Škoda Octavia Combi (Generation II, Facelift, 2009 bis 2013)
VWs Idee hinter der Neuausrichtung der tschechischen Marke Škoda 1991 war schlichtweg genial: bewährte Technik in in einem neuen Auto für weniger Geld. So sprachen die Wolfsburger genau diejenigen Kunden an, denen Marke und Image egal ist, die einfach das bestmögliche Auto für einen günstigen Preis wollten. Besonders die zweite Generation des Škoda Octavia entwickelte sich so zum Verkaufsschlager. Die basiert weitestgehend auf dem Golf V, bietet aber mehr Platz zum geringeren Preis. Bis zu 1630 Liter fasst der Kofferraum, das ist fast schon Passat-Niveau. Für Ästheten ist der Octavia, der 2009 ein Facelift bekam, sicher nicht das richtige Auto. Das Design ist genauso nüchtern wie der Innenraum, aber irgendwie auch zeitlos schlicht. Mit dem Facelift 2009 kamen modernere TSI-Motoren aus dem VW-Katalog, die weniger Sprit verbrauchen. Bereits ab 102 PS (Benziner) und 105 PS (Diesel) ist der Octavia ausreichend motorisiert. Größere Mängel hat der Kombi kaum, gut erhaltene Modelle mit Laufleistungen um die 100 000 Kilometer gibt es bereits ab 6000 Euro.
VW Golf VI Variant (2009 bis 2013)
Wie beliebt der Škoda Octavia ist, zeigt sich vor allem auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Die Kombi-Version der nachfolgenden sechsten Generation des VW Golf, einst etwas teurer als sein tschechischer Bruder, ist mittlerweile billiger zu haben als der Škoda. Bereits ab 6000 Euro finden sich gut erhaltene Exemplare, sogar mit Kilometerständen unter 100 000. Die Materialien sind hochwertig, das Platzangebot fast so gut wie im Skoda. 1495 Liter fasst der Kofferraum maximal. Beim TÜV ist der Golf Variant eher unauffällig, bekannte Probleme bei frühen Modellen sind defekte Kraftstoffpumpen, Zündkerzen und klemmende Zündschlösser. Eine Alternative ist der VW Touran aus dem gleichen Produktionszeitraum. Er bietet noch mehr Platz bei ähnlichen Größenverhältnissen, ist im Schnitt aber mindestens 3000 Euro teurer.
Ford Mondeo Turnier (2007 bis 2014)
Oft unterschätzt, ist der Ford Mondeo Turnier so etwas wie der heimliche Star der Mittelklasse. Manche nennen ihn auch den besseren Passat. Das liegt vor allem an seinem riesigen Kofferraum (bis zu 1745 Liter) und dem sportlichen Fahrwerk. Nur an Plastik sollte man sich nicht stören. Die im Mondeo verbaute Mittelkonsole erinnert an CD-Player aus den Neunziger Jahren und ist so ziemlich das Scheußlichste, was sich in dieser Klasse findet. Angeboten wird der Kombi bereits ab 7500 Euro mit Laufleistungen um die 100 000 Kilometer, meist als Benziner oder Diesel mit 140 PS und geringem Verbrauch. Die reichen vollkommen, zügiger geht es mit den stärkeren Motorisierungen bis zu 240 PS voran. 2010 gab es eine Modellpflege, doch diese Autos werden nur selten unter 10 000 Euro angeboten. Achten sollte man auf die Lenkung. Ausgeschlagene Gelenke fielen den TÜV-Prüfern besonders oft auf, ebenso wie Achsaufhängungen. Eine gleich teure Alternative ist der VW Passat, der ähnlich groß wie der Mondeo ist.
Ford S-Max (2006 bis 2014)
Noch mehr Platz bietet der Ford S-Max. Optional ist eine weitere Sitzreihe erhältlich, dann finden bis zu sieben Personen Platz. 854 Liter Gepäck schluckt der Kofferraum bei normaler Auslastung, mit umgelegten Sitzreihen sind es gewaltige 2100 Liter. Am häufigsten auf dem Gebrauchtwagenmarkt anzutreffen sind der 2,0-Liter-Benziner mit 145 PS und der 2,0-Liter Diesel mit 140 PS. Letzerer ist sparsamer (6,4 Liter im Schnitt), was bei einem 1,8 Tonnen schweren Auto nicht zu unterschätzen ist. Dafür ist er aber auch teurer. Die Preise für den Van starten bei etwa 8000 Euro für die frühen Baujahre und einer Laufleistung ab 100 000 Kilometern. Meist pendelt der S-Max sich ab 9000 Euro aufwärts ein. Bekannte Schwächen: erhöhter Verschleiß an Bremsen und Spurstangenknöpfen sowie defekte Lampen.
