Artega GT:Wagen-Mut

Ein Renner aus der Provinz: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten zeigt ein Zulieferer, dass es auch aufwärts gehen kann - und baut seinen eigenen Sportwagen.

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Ein Renner aus der Provinz, Formel Delbrück: In wirtschaftlich schwierigen Zeiten zeigt ein Zulieferer, dass es auch aufwärts gehen kann - und baut seinen eigenen Sportwagen.

Artega will mehr sein als eine kleine Sportwagenschmiede, die in Kleinserie einen Sportler von den Dimensionen des Porsche Cayman auf die Breitreifen stellt. Dabei ist der Artega GT weniger ein Konkurrent des Porsche-Einsteigers, sondern vielmehr ein Spaßmacher für diejenigen, die das Ungewöhnliche auf vier Rädern lieben.

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Vier Meter lang, kaum 1,20 Meter hoch und fast 1,90 Meter breit; dazu 300 PS stark, 1100 Kilogramm schwer und mindestens 75.000 Euro teuer - das ist der ganze Stolz des automobilen Westfalens.

In Delbrück, wo sich sonst Fuchs und Hase verträumt gute Nacht sagen, entsteht ...

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... einer der schärfsten Sportwagen der letzten Jahre: schnittige Kunststoffkarosserie, Mittelmotor und 19-Zoll-Radsatz - das ist der Artega GT.

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Der erfolgreiche Autozulieferer Paragon suchte 2003 eigentlich nur eine Möglichkeit, seine Cockpitsysteme stilvoll als mobile Visitenkarte in Szene zu setzen. Als man bei verschiedenen Kleinserienherstellern zunächst nicht zufriedenstellend bedient wurde und der letztlich auch der Favorit finanziell in die Knie ging, entschied man sich spontan, die noch etwas wirre Idee eines sportlichen Zweisitzers selbst in die Tat umzusetzen.

Jetzt wird der automobile Traum nun Realität. Derzeit laufen die ersten Artega GT aus der 50-Mann-Manufaktur im westfälischen Delbrück. Die ersten Kundenfahrzeuge sollen im März 2009 ausgeliefert werden.

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Vielen aus der Branche erschien die Idee mehr als verrückt, dass Paragon, Fast-Monopolist in der Sparte Luftgütesensoren, einen derartigen Sportwagen auf die Räder stellen wollte. Ein Anfang bei null. Ohne Werkshalle, ohne Mitarbeiter, ohne Marke und ohne echte Vorkenntnisse. Firmenchef Klaus Dieter Frers entschied Ende 2005 jedoch vollmundig: "Dann bauen wir den Wagen eben selbst."

In gerade einmal dreijähriger Entwicklungszeit kreierte man ...

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... Design, Produktionsstätte, Auto und Konzeptumsetzung. "Unsere schlanken Hierarchien haben das hier am Standort Delbrück überhaupt nur möglich gemacht", so Pressesprecher Matthias Hack.

Auch wenn Artega in Sachen Automobilbau ein echter Frischling ist, so hat man sich kompetente Partner ins Boot geholt. Berater Karl-Heinz Kalbfell machte sich unter anderem bereits im Vorstand von BMW und als Chef von Alfa Romeo sowie Maserati einen Namen.

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Auch beim Design wollte man klotzen statt kleckern. So holte man sich für die Kreation des Mittelmotorcoupés mit dem renommierten Dänen Fisker einen echten Sportwagenexperten. Der hatte im Frühjahr 2006 gerade bei Aston Martin die Segel gestrichen und mit Kreationen wie dem BMW Z8 oder dem Aston-Martin-Modellen DB9 und Vantage gezeigt, was er drauf hat. "Schließlich hatten wir ...

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... vier Designvorschläge auf dem Tisch. Aus den beiden besten hat Klaus Dieter Frers Font und Heck miteinander kombiniert und fertig war der Artega GT", so Matthias Hack. Nur wenige Monate später, im März 2007, war der erste Prototyp auf dem Genfer Automobilsalon zu bestaunen.

