Süddeutsche Zeitung

Car-to-Car-Kommunikation:Benzin-Gespräche

Dass Autos miteinander kommunizieren, ist nicht neu. Doch seit Jahren entwickeln Hersteller und Zulieferer aneinander vorbei. Jetzt kommt Bewegung in die Sache.

Stefan Grundhoff

Dass Autos kommunizieren, ist nicht neu. Doch seit Jahren entwickeln Hersteller und Zulieferer aneinander vorbei. Jetzt kommt Bewegung in die Sache.Was nützen Hybrid, Start-Stopp-Automatik, regeneratives Bremsen oder Downsizing, wenn der alltägliche Stau viele der mühsam erarbeiteten Verbrauchsvorteile wieder zunichte macht?

Die Grafik macht's deutlich: Mehr als ein Viertel aller Beschäftigten steht auf dem Weg zur Arbeit bis zu drei Mal pro Woche im Stau.

Jahrelang wurde die Car-to-Car- oder Car-to-X-Kommunikation wie eine heilige Kuh durch die Entwicklungsabteilungen getrieben. Zumeist ging es um das Thema Sicherheit. So sollen Fahrzeuge den nachfolgenden Verkehr zum Beispiel vor ...

... Unfällen, Gefahrenstellen oder Verkehrsbehinderungen warnen. Zahlreiche andere Projekte beschäftigen sich mit einer effizienteren Parkplatznutzung.

Die Vernetzungstechnik selbst ist längst kein großes Problem mehr. Die Datenübertragung von Auto zu Auto soll per drahtloser Funkverbindung ähnlich dem WLan erfolgen. Zusammen mit Leitzentralen sollen die Verkehrsströme in die rechten Bahnen gelenkt und Verbräuche so reduziert werden.Die nötige Technik in den Autos selbst verursacht nur überschaubare Kosten. Um den genauen Standort des Fahrzeugs zu bestimmen, muss der Wagen mit einem GPS-Sender ausgestattet sein. Horst Wieker von der Hochschule des Saarlandes: "Die Kosten dafür liegen bei maximal 300 bis 400 Euro. Ein Navigationssystem kostet deutlich mehr."

Die Vernetzung aller Neuwagen scheint in den nächsten zehn Jahren illusorisch. Doch um sinnvolle Daten zu bekommen reicht auch weniger. Die Reichweiten der Informationenstränge liegen derzeit bei 300 bis 1.000 Meter, sollen künftig aber weiter wachsen. Doch selbst geringe Reichweiten bringen einen hohen Alltags- und Sicherheitsnutzen, da jedes Fahrzeug nicht nur als Sender oder Empfänger sondern auch als Vermittler fungiert und relevante Daten an andere Fahrzeuge weitergibt.Um eine komplette Abdeckung des Straßenverkehrs zu haben, müssten nach Aussagen von Experten rund 15 bis 20 Prozent der Fahrzeuge kommunikationsfähig sein. Dann wird es im Straßenverkehr nicht nur sicherer, sondern auch eine ganzes Stück effizienter. Schließlich geht es nicht nur um Kraftstoff, sondern auch um den Faktor Zeit.Alle Fotos: Pressinform

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