2015 bringen die Autohersteller ihre Neuheiten wellenartig heraus. Anfangs stehen die Kleinwagen im Mittelpunkt, bevor es im Frühjahr sportlich wird. Im Sommer und Herbst folgen die SUVs, dazwischen schummelt sich mit dem Mazda MX-5, dem Ford Mustang und den aufgefrischten Porsche 911 noch ein Sportwagentrio. Die 20 interessantesten Neuheiten stellt Süddeutsche.de in dieser Bildergalerie vor. Smart Fortwo Der Beginn des Autojahres 2015 steht ganz im Zeichen der Kleinwagen, und der Kleinste von allen macht den Anfang. Im Januar folgt dem neuen Smart Forfour dessen zweisitziges Pendant. Das ist mit 2,69 Meter so kurz wie bisher, aber zehn Zentimeter breiter, was das Raumgefühl im Interieur enorm verbessert. Doch nicht nur wegen seiner kompakten Ausmaße, vor allem wegen seines Wendekreises von nur 6,95 Meter ist der kleinste Daimler eines der letzten echten Stadtautos. Die Antriebspalette besteht aus drei Dreizylindermotoren mit 60, 71 und 90 PS. Wichtiger für Fahrer der ersten beiden Smart-Generationen ist aber der Konzeptwechsel in puncto Getriebe: Deren träge automatisierte Sechsgangschaltung ist nämlich endlich Geschichte. Stattdessen können Smart-Kunden nun zwischen einem manuellen Fünfgang-Getriebe und einer Doppelkupplungsautomatik wählen. Unverändert bleibt jedoch das hohe Preisniveau: Bei der knapp 11 000 Euro teuren Basisversion gibt es wenig Auto fürs Geld. Da der Fünftürer nur 600 Euro mehr kostet, dürften viele eher zum Forfour als zum Fortwo greifen.
Opel Corsa E
Bereits im Oktober 2014 wurde er der Presse vorgestellt, im Januar kommt der neue Opel Corsa endlich zu den Händlern. Der optische Unterschied zum Vorgänger ist gering, dennoch ist der Corsa ein deutlich moderneres Auto geworden. Das geänderte Bedienkonzept mit zentralem Touchscreen ist ein deutlicher Schritt nach vorne. Die aufgeladenen Dreizylinder-Benziner sind im Vergleich zu den zuvor verwendeten Vierzylindern ebenfalls ein Fortschritt, wenn auch nicht Spitzenklasse in diesem Segment. Hinzu kommt ein angenehm eingerichteter Innenraum, der ordentlich Platz bietet. Das Einstiegsmodell mit 70 PS und überschaubarer Ausstattung kostet 11 980 Euro. Ein fairer Preis, zumal es stärkere Motoren und reichhaltige Ausstattungspakete zu überschaubaren Aufpreisen gibt.
Hyundai i20
Mehr gestalterischen Mut als Opel zeigt Hyundai beim neuen i20. Der legt die optische Zurückhaltung seines Vorgängers ab und präsentiert sich jugendlich-frisch, ohne den Blick fürs Praktische zu verlieren. Vier Erwachsene - oder zwei Erwachsene und bis zu drei Kinder - finden in dem in Rüsselsheim entwickelten und in der Türkei gebauten Koreaner Platz. Für das Gepäck stehen bei aufrechter Rücksitzlehne 326 Liter zur Verfügung. Der Innenraum hat bei der Materialauswahl und Bediensicherheit einen Schritt nach vorne gemacht, auch der Fahrkomfort stimmt. Das Motorenangebot ist überschaubar und besteht ausschließlich aus Vierzylinder-Aggregaten. Modernere Triebwerke mit drei Zylindern und Turboaufladung folgen im März. Die Benziner und Diesel decken vorerst ein Leistungsspektrum von 75 bis 100 PS ab. Allerdings ist der mit einem Fünfgang-Getriebe gekoppelte Einstiegsmotor eher müde. Ein harmonischerer Antrieb ist der 1,4-Liter-Benziner mit 100 PS und Sechsgang-Schaltung. Der ist zusammen mit der Topausstattung "Trend" für 15 750 Euro ein gutes Angebot, während das 11 950 Euro teure Basismodell lahm und schlecht ausgestattet ist. Außerdem neu im Januar: Der Škoda Fabia Combi und der Abarth 695 Biposto.