Opel Insignia Sports Tourer (2009 bis 2013)
Seit Jahren versucht Opel, sein ramponiertes Image aufzupolieren. Mit dem Insignia sollte das den Rüsselsheimern endlich gelingen. Und doch hat der gelungene Kombi in der Mittelklasse noch immer das Nachsehen. Vollkommen zu unrecht, denn mit dem Insignia Sports Tourer ist Opel ein wirklich schöner Kombi gelungen. Die Optik geht allerdings auf Kosten des Platzes. Auf 1530 Liter bringt es der Kofferraum maximal, immerhin 320 Liter weniger als sein Vorgänger der Opel Vectra C Caravan. Dafür gibt es eine gute Verarbeitung und viel Fahrkomfort. Die breite Motorenpalette startet bei 115 (Benziner) bzw. 110 PS (Diesel) und reicht bis zum V6-Turbo mit 325 PS. Typische Schwachstellen sind laut ADAC Batterie, Defekte an den Generatoren und gerissene Antriebsriemen im ersten Modelljahr. Gebrauchte Exemplare mit etwas mehr als 100 000 Kilometer gibt es ab 8500 Euro, die meisten Opel Insignia Sports Tourer auf dem Markt kratzen an der 10 000-Euro-Marke. Alternative: Für die Hälfte des Preises gibt es bereits den Opel Signum und die Kombiversion des Astra H.
Mazda 6 Sport Kombi (2008 bis 2010)
Das größte Problem gleich vorneweg: Der Mazda 6 Sport Kombi rostet, meist am Unterboden. Das Seltsame daran ist aber, dass das nicht bei jedem Exemplar der Fall ist. Manche Kombis haben nie Probleme damit, andere dafür umso mehr, das war auch schon beim Vorgänger der Fall. Das hat allerdings keine Einschränkungen der technischen Funktionen zur Folge, der TÜV hat bei dem Japaner kaum etwas zu bemängeln. Ansonsten ist der Mazda einer der zuverlässigsten Gebrauchtwagen überhaupt. Das Fahrwerk ist sportlicher als beim Passat, die Grundausstattung gut (CD-Radio, Klimaanlage und Alufelgen sind serienmäßig), der Kofferraum riesig (1751 Liter). Die 2,2-Liter-Dieselmotoren zwischen 125 und 185 PS stürmen durchzugsstark voran, die Benziner, meist zwischen 120 und 170 PS auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu finden, sind etwas behäbiger. 8500 Euro kostet der Mazda mit Laufleistungen um die 100 000 Kilometer.
Citroën C5 Kombi (seit 2008)
Einen Citroën zu fahren, das galt lange Zeit als Statement. Die Franzosen waren einfach anders und wagten es, eigene Designwege zu gehen. Die gefielen nicht immer jedem. Bei der aktuellen Generation des C5 ist davon nicht viel übrig geblieben. Hier orientierte sich Citroën offensichtlich an der deutschen Mittelklasse-Konkurrenz. Der Kombi ist geradezu gefällig. Selbst die hydropneumatische Federung, einst das Markenzeichen der Franzosen und Garant für sänftenartigen Fahrkomfort, ist aufpreispflichtig. Einzig die feststehende Lenkradnarbe um die sich der Kranz des Steuers bewegt, erinnert noch an ehemalige Eigenheiten. Das hat aber dafür gesorgt, dass der C5 Kombi so solide ist wie schon lange kein Citroën mehr. Probleme bereitet nur die Lenkung. Deswegen sollte man bei einer Testfahrt auf ungewöhnliche Geräusche achten, dann sind wahrscheinlich die Spurstangen ausgeschlagen. Zudem verlieren Motor und Getriebe Öl. Also lohnt es sich, nach Spuren unter dem Auto zu suchen. Am empfehlenswertesten ist der 2,0-Liter-Diesel mit 136 PS. Erste Benziner mit 125 PS gibt es ab 8000 Euro, die Selbstzünder sind im Schnitt 1000 Euro teurer.
BMW 3er Touring (Baureihe E90, 2005 bis 2013)
Wer beim Familienauto auf Sportlichkeit nicht verzichten will, landet unweigerlich beim 3er Touring. Der ist aber nichts für ein Elternpaar mit mehr als zwei Kindern. Der Kofferraum liegt mit maximal 1385 Litern eher unter dem Durchschnitt. Dafür bekommt man den Fahrspaß, den Škoda und VW vermissen lassen. Dazu sind nicht einmal die vielgepriesenen sechs Zylinder nötig, auch die Vierzylindermotoren, startend ab 129 PS bzw. 122 PS beim Diesel, reichen für zügiges Reisen. Motor und Antrieb bereiten kaum Sorgen. Bekannte Schwachstellen bei der TÜV-Prüfung sind zu großes Spiel in der Lenkung und poröse Bremsschläuche. Die schwächer motorisierten Modelle starten ab 7000 Euro mit etwa 100 000 Kilometern auf dem Tacho. Soll es ein Sechszylinder sein, ist die 10 000-Euro-Marke schnell erreicht.
Honda Accord Tourer (seit 2008)
Der Honda Accord Tourer ist so etwas wie der Streber unter den gebrauchten Kombis: gute Fahreigenschaften, kaum Mängel, umfangreiche Serienausstattung. Das Problem ist nur: Es gibt so gut wie keine Exemplare auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Gegen die Konkurrenz von Audi, BMW, VW und Co. konnte sich der Japaner auf dem deutschen Markt nie durchsetzen. Gerade einmal 140 Autos listet Mobile.de zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels, nur eine Handvoll unter 10 000 Euro. Empfehlenswert ist der 2,2-Liter-Diesel mit 150 PS, er soll im Schnitt laut Hersteller 5,3 Liter Sprit verbrauchen. Bei den Benzinern sind bis zu 201 PS möglich. Wenn man denn einen findet.