Brenner-Basistunnel:Brüssel baut mit

Im Juli haben sich Österreich und Italien auf das epochale Bauwerk geeinigt - seither ist der Brenner-Basistunnel beschlossene Sache. Brüssel will ihn mit 786 Millionen Euro fördern. Mit Karte

Die EU-Kommission will den Brenner-Basistunnel (BBT) mit 786 Millionen Euro fördern. Diese Summe geht aus dem Kommissionspapier zur geplanten Finanzierung der Transeuropäischen Verkehrsprojekte (TEN) hervor. Dieses Kommissionspapier will EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot am Mittwochnachmittag im EU-Parlament präsentieren.

Brenner-Basistunnel

Von 2020 an sollen auf 56 Kilometern in zwei getrennten eingleisigen Röhren täglich mehr als 400 Züge rollen, 80 Prozent davon Güterzüge.

(Foto: Grafik: SZ)

193,35 Millionen Euro für Studien

Die geplante Fördersumme kann zur Hälfte Österreich und zur Hälfte Italien zugerechnet werden, heißt es aus informierten Kreisen. Rund 592,65 Millionen Euro davon würden tatsächlich auf den Bau des mit 62 Kilometer längsten Eisenbahntunnels Europas (und auch längsten der Welt) entfallen, 193,35 Millionen Euro entfallen auf die dazu notwendigen Studien. Damit hätte die Kommission mit ihren Ankündigungen Ernst gemacht, die Vorbereitungsarbeiten mit bis zu 50 Prozent zu fördern.

Brüssel baut mit

Bis zu 30 Prozent der Baukosten könnte die EU-Kommission übernehmen

Bei den Baukosten des BBT selbst würde der Anteil der EU-Kommission rund 27 Prozent ausmachen, möglich wären sogar bis zu 30 Prozent. Allerdings soll es dem Vernehmen nach auch Fördermittel für weitere Zulaufstrecken im Inntal sowie in Italien und Deutschland geben.

Die mögliche Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometer pro Stunde wird die Fahrzeit von Innsbruck nach Bozen von zwei Stunden auf eine Dreiviertelstunde verkürzen.

400 Züge täglich sollen es sein

Insgesamt soll der Brenner-Basistunnel (ohne Berücksichtigung der Inflation und der Finanzierungskosten) sechs Milliarden Euro kosten. Der Baubeginn ist für 2009 vorgesehen, die Fertigstellung des 56 Kilometer langen Tunnels 2020 bis 2022.

Zwischen Innsbruck und Franzensfeste (Fortezza) nördlich von Brixen sollen dann in zwei getrennten eingleisigen Röhren täglich mehr als 400 Züge rollen, 80 Prozent davon Güterzüge.

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