Mazda2
Im Februar gibt es den nächsten Neuzugang im Vier-Meter-Segment: den Mazda2. Der Japaner will die Rolle der schick gestylten Alternative zu VW Polo, Opel Corsa oder Škoda Fabia spielen, die mit einem auf agil getrimmten Fahrwerk und ebenso leisen wie flotten Motoren konsequent auf Fahrspaß setzt. Gut sind zudem das Platzangebot, das gut verarbeitete und simpel zu bedienende Cockpit und das durchdachte Konnektivitätskonzept. Kritik gibt es für den Kofferraum: Der ist mit 280 Litern Fassungsvermögen zwar ausreichend groß, allerdings liegt die Ladekante sehr hoch und ergibt sich bei umgeklappter Rücksitzlehne eine Stufe im Ladeboden. Als Antriebsquelle dient ein 1,5-Liter-Vierzylinder-Benzinmotor, der in drei Leistungsstufen (75, 90 und 115 PS) angeboten wird. Als Ergänzung folgt im Mai ein 105 PS starker 1,5-Liter-Turbodiesel. Moderne Fahrassistenzsysteme gibt es auch, allerdings nur gegen Aufpreis und in Verbindung mit der höchsten Ausstattungslinie "Sports-Line". Der Einstiegspreis liegt bei 12 790 Euro, allerdings lässt sich die Basisausstattung kaum erweitern und auch nur mit dem 75-PS-Motor kombinieren. Außerdem kommen im Februar der aufgefrischte Audi Q3, das BMW 2er Cabrio, der Fiat 500X, der Land Rover Discovery Sport, die Facelift-Version der Kia-Modelle Rio, Sorento und Venga sowie die stärkere Allradvariante des Tesla Model S auf den Markt.
Lexus RC-F
Im März schlägt erstmals 2015 die Unvernunft zu. Lexus bringt mit dem RC F ein Coupé auf den Markt, das mit seinem riesigen Kühlerschlund den Asphalt fressen zu wollen scheint. Ein Fünfliter-V8 mit 477 PS und maximal 500 Newtonmetern dient als Antriebsquelle, ein Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe leitet die Kraft an die Hinterachse weiter. Der Grundpreis liegt bei 74 900 Euro. Deutlich bodenständiger und günstiger sind die beiden anderen Varianten des neuen Lexus-Coupés. Ob der Lexus RC 350 mit 318 PS starkem V6-Motor oder der RC 300h mit 220-PS-Hybridantrieb aber jemals den Weg auf den deutschen Markt finden werden, steht laut Lexus noch nicht fest.
Alfa Romeo 4C Spider
Seit der 4C vor einem Jahr auf den Markt kam, gewinnt er für Alfa Romeo längst verlorengeglaubte Reputation in puncto automobiler Sportlichkeit zurück. Um möglichst nachhaltig vom guten Ruf ihres Imageträgers zu profitieren, legen die Italiener im März mit der offenen Version nach. Beim Spider spannt sich statt eines festen Daches ein Stoffverdeck vom oberen Rand des Windschutzscheibenrahmens zur B-Säule - womit der größte Unterschied zum Coupé bereits benannt wäre. Den Antrieb übernimmt der Spider unverändert, ein 240 PS starker Vierzylinder-Turbobenziner mit 1750 Kubikzentimeter Hubraum treibt also über ein Doppelkupplungsgetriebe die Hinterräder an. Die Fahrleistungen (4,5 Sekunden von Null auf Hundert, mehr als 250 km/h Spitzengeschwindigkeit) stehen einem sportlichen Roadster gut zu Gesicht, und die fein abgestimmte Fahrdynamikregelung sorgt in jeder Situation für das richtige Maß an Fahrspaß. Der Preis für den Alfa Romeo 4C Spider steht noch nicht fest, dürfte aber deutlich höher liegen als beim Coupé, das mindestens 50 500 Euro kostet.
