Blech der Woche (63): Simca 8 Cabriolet:Exotischer Franzose

Ein Simca-Cabrio mit Knickscheibe, aus der Feder von Farina? Doch, auch das gab es. Fredrik Backman tritt den rollenden Beweis an.

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Ein Simca-Cabrio mit Knickscheibe, aus der Feder von Farina? Doch, auch das gab es. Fredrik Backman tritt den rollenden Beweis an.Sein weißes Simca 8 Sport Cabriolet wurde 1952 gebaut: Die Modellvariante entstand rund zwei Jahre zuvor auf Betreiben des damaligen Simca-Chefs Pigozzi. Ihm gefiel der Entwurf, den die Farina-Studios für den Ferrari 166 abgeliefert hatten, so gut, dass er sich um eine Adaption bemühte.

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Das Cabrio baute auf der technischen Plattform der Simca 8 Limousine auf, war formal aber völlig eigenständig. Es hatte eine Aluminium-Karosserie und einen auf 1221 ccm aufgebohrten Fiat-Motor, der 50 PS leistete.Damit lief der Zweisitzer 135 Stundenkilometer schnell, was Anfang der fünfziger Jahre durchaus noch als sportlich galt.

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Gebaut wurde es nach Farina-Lizenz bei Facel-Metallon in Paris, größtenteils in Handarbeit. Allerdings hatte das Cabriolet, ebenso wie das gleichzeitig präsentierte Coupé, seinen Preis: Mit 920.000 Francs war es doppelt so teuer wie die Simca 8 Limousine und blieb daher ein Exot.

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Fredriks (zebidee) Exemplar wurde noch 1952 in Mailand an einen bekannten Winzer ausgeliefert. Drei Jahre später beglich der Weinproduzent einen Teil seiner Verbindlichkeiten bei der bekannten schwedischen Industriemagnatenfamilie Wallenberg, in dem er den zweisitzigen Simca abtrat.So kam das Auto nach Schweden, wo es die nächsten knapp 50 Jahre verbringen sollte.

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Dort, in seinem Heimatland, entdeckte Fredrik Backman 2004 den seltenen Simca über ein Inserat. "Ich war auf der Suche nach einem Cabrio aus den fünfziger Jahren, und dieses hier ist wirklich extrem rar. Außerdem finde ich die Form sehr schön."Hinzu kam, dass der Wagen für sein Alter von sehr gesunder Substanz war. Dennoch hat der 36-Jährige seine Neuerwerbung in drei Jahren komplett zerlegt und von Grund auf neu aufgebaut.

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"Dabei habe ich mich aber so weit wie möglich am Auslieferungszustand orientiert. So ist der neu angefertigte Kabelbaum originalgetreu mit Stoff umwickelt.

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Im Innenraum konnte ich glücklicherweise die originalen blauen Lederbezüge retten. Auch sonst habe ich versucht, möglichst viel von der ursprünglichen Substanz zu erhalten - das ist mir sehr wichtig", erklärt der gebürtige Schwede, der heute in Rüsselsheim als Automobil-Designer arbeitet.Im Armaturenbrett finden sich daher nach wie vor der halbrunde Jaeger-Tacho und die daneben liegende runde Uhr, die zusammen mit dem Tourenzähler in der Mitte des Cockpits angeordnet sind. Fredrik Backmans Glück war, dass der offene Zweisitzer so gut wie komplett war, denn Teile für diese Baureihe sind so gut wie nicht mehr zu bekommen. Lediglich das Emblem auf der vorderen Haube fehlte, die Beschaffung von Ersatz schien unmöglich. Doch manchmal hilft der Zufall: Bei einem Schrotthändler in Frankreich wurde der Simca-Restaurator aus dem hohen Norden fündig - obendrein zu einem Spottpreis.

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Die Leistung: vier Zylinder, 1221 ccm Hubraum; 50 PSHöchstgeschwindigkeit 135 km/h; Verbrauch: ca. 6,5 Liter/100 kmSeit er den hübschen Sport-Simca im Jahr 2007 fertig gestellt hat, ist Fredrick Backman damit ...

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... an schönen Tagen in seiner Freizeit unterwegs, zumeist im Umkreis von Frankfurt und Wiesbaden bis in die angrenzenden Mittelgebirge. In der Regel sind es hübsche Spritztouren zu zweit, die häufig in gemütlichen Biergärten ihr Ziel finden. Auf Oldtimertreffen ist er hingegen bisher nicht anzutreffen gewesen - schade eigentlich, denn da würden manchem Besucher wohl die Augen über gehen.Alle Fotos: Carsablanca

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