BMW Concept ActiveE:Und noch eines

Gute Übung der Autokonzerne: Fast auf jeder Messe wird ein neues Elektromobil präsentiert. Auf der Detroit Motorshow zeigte BMW einen elektrisch betriebenen Einser.

Stefan Grundhoff

Die Nebelschwaben um das sagenumwobene BMW Project-i lichten sich langsam, sehr langsam. Nachdem der Mini E vor einem Jahr der erste automobile Testballon mit einem reinen Elektroantrieb war, schiebt die Konzernmutter jetzt den ersten BMW nach. Ebenso wie der Mini E sieht auch der BMW Concept Active E wie ein ganz normales Serienmodell aus - nur diesmal in Form eines BMW 1er Coupé.

Detroit 2010: BMW Concept Active E

Der Mini E ist im BMW-Konzern bald nicht mehr das einzige Elektromobil. Auf der Detroit Motorshow wird der elektrisch betriebene BMW 1er gezeigt.

(Foto: Foto: oh)

Doch wer den Startknopf am Armaturenbrett drückt, wartet vergeblich auf das Grollen eines Sechszylinders: Der Elektromotor treibt einmal mehr nahezu lautlos die Hinterachse des weißen Sportcoupés an. Im Gegensatz zum Mini E verfügt der Elektro-1er über Platz für vier Personen und immerhin 200 Liter Stauraum. Das Herzstück des BMW Concept Active E, sein Elektromotor, ist in die Konstruktion der Hinterachse integriert. Die Akkus befinden sich unter der Motorhaube und im Bereich des gewöhnlichen Benzintanks.

Überraschend ist, dass der BMW Concept Active E hinter den Leistungsdaten des elektrischen Mini-Modells zurückbleibt. So soll für den sportlichen Vortrieb des 1,8 Tonnen schweren BMW-Prototypen ein neu entwickelter Elektrosynchronmotor sorgen, der 125 kW / 170 PS und ein maximales Drehmoment von 250 Newtonmetern liefert.

Die elektrische Energie wird von einem Lithium-Ionen-Akku gespeichert, den BMW zusammen mit dem Batteriespezialisten SB LiMotive entwickelt hat. Den Spurt 0 auf 100 km/h soll der Elektro-1er in neun Sekunden schaffen. Die Höchstgeschwindigkeit wird bei zumindest in Europa wenig realitätsnahen 145 km/h abgeriegelt. So soll die Reichweite immerhin 240 Kilometer betragen.

Mit dem Handy den Ladezustand des Akkus abfragen

Bei zugeschalteten Verbrauchern wie Licht, Klimaanlage oder Heckscheibenheizung reduziert sich die Reichweite auf 160 Kilometer. Der Lithium-Ionen-Akku kann über einen Stromstecker ähnlich dem des Mini E in drei Stunden wieder aufgeladen werden - vorausgesetzt, es kann ein Starkstromanschluss mit 50 Ampere genutzt werden.

In das Konzeptfahrzeug integriert ist eine intelligente Vernetzung. So kann der Ladezustand des Akkus zum Beispiel jederzeit über das Mobiltelefon abgefragt werden. Mit dem Handy lassen sich auch Klimatisierung oder Standheizung aktivieren.

Seine Weltpremiere feiert der BMW Concept Active E auf der Detroit Motorshow Mitte Januar. Es ist durchaus anzunehmen, dass der Elektro-1er ebenfalls in einer Kleinauflage produziert und zu Testzwecken weltweit auf die Straßen geschickt wird. In Europa, Asien und den USA sind derzeit bereits 600 Mini E auf Testour unterwegs.

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