Mini John Cooper Works
Der Mini wächst und wächst, aber Spaß macht der Brite mit bayerischen Genen wie in früheren Tagen. Im März wird die aktuelle Mini-Generation endgültig rennstreckentauglich, denn dann kommt die Topversion namens "John Cooper Works" zu den Händlern. Die stößt mit ihrem 231 PS starken Zweiliter-Turbobenziner in neue Leistungsregionen vor und stellt die Vorderräder vor die Herausforderung, ein Drehmoment von maximal 320 Newtonmeter auf den Asphalt zu übertragen. Im schnellsten Fall soll der Mini John Cooper Works aus dem Stand in 6,1 Sekunden von Null auf Hundert beschleunigen, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 246 km/h. Will der Fahrer auch nur in die Nähe des Normverbrauchs von 6,7 Litern kommen, sollte er sich jedoch in deutlich niedrigeren Geschwindigkeitsbereichen aufhalten. Alles andere als niedrig ist der Grundpreis von 29 900 Euro.
Mercedes CLA Shooting Brake
Kompaktklasse-Kombis liegen im Trend. Viel Platz auf wenig Raum ist bei Autokäufern gefragt, und die kleinen Fünftürer bieten dies zu meist günstigen Preisen. Rein formal ist der Mercedes CLA Shooting Brake ebenfalls ein Kompaktklasse-Kombi, ansonsten will er mit den betont vernünftigen Vertretern dieses Segments aber nichts zu tun haben. Erstens ist er deutlich teurer, denn selbst die günstigste Variante wird wohl mehr als 30 000 Euro kosten. Zweitens ist er mit 4,63 Meter - 34 Zentimeter mehr als bei seiner technischen Basis, der A-Klasse - länger als seine Klassenkameraden. Und drittens stößt er in seiner 360 PS starken AMG-Version in Leistungsbereiche vor, die vor nicht allzu langer Zeit waschechten Sportwagen vorbehalten waren. Unterhalb des CLA 45 AMG Shooting Brake siedeln sich drei weitere Benzin- und zwei Dieselmotoren an, die zwischen 122 und 211 PS leisten. Praktische Talente sind aber auch beim kleinsten Mercedes-Kombi vorhanden, schließlich fasst der Kofferraum zwischen 495 und 1354 Liter Gepäck. Ebenfalls neu im Februar und März: Der bis zu 510 PS starke Mercedes-AMG C 63, die neue Topversion der S-Klasse, die wieder die Zusatzbezeichnung "Maybach" trägt, und der AMG GT-S, mit dem Mercedes den Porsche 911 Turbo herausfordert. Citroën bringt im März den modellgepflegten C4, Bentley hat den Mulsanne Speed im Programm und Hyundai liefert die ersten dreitürigen Varianten des neuen i20 aus. Toyota gönnt seinen Kompakt- und Mittelklasse-Baureihen Auris und Avensis zudem ein Facelift.
Renault Espace
Nach fast 13 Jahren löst Renault im April endlich die vierte Espace-Generation durch ein neues Modell ab. Das ist kein klassischer Van mehr, sondern zeigt nun einige SUV-Anleihen. Auf Wunsch gibt es sieben Sitzplätze, aber nicht mehr die überragenden Platzverhältnisse des Vorgängers. So sinkt das maximale Ladevolumen von 3000 auf 2040 Liter. Dafür halten ein neues Touchscreen-Bedienkonzept, einige Assistenzsysteme, ein Doppelkupplungsgetriebe und sogar eine Allradlenkung Einzug. Die drei Turbodiesel- und -benzinmotoren leisten 130, 160 und 200 PS. Die Preise stehen noch nicht fest.
