Cadillac Presidental Limousine:Yes, we drive

Am kommenden Dienstag ist es soweit: Barack Obama wird neuer Präsident der USA. Die standesgemäße Limousine kommt von Cadillac. Wir kennen die Daten und Fakten.

Stefan Grundhoff

Barack Obama wird als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika ständig auf Reisen sein. Der bestgeschützte Mann der Welt geht beim Thema Sicherheit daher kein Risiko ein. Wo er auftritt, herrscht Sicherheitsstufe eins. Wenn er einmal nicht im Oval Office des Weißen Hauses oder in einer seiner beiden Boeing 747 mit der identischen Bezeichnung "Air Force One" sitzt, dann ist er inklusiv Personenschutz zumeist in seiner Staatslimousine unterwegs. Die wurde rechtzeitig zu Inauguration neu aufgelegt und präsentiert sich sicherer als je zuvor.

Cadillac Presidental Limousine: Cadillac Presidental Limousine: fast sechs Meter lang, über fünf Tonnen schwer

Cadillac Presidental Limousine: fast sechs Meter lang, über fünf Tonnen schwer

(Foto: Foto:)

Ebenso wie bei den Flugzeugen gibt es mehr als nur ein Fahrzeug. Einer der schwarzen Cadillacs ist in Washington bzw. bei mehrtätigen Aufenthalten in den USA stationiert. Das zweite und das dritte Fahrzeug gehen jeweils vor dem Präsidenten auf die Reise - und sind bereits vor Ort, wenn Barack Obama in Tokio, Berlin oder Mexico City sein Flugzeug verlässt.

Nachdem der US-Präsident jahrzehntelang in Fahrzeugen aus dem Hause Ford unterwegs war, setzt der Secret Service beim Präsidentenschutz seit den achtziger Jahren auf die edlere GM-Tochter Cadillac. "Cadillac ist natürlich stolz, erneut die neue Präsidenten-Limousine stellen dürfen", so Mark McNabb, Vize-Präsident von Cadillac, "es ist eine große amerikanische Tradition und wir sind glücklich, das komplett neu entwickelte Fahrzeug im extravaganten Cadillac-Design und mit entsprechender Technologie präsentieren zu können." Das Vorgängerfahrzeug, in dem sich Noch-Amtsträger George W. Bush jederzeit wohl behütet fühlte, wurde 2004 auf Basis des Cadillac DTS vorgestellt.

Von außen sieht die neue Limousine von Barack Obama aus, wie ein Fahrzeug aus der aktuellen Cadillac-Palette. Technisch hat es mit den Luxuslimousinen STS oder DTS jedoch nicht viel mehr als Lichteinheiten und das Karosseriedesign gemeinsam. Unter der zentimeterdicken Panzerung gibt es einen hochfesten Stahlrahmen mit Hinterradantrieb.

Yes, we drive

Die Karosserie der über fünf Tonnen schweren Luxuskarosse misst in der Länge mehr als 5,50 Meter und bietet auf seinen beheizten dunkelblauen Ledersitzen bis zu sechs Personen Platz. Die Scheiben selbst haben eine Dicke von knapp 15 Zentimetern und sind somit gegen Maschinengewehre und Panzerfäuste ebenso gesichert wie gegen Bomben mittlerer Größe. Damit ist die Panzerung deutlich stärker als die gewöhnlicher Staatslimousinen, die zumeist mit der Panzerklasse B6/B7 auskommen und lediglich leichten Granaten Stand halten können.

Angetrieben wird der Cadillac Number One von einem aufgeladenen Achtzylinder-Triebwerk mit rund 600 PS. Für brenzlige Situationen verfügen die drei in Dienst gestellten Limousinen über eine Lachgas-Einspritzung, die bei Bedarf kurzfristig deutlich mehr Leistung zur Verfügung stellt. Für die langsame Fahrt in der Menschenmenge gibt es einen Kriechgang. Notlaufeigenschaften der Reifen und weitere Sicherheitsausstattungen wie ein selbst abdichtender Tank oder eine eigene Luftversorgung bei Gasangriffen und eine automatische Löscheinrichtung sind selbstverständlich.

Die Panzerung besteht aus Titan, Kevlar, Stahl und Aramid. Im Notfall lassen sich die hinteren Türen zum Notausstieg heraussprengen. Satellitentelefon, Computer und gesicherte Telefonleitungen sind nur einige der Ausstattungsdetails, die eine Fahrt zwischen zwei anstrengenden Krisensitzungen zur Wohltat werden lassen. So gilt der Cadillac Number One mit dem Kennzeichen USA-1 als derzeit bestgesichertes Fahrzeug auf der Welt. Damit der Präsident auch werbewirksam seine freie Fahrt auf allen Straßen genießen kann, gibt es LED-Blitzleuchten im Kühlergrill und eine abendliche LED-Beleuchtung für die Standartenflaggen. Auf den seitlichen Türen prangt zudem das Logo des US-Präsidenten.

Die Begleitfahrzeuge von Barack Obama sind im Übrigen ebenfalls schwer gepanzert. Hier setzt der Personenschutz des Präsidenten jedoch zumeist auf den bewährten Chevrolet Suburban, der als Langversion normalerweise bis zu acht Personen Platz bietet. Durch die tonnenschwere Panzerung und entsprechende Bewaffnungen sind die gepanzerten Suburbans jedoch nur für bis zu sechs Personen ausgelegt. Im Vergleich zu früheren Zeiten sind nur noch einige der Begleitfahrzeuge der Präsidentenlimousine mit Haltegriffen und Trittbrettern für die Sicherheitskräfte ausgestattet. Früher verfügten auch die Präsidentenfahrzeuge selbst über ausklappbare Trittflächen und Griffe.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: