Süddeutsche Zeitung

Das Vespa-Gefühl:Italienische Momente

Sie war und ist noch immer schön: die Vespa, der wohl klassischste und italienischste Motorroller.

Sie war und ist noch immer schön: die Vespa, der wohl klassischste und italienischste Motorroller. Vespa MP6 Prototyp von 1945: Fabrikant Enrico Piaggio war von den drallen Reizen des revolutionären Gefährts auf Anhieb angetan. Der Luftfahrtunternehmer, der seine Flieger bei Mussolini losgeworden war, suchte 1946 eine Perspektive für seine Fabriken und Beschäftigten.

"Schmale Taille, breiter Hintern - sieht aus wie eine Wespe", staunte Piaggio beim Anblick des Ur-Rollers.

Vespa von 1946: Der Entwurf für das Moped MP6, den Flugzeugkonstrukteur Corradino D'Asciano ablieferte, war weit mehr als die Grundlage für eine geglückte Konversion.Der Name "Vespa" wurde am 23. April 1946 zum Patent angemeldet.

Vespa 98cc von 1946: Sie erreichte mit nur 3,2 PS immerhin 60 km/h.

Gründerväter sind Enrico Piaggio und Corradino D'Ascanio, ein Luftfahrtkonstrukteur. D'Ascanio mag Motorräder nicht und entwickelt deshalb ein neuartiges Gefährt.

Er stellt sich dafür ein Fahrzeug mit einem tragenden Aufbau und mit der Schaltung am Lenkrad vor. Der Motor kommt ans Hinterrad. Der spezielle Tragarm am Vorderrad erlaubt einen einfachen Austausch des Rades.

Die Konsumenten, die noch unter den Entbehrungen des Krieges zu leiden hatten, benötigten ein ...

... kostengünstiges, aber ansprechendes Transportmittel, dem auch das Befahren schadhafter Straßen nichts anhaben konnte.

Vespa Seigiorni von 1952: Die Vespa ist ein Nutzfahrzeug auf zwei Rädern. Sie sieht ungewöhnlich aus, hat aber zweifellos ...

... eine ganz eigene Ausstrahlung.

"Roman Holiday" von 1953 mit Audrey Hepburn und Gregroy Peck.(Foto: Archiv)

Eine Besucherin der Ausstellung "Audrey Hepburn: a woman, the style" im Jahr 2001 fotografiert den Vespa-Motorroller aus dem Film "Roman Holiday" im Frankfurter Filmmuseum.(Foto: AP / Bernd Kammerer)

Der italienische Schauspieler Vittorio Gassman auf einer Vespa.Foto: Reuters

Die nächste Type "Vespa 125" von 1953 hatte 5 PS Leistung und war 75 km/h schnell. Nebst anderen Verbesserungen war nun der Scheinwerfer oberhalb des Lenkers montiert.

Die Vespa hatte keine Motorenteile, an denen man sich schmutzig machen konnte.

Vespa 150GS aus dem Jahre 1955: Weitere Neuerungen folgten 1955 mit einem 150-cm³-Motor, Vierganggetriebe, langem Doppelsattel und ...

... 100 km/h Spitzengeschwindigkeit.

Vespa 50 von 1963: Die erste "kleine Vespa" in Smallframe-Bauweise mit 50-cm³-Aggregat für die Moped-Klasse.

Der Erfolg der Vespa war beeindruckend. Bis Ende 1949 wurden mehr als 35.000 Exemplare produziert.

Vespa 90 SS aus dem Jahr 1966: In den sechziger und auch noch in den siebziger Jahren war sie das Fahrzeug für die "aufmüpfigen" Jugendlichen.

Piaggios Vespa - italienisch für Wespe - wurde Ausdruck eines neuen Lebensgefühls und das zweirädrige Symbol des italienischen Wirtschaftswunders.

Feuerroter Flitzer: Vespa 125 Primavera ET3 von 1976.

Schick: Vespa PX von 1977.

Willkommen in der Neuzeit: Aktuelle Vespa-Modelle.

Vespa Granturismo von 2003.

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