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Mit großer Liebe zum Detail und enormer Hingabe wurde nicht nur die Marke Artega, sondern auch der GT Realität. Der sieht mit seinen weichen Linien nicht nur sportlich aus, sondern fährt sich auch so. Bei der Entwicklung half unter anderem die Nähe zum Volkswagen-Konzern, zu dem Klaus Dieter Frers besonders gute Beziehungen unterhält. So steuern die Wolfsburger nicht nur den 300 PS starken V6-Motor, sondern auch Kleinteile und das begehrte Direktschaltgetriebe DSG bei.

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Bereits auf den ersten Metern kann man sich von den Qualitäten des westfälischen Sportwagens überzeugen. Der an sich recht langweilige Sechszylinder aus dem VW Passat R36 und Audi Q7 brüllt bei Pedaltritten wie ein Löwe und bringt unumwunden seinen stattlichen Tatendrang an die Hinterachse. Etwas mehr Biss würde man sich trotz der 221 kW / 300 PS und rund 280 km/h Spitze dennoch wünschen.

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Drehmoment von 350 Nm zur Verfügung. Die beim Prototypen noch etwas unwillige Doppelkupplung sorgt dafür, dass man jederzeit lautstark bei der Musik ist. Besonders wild geht es im Sportmodus und bei manueller Beeinflussung der Schaltvorgänge zu. Dann dreht der Renner bis an die 7000er-Marke und drückt einen ohne jegliche Zugkraftverluste in die Lederstühle.

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In Verbindung mit dem optionalen 305er-Reifen auf der Hinterachse ist der gerade einmal 1,1 Tonnen schwere Hecktriebler hart gefedert. Die direkte, aber schwergängige Lenkung erfreut den Piloten in schnellen Kurven und nervt beim Einparken fast mehr als die Unübersichtlichkeit nach hinten. Die könnte man mit der optionalen Einparkhilfe umschiffen.

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Bei aller Sportlichkeit soll sich der Artega GT mit gerade einmal neun Litern auf 100 Kilometern zufrieden geben.

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Der Innenraum des Artega GT soll in der Liga der kompakten Sportcoupés Maßstäbe setzen. Dank der angenehmen Innenbreite stößt man selbst bei scharfer Kurvenhatz nicht mit Ellenbogen oder Schultern zusammen. Doch bei der Sitzhöhe geht es für Personen über 1,85 Metern enger zu als beispielsweise im Porsche Cayman. Die ledernen Sportsitze können dagegen vollends überzeugen. Sie sehen nicht nur gut aus, sondern sind gleichermaßen bequem und stützend zugleich.

Hinter dem Gestühl gibt es bis zu 225 Liter Stauraum. Die braucht man auch dringend. Im Kofferabteil vorn finden gerade einmal 75 Liter Platz. Am besten, man bestellt das exklusiv angepasste Kofferset gleich mit.

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Eigentlich war der Artega GT als Visitenkarte für die Armaturenbrett-Kompetenz des Paragon-Unternehmens gedacht. So gibt es eine Instrumententafel mit ...

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... großer analoger Runduhr und frei programmierbaren Nebeninformationen.

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Über der Mittelkonsole ziehen zwei Analogchronos im Flugzeug-Stil ebenso den Blick auf sich. Kein großer Wurf scheint hingegen das große Multifunktionsdisplay im Fußraum. Es läuft nach unten vom Fahrer weg; ist deshalb schlecht abzulesen und ungünstig zu bedienen.

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Unwahrscheinlich, dass der Artega, der anfangs für eine Jahresproduktion von 380 Fahrzeugen ausgelegt war, die exquisite Sportwagenkonkurrenz in echte Bedrängnis bringen wird. "Die Nachfrage ist ungeheuer groß", so Altrogge, "derzeit planen wir mit 500 Fahrzeugen pro Jahr.´"

Alle Fotos: Pressinform

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