Volvo XC90
Das Frühjahr ist die Jahreszeit der dicken Brummer. Im April kommt mit dem neuen Volvo XC90 ein wahrlich mächtiges SUV, das an der Fünf-Meter-Marke kratzt. Innen ist die Optik eher nüchtern, es finden entweder bis zu sieben Personen oder knapp 1900 Liter Gepäck Platz. Als Kommandozentrale dient ein Neun-Zoll-Touchscreen, der die Bedienlogik eines Tablets bietet und einen echten Fortschritt gegenüber dem vorherigen Knöpfchen-Overkill darstellt. Als Antriebsquellen kommen ausschließlich Zweiliter-Vierzylindermotoren zum Einsatz. Die Turbodiesel leisten 190 und 225 PS, die per Turbo und Kompressor aufgeladenen Benziner kommen auf 254 und 320 PS. Das Topmodell ist ein 400 PS starker Hybrid, der extern an der Steckdose oder Ladesäule aufgeladen werden kann und laut Volvo in der Lage ist, bis zu 40 Kilometer rein elektrisch zurückzulegen. Wie bei den Schweden üblich gibt es sehr viele aktive und passive Sicherheitssysteme. Besonders stolz ist Volvo auf den Kreuzungsassistenten, der das Auto eigenständig abbremst, falls es droht, beim Abbiegen in den Gegenverkehr zu steuern. So viel Hightech hat ihren Preis, weshalb der neue XC90 mit 190-PS-Dieselmotor mindestens 49 400 Euro kostet.
Suzuki Vitara
Eine Nummer kleiner, aber voraussichtlich (die Preise stehen noch nicht fest) ein ganzes Eck günstiger als der XC90 ist der neue Suzuki Vitara, der fast gleichzeitig mit dem großen Volvo auf den Markt kommt. Der Vitara bewegt sich immer weiter weg vom klassischen Geländewagen, der er früher war, hin zum SUV, das fast ausschließlich auf befestigten Straßen eingesetzt wird, aber trotzdem die eine oder andere Offroad-Hürde bewältigen kann. Viele Wahlmöglichkeiten lässt Suzuki den Vitara-Kunden bei der Kombination aus Karosserie- und Dachfarbe, nicht aber bei den Motoren. Mehr als zwei 120 PS starke und 1,6 Liter große Triebwerke - ein Benziner und ein Turbodiesel - beinhaltet die Palette nicht. Auch beim Angebot an elektronischen Sicherheitssystemen ist die Konkurrenz längst enteilt, wenn auch Suzuki für den neuen Vitara immerhin einen Notbremsassistenten anbietet. Dafür verfügt der Allradantrieb über vier unterschiedliche Modi, um unter allen Bedingungen das jeweils optimale Traktionsniveau zur Verfügung zu stellen. Außerdem neu im April 2015: Die Roadsterversion des neuen Audi TT, Facelift-Versionen des Honda CR-V und Hyundai i30 sowie der Jaguar F-Type mit Allradantrieb.
Škoda Superb
2013 der Octavia, in diesem Jahr der Fabia und im Mai 2015 der neue Superb: Innerhalb von nur zwei Jahren hat Škoda drei seiner wichtigsten Modellreihen von Grund auf renoviert. Als technische Basis des Superb dient weiterhin der kürzlich ebenfalls erneuerte VW Passat, der einige seiner Stammkunden an den innen etwas größeren (das Kofferraumvolumen beträgt zwischen 625 und 1760 Liter) und deutlich billigeren Konzernbruder abgeben dürfte. Škoda-Chef Winfried Vahland verspricht für sein Flaggschiff einen Einstiegspreis von etwa 25 000 Euro und ein Design, das die Pummeligkeit seiner Vorgänger ablegt. Dafür übernimmt er viele Gestaltungselemente von der Studie Vision C, die im Frühjahr 2014 auf dem Autosalon in Genf zu sehen war. Die Vierzylinder-Turbodiesel und -benziner sind aus dem VW-Regal bekannt und leisten zwischen 120 und 280 PS. Der Superb Combi lässt übrigens nicht lange auf sich warten und kommt bereits im September zu den Škoda-Händlern. Weitere Neuheiten im Mai: der BMW 2er Gran Tourer mit sieben Sitzen, Citroën DS5 und Hyundai i40 in aufgefrischter Form und der VW Golf Variant sowie Volvo XC60 im Geländewagen-Outfit.
