Caravan Salon 2018:Platz ist auch in der kleinsten rollenden Hütte

Wer mobil verreisen will, braucht keine gewaltigen Wohnmobile oder Anhänger mehr. Der Trend geht zu kleinen Transportern. Oder Lösungen für das eigene Auto.

Von Felix Reek

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Quelle: Caravan Salon

Rekorde und kein Ende in Sicht: So lässt sich die Entwicklung des Caravaning-Marktes am besten zusammenfassen. Jedes Jahr vermeldet die Branche zweistellige Umsatzzuwächse, 31 000 Wohnmobile und 15 500 Wohnwagen wurden in diesem Jahr bereits verkauft. Hochgerechnet auf 2018 wäre das ein Plus von zehn Prozent. Grund für den Boom ist unter anderem die breite Palette an immer erschwinglicheren und kompakten Caravans, die auch für jüngere Käuferschichten interessant ist.

Vorreiter ist der Volkswagen California, der Nachfolger des VW Bulli. Ein Transporter, in dessen Innerem sich Schlafmöglichkeiten und eine vollausgestattete Küche befinden. In Düsseldorf zeigte Volkswagen jetzt die größere Variante des meistverkauften Campingmobils, den Grand California. Basierend auf dem VW Crafter gibt es nun ein festes Hochdach und eine Duschkabine, sowie eine Toilette. Bis zu vier Personen finden in dem sechs Meter langen Caravan Platz.

Neben einer ausziehbaren Markise für den Eingangsbereich bietet der Crafter optional eine Dachklimaanlange, einen Fahrradanhänger und eine Solaranlage zur Unterstützung der Stromversorgung. Preis: ab 55 000 Euro.

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Citroën Typ H WildCamp

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Quelle: Caravan Salon

Wesentlich bodenständiger geht es beim Typ H Wildcamp zu. Citroën reanimiert mit seinem Retro-Camper den klassischen Wellblech-Transporter Typ H (gebaut von 1948 bis 1981), der über Jahrzehnte das französische Straßenbild bestimmte. Die Technik ist jedoch aus der Neuzeit: ABS, ESP und Berganfahrassistent sowie der moderne Diesel mit 160 PS stammen aus dem Citroën Jumper, der Innenraumausbau vom Caravan-Spezialisten Pössl. Neben einer Küche gibt es Dusche, Toilette und ein Querbett für zwei Personen. Der WildCamp ist 2019 ab 68 000 Euro bestellbar.

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Adria Twin Supreme

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Quelle: Caravan Salon

Einen weiteren Trend des Caravan Salons zeigt der slowenische Hersteller Adria mit seiner Twin-Baureihe: Auf Basis von Kastenwägen, hier dem Fiat Ducato, entstehen vollständige Camping-Mobile. Die Besonderheit des Supremes ist ein neues Panoramadach über dem Wohnraum, das für mehr Licht im Innenraum sorgt. Besonders einfallsreich ist ein Detail in der Nasszelle: Waschbecken und Spiegel lassen sich zur Seite schwenken. So entsteht auf beengtem Raum eine vollständige Duschkabine. Ein Duplex-Bad quasi.

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Renault Alaskan

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Quelle: Caravan Salon

Ein weiterer Trend des Caravan Salons: Das eigene Auto wird selbst zum Camping-Mobil. Immer mehr Hersteller bieten hierfür Lösungen an. In Zusammenarbeit mit der Firma Hussarde entwickelte Renault beispielsweise für seinen Pick-up-Truck Alaskan ein spezielles Zelt, das auf der Ladefläche aufgebaut wird. In weniger als einer Minute breitet es sich zu einer Größe von 1,5 mal 2,2 mal 1,5 Meter aus. Eine Matratze gehört zum Gesamtpaket dazu.

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Airhome

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Quelle: Caravan Salon

Wurde das Zelt von Hussard speziell für Renault entwickelt, so greift die italienische Firma Airtop eine Idee auf, die bereits in den Fünzigerjahren beliebt war: Faltzelte auf dem Pkw-Dach. Sie lassen sich auf jedem Modell montieren, egal ob Kleinwagen, Kombi oder SUV. Preislich schwanken die verschiedenen Modelle, die es als Hartschalen- oder auch Stoffdach gibt und die mit Kurbel zum Aufstellen oder per Gasdruck geöffnet werden, zwischen 1600 und 2700 Euro. Spitzenmodell ist das Airhome. Es öffnet sich innerhalb weniger Sekunden und bietet zwei Erwachsenen Platz.

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Weinsberg CUVolution

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Quelle: Caravan Salon

Was wie ein Tuning-Unglück aussieht, ist eine neue Fahrzeugklasse, die das Unternehmen Weinsberg erfunden haben will: das CUV, kurz für Caravaning Utility Vehicle. Die Nähe zum Begriff SUV kommt nicht von ungefähr. Der Kastenwagen will so etwas wie die Entsprechung im Caravaning-Sektor sein, eine Art sportliche Kastenwagenvariante. Die gibt es mit 22-Zoll-Felgen und Spoiler auf dem Dach. Bisher ist der CUVolution aber nur eine Studie.

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Mercedes-Benz Concept Sprinter F-Cell

Mercedes-Benz Vans auf dem Caravan Salon Düsseldorf 2018

Quelle: Daimler AG

Alternative Antriebe spielen bei Wohnmobilen auf dem Markt bisher kaum eine Rolle. Einen ersten Schritt in diese Richtung unternimmt Daimler. Die Studie Sprinter F-Cell besitzt einen Wasserstoffantrieb und soll eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer schaffen.

Der F-Cell dürfte aber eher ein Exot bleiben. Mehr Hoffnung setzt Daimler in Elektroantriebe. Alle gewerblichen Baureihen sollen in der Zukunft als Stromer verfügbar sein, startend dieses Jahr mit dem eVito.

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Mercedes Concept Marco Polo

Mercedes-Benz Vans auf dem Caravan Salon Düsseldorf 2018

Quelle: Daimler AG

Genauso wie Autos und Häuser immer digitaler werden, sollen bald Caravans mit ihren Insassen kommunizieren. Die neue Konzept-Studie zum California-Konkurrenten Marco Polo gibt darauf einen ersten Ausblick. Per Sprachbefehl lässt sich hier die Bordtechnik bedienen. So fahren das Aufstelldach und die Markise etwa nach einem herzhaften "Hey Mercedes, ich möchte mich entspannen" aus. Auslöser für den jeweiligen Befehl ist immer das vorangestellte "Hey Mercedes". Die MBAC genannte Technik soll bereits ab dem nächsten Jahr erhältlich sein.

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Volkner Performance S

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Quelle: Caravan Salon

Das krasse Gegenteil der vielen kompakten Caravans in Düsseldorf soll aber nicht unerwähnt bleiben. Volkner sorgte mit seinem zwölf Meter langen und 18 Tonnen schweren Bus Performance S wie in jedem Jahr für erstaunte Gesichter. Der Begriff Caravan reicht hier schon längst nicht mehr aus. Das mit 1,5 Millionen Euro teuerste Luxusmobil des Caravan Salon Düsseldorf verfügt über drei Klimasysteme, fünf Heizungen und Solarmodule. Zudem besitzt es einen fast zehn Meter langen Erker, der seitlich ausfährt und den Wohnraum vergrößert. Ach ja, und eine eigene Garage für das Auto gibt es auch.

© SZ.de/mkoh/mane
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