Saft und Kraft Klein, aber oho - diese Redewendung passt perfekt wie kaum etwas Anderes zum Audi S3. Mit seinen 195 kW/265 PS wuchtet der V4-Benziner den S3 mit viel Elan um jede Kurve. Sei es auf der Autobahn, Landstraße oder beim Stadtduell an der Ampel, kraftvoll ist die Beschleunigung des 1455 kg (Leergewicht) schweren Gefährts immer. Eines ist dabei sicher: Man wird in die sportlichen Schalensitze (optional) gepresst. Beim Verbrauch lag der Audi mit einem Testmittel von 11,8 Liter jedoch deutlich über den Herstellerangaben von 8,5 Liter - wir müssen aber zugeben, dass ein hoher Anteil von Stadtfahrten zu diesem erhöhten Ergebnis beigetragen hat.
Schon vom Werk aus tiefergelegt: der Audi S3 Sportback
(Foto: Foto: Audi)Das Sechsgangschaltgetriebe verwaltet das sportliche Potenzial des S3 Sportback aufs Beste und verleitet den Fahrer eigentlich ständig zum Rasen an der Legalitätsgrenze: Der Vierzylinder-Turbo katapultiert den Fünftürer zudem in 5,8 Sekunden auf Tempo 100 - damit fährt man sogar einem Porsche Boxster auf und davon! Schade ist nur, dass (noch) kein automatisches Getriebe zur Verfügung steht - die 7-Gang-Schaltautomatik S-tronic hätte vortrefflich zum S3 gepasst.
Stuss und Genuss Die optionalen, stark konturierten Schalensitze bieten sehr guten Seitenhalt und verleihen dem Interieur zusammen mit Aluminium-Pedalen und Aluminium-Dekoreinlagen einen sportlichen Touch. Zu diesem trägt natürlich auch das abgeflachte und dadurch griffigere Lenkrad bei.
Einziges Manko ist wohl das im Zusammenhang mit den Bose-Lautsprechern arbeitende AudioPilot-System. Eigentlich soll es beim Fahren auftretende Störgeräusche übertönen. Im Test kam es auf Grund fehlender Einstellungsmöglichkeiten jedoch oft dazu, dass allein schon die Fahrt über Kopfsteinpflaster die Lautstärke in die Höhe schnellen ließ und so eine manuelle Regulierung nötig wurde.
Sprinterkönig
Family and Friends Die Sportback-Variante des S3 erweist sich im Fondbereich angenehmer als der S3, üppig darf man die Platzverhältnisse aber immer noch nicht nennen. Natürlich ist er kein Familienauto, auch wenn er mit seinen 4,3 Metern Länge genügend Platz für fünf Personen bietet. Ausgiebige Fahrten zu fünft sind jedoch nicht zu empfehlen - das ist dann doch eher ungemütlich.
Das Laderaumvolumen von 302 Litern reicht für den Wocheneinkauf allemal. Nur bei größeren Sachen wird es schwierig: Sollte man mit seinen Freunden oder mit der Familie in den Urlaub fahren wollen, wird es knapp. In den Kofferraum passt höchstens Gepäck für drei - wobei der Schuhkoffer der Frau dann schon in den Fondbereich ausweichen muss.
Wunsch und Wirklichkeit Trotz eindeutig sportlicher Ausrichtung blieb beim S3 Sportback ein großer Rest Komfort übrig - wir fanden vor allem die Federung zu weich und zu sehr A3. Zwar bietet die serienmäßige Sportfunktion eine härtere Einstellung, aber auch die ist immer noch zu wenig sportlich. Wir hätten uns gewünscht, Bodenwellen und Unebenheiten mit der notwendigen Härte zu spüren.
Bei aller Sportlichkeit und Kraft vermissen wir aber vor allem eines: den kraftvollen Sound. Nie hört man ein gefährliches Fauchen oder ein tiefes Grollen, wenn die 265 Pferdestärken ihre Arbeit verrichten. Der Motor säuselt meistens nur leise vor sich hin.
Gut... ... dass Audi im Markt der heißen Hatchbacks wieder auf Augenhöhe mitmischt. Aber... ... den passenden Klang hätte man nicht vergessen dürfen. Also... ... sportlich und schnell genug, um dem Platzhirschen BMW 130i Paroli bieten zu können. Audi - eben eine Alternative aus Bayern.
Audi S3 Sportback 2.0 TFSI quattro: 195 kW (265 PS); max. Drehmoment: 350 Nm von 2500-5000 U/min; 0-100 km/h: 5,8 s; Vmax: 250 km/h (abgeregelt); Testverbrauch: 11,8 l; Euro 4, CO2: 201 g/km; Testwagen-Preis: 48.515 Euro