Jaguar XE
Die deutschen Hersteller haben die Mittelklasse hierzulande fest in der Hand. Dennoch startet Jaguar im Juni einen erneuten Versuch, sich gegen Audi, BMW, Mercedes und VW zu behaupten. Der XE soll mit zwischen 163 und 340 PS starken Benzin- und Dieselmotoren, darunter dem aus dem F-Type bekannten V6-Kompressor-Benziner, eine sportive Alternative zum einheimischen Establishment sein. Deshalb schicken die Motoren ihre Kraft an die Hinterräder und müht sich das Fahrdynamiksystem "ASPC" redlich, diese Kraft möglichst gewinnbringend einzusetzen. Zahlreiche Vernetzungsmöglichkeiten und Assistenzsysteme, darunter ein City-Notbremsassistent und ein Head-Up-Display, rüsten die Rassekatze für ihr Dasein im Mittelklasse-Raubtierkäfig. Die Preise starten bei 36 450 Euro für den 163-PS-Diesel. Neu auf den Markt kommen im Juni außerdem der Audi RS3, Facelifts des Citroën Berlingo und der Peugeot-Modelle 208 und Partner und der BMW X5 als Plug-In-Hybrid. Außerdem bereitet Renault den Marktstart eines noch namenlosen SUVs vor und frischt Seat den Ibiza auf.
Audi Q7
Audi hat verstanden, dass der erste Q7 etwas zu wuchtig geraten ist, und sein großes SUV geschrumpft - wenn auch nur um vier Zentimeter auf eine Länge von 5,05 Meter. Viel wichtiger ist aber, dass beim Modellwechsel eine Abmagerungskur stattgefunden hat, die bis zu 325 Kilogramm Gewichtserspanis brachte. Zwar wiegt der Q7 immer noch etwa zwei Tonnen, gehört damit aber zu den leichteren Vertretern der XL-SUVs. Immerhin kommen die Ausmaße den Insassen oder dem Gepäck zugute, denn wahlweise finden bis zu sieben Personen oder 2075 Liter Transportgut im Q7-Innenraum Platz. Zum Marktstart im Juli müssen zwei V6-Turbomotoren reichen. Der Diesel leistet 272 PS und soll im Schnitt 5,7 Liter verbrauchen, der 333 PS starke Benziner schluckt laut Audi 7,7 Liter auf 100 Kilometer. Später folgen eine 218 PS starke Dieselvariante und ein Zweiliter-Vierzylinder-Turbobenziner mit 252 PS, der vor allem in den USA oder auf den asiatischen Märkten für mehr Absatzvolumen sorgen soll. Auch ein 373 PS starker Dieselhybrid wird noch nachgereicht. Von Beginn an sind die neuesten Assistenzsysteme und Infotainment-Bausteine aus dem VW-Regal an Bord. Smartphones lassen sich über Android Auto (Android gehört zu Google) und Apple Carplay integrieren. Die Preise stehen noch nicht genau fest, sollen aber knapp oberhalb der 50 000-Euro-Marke liegen.
