Wer in Deutschland in einen Linienbus steigt, den empfängt in der Regel ein eher nüchternes, aufs Funktionale beschränktes Design. Grauer Fußboden, meist ebenfalls relativ dunkel gehaltene Plastiksitzschalen mit mehr oder weniger dicken Sitzpolstern, dazu ein ganzer Wald aus Haltestangen, die manchmal in grellen Farben gehalten sind, damit sich Menschen mit einem eingeschränkten Sehvermögen besser orientieren können. Von allzu viel Einfallsreichtum aber ist kaum ein Bus-Innenraum geprägt.
In den Linienbussen des Unternehmens Spillmann aus Bietigheim-Bissingen hingegen, etwa 25 Kilometer nördlich von Stuttgart gelegen, geht es deutlich bunter zu. Die Mitarbeiter dort haben sogenannte Mottobusse kreiert: Im Mottowagen "Nature" zum Beispiel sind die Seitenwände großflächig mit Landschaftsmotiven bedruckt, auf dem Fußboden prangt eine bedruckte Folie, die Kieselsteine in allen möglichen Größen, Formen und Farben zeigt. Im "Science"-Bus gleicht der strapazierfähige Belag einem Mosaik aus bunten Puzzleteilen, und wer das Fahrzeug mit dem "Garden"-Motto betritt, der schreitet auf einem Belag, der aussieht wie eine Rasenfläche.
Eine Sonderstellung im Fuhrpark nimmt das in Gelb und Schwarz gestaltete "School-Bus"-Fahrzeug ein, das sich an den Vorbildern aus den USA orientiert: Auf der Heckscheibe steht in große Lettern "School Bus", auf der linken Fahrzeugseite ist ein kleines Stopp-Schild aufgedruckt (das bei den Fahrzeugen in den USA meist an der Haltestelle ausgeklappt wird und Autofahrer vom Überholen abhalten soll). Bei den Fahrgästen kommen die Mottofahrzeuge gut an, heißt es aus Bietigheim-Bissingen. Und erst kürzlich notierten die Redakteure des Fachmagazins Regionalverkehr: "Vandalismusschäden tendieren gegen null."