Blech der Woche (80): Standard Vanguard:Sportwagen im Zweireiher

Der britische Standard Vanguard nahm einst sogar an der Rallye Monte Carlo teil. Thomas Detzner nennt eines der raren Exemplare sein Eigen.

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Der britische Standard Vanguard nahm einst sogar an der Rallye Monte Carlo teil. Thomas Detzner nennt eines der raren Exemplare sein Eigen.Ein Sportwagen? Ein Blick auf Marken- und Modellgeschichte zeigt, warum der Gedanke gar nicht so abwegig ist: Seit 1903 tat sich die Marke Standard auf dem britischen Automarkt um. Ihr Gründer, Reginald Walter Maudslay, hatte ...

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... keinen geringeren Anspruch als beispielhaft zuverlässige Fahrzeuge zu bauen - automobilen Standard eben.Sein Pfälzer Besitzer fährt ihn noch heute sportlich. Die rote Nadel im nachgerüsteten Drehzahlmesser zeigt auf 5000 Touren, und mit einem Kopfnicken in Richtung der Anzeige stellt er ...

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... nur trocken fest: "Den Motor kann man bedenkenlos so hoch drehen und mit den Dell'Ortos geht er ja auch einfach verdammt gut, also warum nicht?"Was er dann folgen lässt, ist ein sanfter Tritt aufs Gaspedal, begleitet von kernigem Gebrüll aus der Motorgegend und beeindruckendem Vorschub.

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1955 wurde der Standard Vaguard III auf der Londoner Automobilausstellung vorgestellt.Die altmodische Rahmenbauweise seiner Vorgänger hatte einer selbsttragenden Karosserie Platz gemacht, es gab Einzelradaufhängung rundum, vorne an Schrauben-, hinten an Halbelliptik-Blattfedern.

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Lockheed lieferte eine damals vorbildliche, hydraulische Bremsanlage, Laycock-de Normanville einen optionalen Overdrive.Der Wagen blieb dennoch hinter den Erwartungen zurück: Von jenem offiziell "20S-III" bezeichneten Typ verließen nur 22.586 Stück die Werkshallen in Coventry.

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Ab 1956 war dann neben einem Estate auch noch der Sportsman zu haben, der, bestückt mit zwei SU-Vergasern, aus dem bewährten Motor nunmehr 91 PS zu Tage förderte und eine geänderte Frontpartie aufwies.

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Nach einigen Retuschen lebten Name und Karosserieform noch 1961 bis 1964 im Vanguard Six weiter (2-Liter-Sechszylinder, 81 PS), bevor die Personenwagenfertigung endgültig an Triumph übergeben wurde und der Name Standard verschwand.Was bleibt, ist eine Fußnote der Automobilgeschichte.


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Der Vanguard heute: Von "'Is des 'n Trabi?' über 'Opel Rekord' bis 'Fiat' hab' ich schon alles gehört", lacht Thomas Detzner. Und schüttelt trotzdem gleich darauf den Kopf: "Kein Mensch kennt das Auto hier, nicht mal die Triumph-Leute selbst. Die schauen mich mit großen Augen an, wenn ich erzähle, dass ich ja auch sowas ähnliches wie sie fahre und dann den Namen meines Autos erwähne..."

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Detzner: "Mir wurde das Auto 2007 zu einem sehr günstigen Preis angeboten. Der Haken war nur: Weder ich noch der Verkäufer wussten, ob das Bremsen-Problem zu lösen war. Ich habe trotzdem zugeschlagen, und hatte dank früherer Kontakte aus TR3-Zeiten schon nach zwei Wochen alles beisammen, um ihn wieder auf die Straße zu bringen."Seit dieser Zeit fahre ich ihn in den Sommermonaten, übrigens pannenfrei, und die Winter nutze ich nun immer, um nach und nach Reparaturen durchzuführen. Als nächstes sind die Türdichtungen dran. Schon bei der ersten Ausfahrt mit einem Kumpel geriet das Auto in einen Platzregen, und wir haben uns nasse Füße geholt ... "

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Generell ist die Teilesituation harmlos: Alles, was den Motor betrifft, teilt er sich sowieso mit den frühen Triumph TR und mit ein bisschen Sucharbeit lassen sich viele Gleichteile bei anderen Herstellern finden."Was die erwähnten Dell'Ortos betrifft, so könnte ich sie problemlos wieder gegen SU-Vergaser tauschen. Der Wagen hat derzeit sicher mehr als 80 PS; da aber alles funktioniert und ich gerne Rallyes fahre, sehe ich keinen Grund, irgendetwas zu ändern. Verhätschelt wird das Auto bei mir eh nicht!"

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So formulierte ein Werbefilm pathetisch und doch wahr: "Any car which can finish the Monte Carlo Rallye is a car well designed, well made, well driven and well navigated." Automobiler Standard eben. Und wenn der nunmal so aussieht, dann seien Sie ganz beruhigt, Herr Detzner: Wir verstehen Sie voll und ganz.Alle Fotos: Carsablanca

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