Mercedes GLE Coupé
Wenn das GLE Coupé im Juli zu den Mercedes-Händlern kommt, geht eine mehr als achtjährige Epoche zu Ende, in der der BMW X6 das einzige große SUV mit Fließheck war. Dass in diesem noch sehr kleinen Segment viel Absatzpotenzial steckt, hat der BMW mit bislang mehr als 260 000 verkauften X6-Exemplaren bewiesen. Und Mercedes ist nicht zu stolz, vieles bei den Münchnern abzukupfern. Neben dem Fahrzeugkonzept an sich und dem nicht gerade innovativen Design kopiert Mercedes auch die Idee eines Topmodells, das etwas Feinschliff durch die hauseigene Sportabteilung bekommen hat, aber kein waschechter AMG ist. Analog zum X6 M50d steht zur Markteinführung der GLE 450 AMG parat, dessen V6-Biturbo-Benziner mit 367 PS nur etwas schwächer als der 381 PS starke BMW-Diesel ist. Darunter rangieren eine weitere Benzinervariante mit 333 PS und ein Dieselmotor, der es auf 258 PS bringt. Der für den normalen GLE - so heißt die heutige M-Klasse nach der Umbenennung - fest eingeplante extern aufladbare Hybridantrieb dürfte im Coupé-Ableger ebenfalls kommen. Fest steht, dass das GLE Coupé die erste Mercedes-Baureihe ist, in der ausnahmslos die überzeugende Neun-Gang-Automatik zum Einsatz kommt. Dass eine Vielzahl an Assistenzsystemen und weitreichende Konnektivitätslösungen an Bord sind und die Preise auf hohem Niveau liegen, versteht sich bei einem Mercedes von selbst.
Mazda CX-3
Mit der Markteinführung des Mazda CX-3 avanciert der Juli endgültig zum SUV-Monat. Zwei Nummern kleiner als der Q7 und das GLE Coupé, tritt der Japaner in Konkurrenz zu Autos wie dem Opel Mokka oder dem Honda HR-V. Er versucht aber mit einem filigraneren und limousinenhafteren Design zu punkten. Ein 1,5-Liter-Turbodiesel und ein Zweiliter-Benzinmotor, der in zwei Leistungsstufen angeboten wird, dienen als Antriebsquelle. Die Motoren übertragen ihre Kraft entweder auf die Vorderräder oder beide Achsen. Als Getriebeoptionen stehen eine manuelle Sechsgangschaltung oder eine Sechsstufen-Automatik zur Wahl.
Ford S-Max
Seine Premiere feierte der neue Ford S-Max schon im Oktober auf dem Pariser Autosalon. Doch erst im Juli 2015 werden die ersten Autos an Kunden ausgeliefert. Die dürfen sich auf ein edleres Design als bisher freuen, außerdem über viele optionale Assistenzsysteme, Platz für bis zu sieben Passagiere und ein leicht verständliches Bedienkonzept mit einem Acht-Zoll-Touchscreen als zentraler Bedieneinheit. Die insgesamt fünf Diesel- und Benzinmotoren leisten zwischen 120 und 240 PS und erfüllen ausnahmslos die Euro-6-Abgasnorm. Ford verspricht außerdem ein gewohnt agiles Fahrwerk.
Opel Karl
Im Juli kommt Opels neues Einstiegsmodell, bei dem vor allem der Name interessant ist. Der Kleinwagen heißt in Anlehnung an einen Sohn des Firmengründers Adam Opel "Karl" und bietet sonst automobile Hausmannskost. Fünf Türen und ebensoviele Sitzplätze verteilen sich auf eine Fahrzeuglänge von 3,68 Meter, die Antriebsarbeit übernimmt ein Einliter-Dreizylinder Turbobenziner mit 75 PS. Ein paar moderne Ausstattungsdetails, um Komfort, Sicherheit und die Vernetzungsmöglichkeiten zu optimieren, gibt es auch. Sie kosten allerdings meist extra und treiben deshalb den Einstiegspreis, der bei weniger als 10 000 Euro liegt, nach oben. Weitere wichtige Juli-Neuheiten sind das Facelift des 3er BMWs und die neuen Generationen der Honda-Modelle HR-V und Jazz. Überarbeitet werden zudem der Kia Cee´d, der Mitsubishi Outlander und der Seat Toledo. Außerdem bringt VW den Passat GTE, ein Hybridauto, dessen Batterien sich extern aufladen lassen.
