Rot, silber oder blau? Wenn die Entscheidung für den richtigen Wagen doch nur so einfach wäre wie die Farbauswahl. Viele Faktoren spielen bei der Suche eine Rolle - das reicht vom Preis bis zur Umweltfreundlichkeit des Autos. Am Anfang der Entscheidung stehen vor allem die eigenen Bedürfnisse: Wofür wird der Wagen gebraucht? Reicht ein kleines Stadtauto oder ist ein Geländewagen nötig? Wie viele Personen fahren regelmäßig mit dem Auto? Und ganz wichtig: Wie viel darf der Wagen kosten?
Je klarer das Bild vom gesuchten Auto, umso leichter fällt die Suche. Für einen ersten Überblick lohnt sich eine Recherche im Internet. Hier zeigt sich auch schnell, ob die Vorstellung von Preis und Wagen zusammenpassen. Als Orientierungshilfe für Gebrauchtwagen-Preise hat der ADAC eine Datenbank erstellt. Der TÜV Süd empfiehlt für die Suche nach Fahrzeugen im unteren Preissegment die Inserate in regionalen Zeitungen oder lokalen Anzeigenblättern. "Ein wahrer Geheimtipp sind oft Kleinanzeigen in regionalen Internetbörsen", so der TÜV Süd. Trotzdem sollte man bei Schnäppchen vorsichtig sein: Betrugsfälle bei Gebrauchtwagen-Verkäufen im Internet sind keine Seltenheit.
Auch der Besuch eines Automarkts kann sich lohnen: Dort verkaufen sowohl private als auch professionelle Anbieter ihre Wagen. Vor Ort kann sich der Käufer einen guten Überblick verschaffen. Bei Gebrauchtwagen-Händlern gibt es im Vergleich zu Automärkten meistens nur eine kleine Auswahl an Fahrzeugen, die in der Regel auch teurer sind als bei Privatanbietern. Dafür haften gewerbliche Verkäufer mindestens ein Jahr lang für Sachmängel und bieten meist fachmännisch überprüfte Autos an. Das Risiko eines Reinfalls ist somit geringer, wenn der Gebrauchtwagen bei einem seriösen Händler gekauft wird.
Fast neuwertig sind die Jahreswagen von Werksangehörigen, da die Erstzulassung weniger als zwölf Monate zurückliegt. Die Mitarbeiter von Herstellern können einen Wagen oft mit erheblichem Rabatt erwerben. Die Verkäufe von Werksangehörigen bieten also eine gute Chance, um an Autos in sehr gutem Zustand zu kommen - allerdings kann der Preis auch dementsprechend hoch sein.
Versteckte Kosten
Zum Kaufpreis hinzu kommen unter anderem Kfz-Steuer, Versicherung ( hier können Sie einen Tarif berechnen oder Angebote vergleichen) , Betriebsstoffe, Inspektionen, Reparaturen, Kraftstoffverbrauch und Instandhaltung - je nach Modell sind die Kosten unterschiedlich hoch. Kalkulieren Sie möglichst genau und realistisch. Für eine erste Einschätzung kann unter anderem der Autokosten-Rechner des ADAC helfen, der allerdings nur über Modelle informiert, die auch noch als Neuwagen erhältlich sind. Das Bundesfinanzministerium bietet zudem einen Kfz-Steuer-Rechner.
Schon vor der konkreten Suche nach einem Auto sollte der Preisrahmen feststehen. Wie viel Geld kann, beziehungsweise will man für das Fahrzeug aufbringen? Die meisten Käufer von Gebrauchtwagen bevorzugen die Barzahlung - damit sind sie sofort Eigentümer des Fahrzeugs. Nur jedes vierte Auto aus zweiter Hand wird bisher mit Kredit oder Leasing finanziert, ermittelten die deutschen Autobanken. Bei Neuwagen seien es 42 Prozent. Die Ausgaben für das Fahrzeug müssen auf jeden Fall immer im Verhältnis zum Einkommen gesehen werden und finanziell tragbar sein. Trotz eines Autos sollte noch Geld für unerwartete Kosten da sein - zum Beispiel für einen kaputten Kühlschrank.
Die Auswahl des richtigen Wagens kann zudem Kosten sparen. Ein umweltfreundliches Auto schützt nicht nur die Natur, sondern spart auch Geld: Eine bessere Schadstoff-Schlüsselnummer kann sich positiv auf die Bemessung der Kfz-Steuer auswirken und sorgt für eine höhere Wiederverkaufs-Chance. Informationen zum klimabewussten Autokauf bietet unter anderem der ökologische Verkehrsclub (VCD). Zudem gilt es die Feinstaub-Fahrverbote zu beachten. Informieren Sie sich darüber, welche regionalen Fahrverbote es gibt und ob das Wunschauto die passende Feinstaubplakette bekommen würde.
Manche Automodelle eignen sich besser als Gebrauchtwagen als andere. Der ADAC informiert in einer Online-Datenbank, welche Modelle aus zweiter Hand sich bewährt haben. Und der Prüfkonzern Dekra veröffentlicht regelmäßig einen Gebrauchtwagenreport. In der aktuellen Studie (Stand 2017) führen meist Fahrzeuge von deutschen Herstellern. Auch Dekra informiert in einer Online-Datenbank über die Zuverlässigkeit von gebrauchten Autos.