Kombination aus Lasten- und Kompaktrad. Bis zu 90 Liter fasst der Korb, der sich mit einem einfachen Handgriff zusammenfalten lässt. Gegen einen Aufpreis von 280 Euro lässt sich ein Doppelsitz mit Gurten für zwei Kinder installieren. So wird das Muli aber auch schnell teurer: Kostete das Rad in der Crowdfunding-Phase auf Startnext für die ersten Investoren noch 1600 Euro, so sind es mittlerweile 2290 Euro. Ohne den Kindersitz, wohlgemerkt. Die Konkurrenz ist aber auch nicht billiger. Unter 2500 ist ein gutes Lastenrad kaum zu haben.

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Quelle: Till Wolfer & N55

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XYZ Cargo Truck

Der Truck von XYZ Cargo hingegen ist ein Lastenrad, das seinen Namen wirklich verdient. Im Basiszustand sieht es aus wie eine fahrende Europalette. Das Design erinnert an ein Baugerüst. Doch genau das ist der Vorteil des Trucks aus Hamburg, wo er in Handarbeit gefertigt wird.

Entwickelt hat ihn das internationale Künstlerkollektiv N55, das hinter der XYZ-Cargo-Bike-Reihe steckt. Sie verstehen ihr Fahrrad als Ersatz für einen Mercedes Sprinter. Es soll somit vor allem für Unternehmen interessant sein. 400 Kilogramm Gewicht hält ihr Truck aus, der serienmäßig mit einem Elektromotor ausgerüstet ist. Zwei Europaletten passen auf die Ladefläche. Jeder Truck ist ein Einzelstück: Kunden können das Rad individuell an ihre Wünsche anpassen.

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Quelle: XYZ Cargo

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So kann das Cargo Bike zum Beispiel als simples Transportmittel für Waren genutzt werden, oder ...

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Quelle: XYZ Cargo

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... es mutiert gleich selbst zum Geschäft, wie zum Beispiel zum Imbissstand. Grenzen für den Einsatz gibt es laut XYZ Cargo, das den Truck für 5300 Euro komplett montiert anliefert, nicht.

Wer sein Lastenrad lieber selbst zusammenbauen will, kann dies übrigens auch. Das Unternehmen bietet mehrmals im Jahr Workshops in Hamburg an.

Linktipp: Sieben Cargo-Bikes im Test - das ist das beste Lastenrad

© Süddeutsche.de/harl/mikö
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