Süddeutsche Zeitung

Autos, die das Herz bewegten (15): NSU TT:Uhrwerk Orange

Der NSU TT war das schärfste Gerät seiner Zeit: der Traum aller Jungspunde, und im Motorsport schwer zu schlagen.

In leuchtendem Orange stand er da vor uns auf dem Hof, ein bisschen O-beinig, weil seine Räder positiven Sturz hatten.Foto: Berthold Werner

Trotzdem war der NSU TT das schärfste Gerät seiner Zeit: 65 PS, 685 Kilo Leergewicht, 160 km/h.In seinen Sturm- und Drangjahren hatte er die hintere Haube grundsätzlich etwa zehn Zentimeter hochgestellt. Ein großer Einfluss auf die Öltemperatur des thermisch hochbelasteten Heckmotors ließ sich zwar nie so recht nachweisen, aber es sah einfach scharf aus.Foto: Berthold Werner

Damit räuberte er ungeniert im seichten Teich der Opel und Ford, erschreckte unschuldige Volkswagen und selbst die schweren Mercedes waren keine echten Gegner.Foto: Markus Kucera

Im Motorsport war der TT in den Jahren zwischen 1967 und 1972, als er eingestellt wurde, nur schwer zu schlagen. Rundstrecke, Bergrennen, auch Rallyes wie die Tour d'Europe, immer waren die TT vorn mit dabei.Noch 1974 holte ein begabter Chauffeur mit dem bezeichnenden Namen Bergmeister den gleichlautenden Titel.

Designer Claus Luthe kopierte mit der umlaufenden Chromleiste recht ungeniert den Chevrolet Corvair. Dazu gab es ovale Scheinwerfer und warzenförmige Rücklichter.Foto: Stephan Warter

Der TT hatte zwei Vergaser, Doppelscheinwerfer, einen Drehzahlmesser und ein Lenkrad mit zwei gelochten Alu-Speichen.Foto: Stefan Warter

Der TT fährt sich wie die Feuerwehr. Auch heute noch. Wenn man sich daran gewöhnt hat, dass der Schalthebel die Präzision einer Wünschelrute besitzt und die Federung nur theoretisch vorhanden ist (Querfugen schaden Ihrer Gesundheit!).Foto: Markus Kucera

Federleichtes Gleiten, kein Mucken der hinteren Pendelachse, nichts. Nur die Tankstopps - 8,5 Liter Super nimmt er im Schnitt - werfen uns ab und zu zurück.Foto: Markus Kucera

Der Kleine wieselt bei der Ennstal Classic durch die Täler und über die Berge der Steiermark, dass einem die Tränen der Rührung kommen.Foto: Markus Kucera

Die Bezeichnung "TT" sollte an die große Motorradtradition der Marke und die Tourist Trophy auf der Isle of Man erinnern.Foto: Audi

Der 1200 TT mit 65 PS war dann im November 1967 sozusagen das Tüpfelchen auf dem Tausender. Schärfer war nur noch der TTS: Ölkühler vorn, 70 PS, 12,3 Sekunden auf 100 km/h.Foto: Audi

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