Autos fürs Herz (20): BMW 700:Das kleine Wunder

Vor 50 Jahren half der hübsche 700 dem BMW-Konzern aus der Krise - seine Ambitionen sieht man ihm heute noch an.

Jörg Reichle

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Autos, die das Herz bewegten (20): BMW 700

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Vor 50 Jahren half der hübsche 700 dem BMW-Konzern aus der Krise - seine Ambitionen sieht man ihm heute noch an.

Heißes Herz: Mit dem BMW 700 Sport - Rennausführung, ohne Stoßstangen - auf den Straßen des Montafons. Und ...

Foto: G. Muschalla

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... nicht nur dem riesigen Nardi-Lenkrad sieht man die Ambitionen an.

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Beeindruckt zeigte sich auch Striezel Stuck (Bild). "Auf dem habe ich Autofahren gelernt", sagt Striezel Stuck. Das war auf der Nordschleife des Nürburgrings und Stuck war damals neun, sagen die Quellen bei BMW.

Heute plaudert er über die Motorentechnik und setzt sich dann noch einmal ans Steuer. Nur so, für ein paar Augenblicke.

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Den Serien-700 gab es als Limousine und als Coupé (Bild). Es wurde im Juni 1959 in Feldafing der Öffentlichkeit präsentiert.

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Dass man ihn immer noch liebt im Konzern, auch nach so vielen Jahren, ist kein Wunder, schließlich hat der 700er den Weißblauen vor 50 Jahren das Leben gerettet. Das ist eine schöne Geschichte, vor allem das Happy End.

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BMW Isetta

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Große, schnelle und teure Autos baute man nach dem Krieg bei BMW, den wuchtigen Barockengel zum Beispiel oder den bildschönen 507. Damit war Eindruck zu machen, aber wenig Geld.

Später, Mitte der fünfziger Jahre, sollte die billige Isetta (Bild) den Rückgang im Motorradgeschäft kompensieren.

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BMW Isetta 600

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Doch bald wollte auch kein Mensch mehr die winzigen Arme-Leute-Autos, schließlich tanzte Deutschland schon beschwingt zur Wirtschaftswunder-Melodie. Es kam dann 1957 der Isetta-Nachfolger, 600 genannt, im Grunde nur eine verlängerte Knutschkugel mit Frontaleinstieg.

Das reichte den immer anspruchsvolleren Kunden nicht. Der Flop bescherte dem Konzern vollends rote Zahlen, die Lage war prekär. Ein "Mittelwagen" musste her, wie das damals hieß, so schnell wie möglich.

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Noch im Herbst 1957 erhielt das Projekt vom Vorstand grünes Licht. Es wurde der 700.

Und welch ein Wurf! Den Prototyp, der am 31. Juli 1958 präsentiert wurde, hatte der Italiener Michelotti gezeichnet, eine ...

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... schicke Trapezform mit großen Fenstern und angedeuteten Heckflossen. Vergessen der Nachkriegsmief aus überdachten Motorrädern.

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Die nun selbsttragende Karosserie, an die die hauseigenen Stylisten unter Leitung von Wilhelm Hofmeister noch einmal Hand anlegten und neben dem Coupé (Bidl) auch noch eine zweitürige Limousine zauberten, spannte sich über wohlbekannter Technik.

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Fahrwerk und Getriebe stammten aus dem 600 und wie bei diesem war der Motor vom Zweirad abgeleitet. 30 PS leistete der Zweizylinder, was angesichts der nur 600 Kilo schweren Karosse für nette ...

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... Fahrleistungen sorgte, zumindest für damalige Verhältnisse. 125 km/h war der 700 schnell, aus dem Stand vergingen 30 Sekunden bis Tempo 100.

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Die Zeit der Ungeduld war noch nicht angebrochen. Dafür die Zeit des Staunens. Und des Reisens. Der Heckmotor ließ unter der vorderen Haube ordentlich Platz fürs Gepäck, den es sich nur mit dem senkrecht stehenden Reserverad teilen musste. Und stolz kommentierte ...

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... Helmut Werner Bösch, seinerzeit Direktor für technische Verkaufsplanung, die Vorzüge der Raumgestaltung: "Bei der kunstvollen Verschachtelung von Fuß- und Gepäckraum stand der moderne Schlafwagen Pate - manchmal kann man sogar von der Bundesbahn lernen."

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Zeitgemäßer Luxus sah damals so aus: Die Vordersitze "mit atmungsaktiver Polsterung" konnten während der Fahrt verstellt werden und ihre Lehnen ließen sich in vier Stellungen neigen.

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Sechs Liter auf 100 Kilometer soll das Motörchen damals gesüffelt haben, das hätte dann für 500 Kilometer mit einer Tankfüllung gereicht.

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40 PS leistete der 700 Sport offiziell, mit erhöhter Verdichtung, schärferer Nockenwelle und ...

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... Zweivergaseranlage. Sogar 60, 70 PS ließen sich dem Motor entlocken, fast doppelt so viel wie im Serienmodell, da hatte man Spaß gegen die Abarth und Steyr-Puch.

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Nicht zuletzt der Bergkönig der dreißiger Jahre: 1960 wurde Hans Stuck mit dem 700 noch einmal Deutscher Bergmeister.

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Ein 700 rasant unterwegs in Monaco.

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Die Geschichte des kleinen BMW, wie gesagt, verlief erfreulich. Für 5300 Mark - "einschließlich Heizung" - stand der 700 auf der IAA im Herbst 1959, bald folgten weitere Modelle wie der 700 Luxus, ein Cabrio und, 1962, wuchsen Radstand und Karosserie von Limousine und Coupé kräftig. Bis 1965 verkaufte BMW knapp 190.000 Stück, die Krise war überstanden.

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