Mazda MX-5
2014 feierte der Mazda MX-5 sein silbernes Jubiläum, wurde also 25 Jahre alt. Ein Jahr später rollt die vierte Generation des Autos, das mit seinem Erscheinen einen Roadster-Boom auslöste, in die Schauräume der Händler. Am erfolgreichen Konzept ändern die Japaner nichts: Der Motor sitzt vorne, die Antriebsachse hinten, und rund um die Antriebseinheit konstruierten die Ingenieure ein Auto, das möglichst wenig vom Fahrerlebnis eines puristischen offenen Zweisitzers eblenken möchte. Als Motoren kommen Vierzylinder-Benziner mit etwa 130 und 160 PS infrage, allerdings möchte Mazda die Daten noch nicht bestätigen. Fest steht, dass der MX-5 etwa 100 Kilogramm abspecken soll, was ein Leergewicht von nur etwas mehr als einer Tonne bedeuten würde. Übrigens: 2016 kommt der Mazda MX-5 noch einmal auf den Markt. Dann jedoch als Fiat Spider, mit dem er fast baugleich ist. Und im August 2015 debütieren außerdem Facelift-Versionen der Vans Ford C-Max und Seat Alhambra.
Ford Mustang
Auch der Mustang hat gerade ein Jubiläum hinter sich: 1964 schuf Ford mit dem Coupé eine Legende, deren jüngste Generation im September 2015 endlich auch offiziell in Europa auf den Markt kommt. Der Sportwagen präsentiert das typische Pony-Car-Styling und ist so dynamisch wie nie zuvor. Er stellt Kaufinteressenten aber auch vor eine unangenehme Wahl: Sollen sie besser zum 418 PS starken Fünfliter-V8 greifen, dessen bullige Leistungsentfaltung genießen und einen realistischen Spritverbrauch von etwa 15 Litern in Kauf nehmen? Oder aus ökologischen Gründen lieber den 2,3-Liter-Vierzylinder-Turbobenziner nehmen, der mit 314 PS ebenfalls nicht gerade schwach ist und deutlich weniger verbraucht, aber irgendwie nicht zu einem Auto passen will, dass so amerikanisch ist wie der Marlboro-Mann und American Football zusammen? Die Kosten sind keine echte Entscheidungshilfe, denn sowohl der Vier- als auch der Achtzylinder dürfen mit prognostizierten Preisen von etwa 35 000 beziehungsweise 40 000 Euro als echte Schnäppchen gelten. Sportcoupés mit so viel Leistung für so wenig Geld gibt es sonst nur auf dem Gebrauchtwagenmarkt. Ford bringt im September ebenfalls eine überarbeitete Version seines kleinen SUVs Ecosport auf den Markt. Gleiches hat Hyundai beim Santa Fe vor. Kia hat zudem einen neuen Optima angekündigt und Toyota bringt sein heißersehntes Wasserstoffmodell Mirai.
Die weiteren Neuheiten
Gegen Jahresende folgen noch viele weitere neue Modelle, von denen zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch keine offiziellen Fotos existieren. Eine Ausnahme ist das Bentley-SUV, das sich hier so forsch durch den Wüstensand wühlt und im September kommt. Weitere neue SUVs sind die zweite Generation des BMW X1, der Ford Edge, der Mercedes GLC und das Tesla Model X mit Elektroantrieb. In der Kompakt- und Mittelklasse debütieren 2015 der neue Opel Astra, ein weiterer Audi-A4-Jahrgang und die nächsten Generationen des Renault Mégane und Laguna. Sportwagenfans dürfen sich auf den aufgefrischten Porsche 911, den neuen Audi R8 und - endlich, nach etwa zehn Jahren Abstinenz - den Nachfolger des Honda NSX freuen. Ferrari hat einen Nachfolger für den 458 Italia angekündigt, der Lamborghini Húracan Spyder soll noch im Spätsommer kommen. Außerdem öffnet Rolls-Royce seinem Luxuscoupé Wraith das Dach.