Alternative Kraftstoffe:Kokonussöl statt Diesel

Fisch frittieren oder ein Auto antreiben? Das Öl der Kokosnuss taugt für beides - zumindest auf der Insel Bougainville in Papua-Neuguinea.

Die Menschen auf der Insel Bougainville im pazifischen Ozean (sie gehört zu Papua-Neuguinea) haben ihre ganz eigene Lösung gefunden, um den hohen Energiepreisen zu entgehen - die einfache Kokosnuss. Das meldet heute BBC News.

Die knapp 180.000 Einwohner der Insel Bougainville könnten bald keine Benzinsorgen mehr haben. (Foto: Grafik: BBC)

Immer mehr kleine Raffinerien der Insel produzieren ein Kokosnussöl, das den Diesel ersetzen kann. Polizisten, Priester und andere lokale Autoritäten betreiben damit schon ihre Autos und ihre Generatoren - als Testpersonen quasi.

Jahrelang waren die Einwohner von teuren Benzinimporten abhängig, Engpässe in der Versorgung ließen das Wirtschaften für die lokalen Firmen manchmal schwer werden.

Matthias Horn, ein deutscher Auswanderer und Ingenieur, betreibt eine dieser kleinen Kokosnussöl-Raffinerien: "Für manche bin ich noch der böse Deutsche, weil ich in mein Auto das gleiche Kokosnussöl hineingebe, mit dem andere ihren Fisch frittieren", lacht er.

"Aber der Kokosnussbau ist ein wundervoller Baum. Es klingt doch gut, wenn Du erzählen kannst, dass Du Dein Auto mit etwas antreibst, was einfach so vom Baum fällt. Außerdem riecht es gut - und es ist prima für die Umwelt. Das ist doch das Wichtigste."

Ob diese Art Treibstoff auch weltweit in Frage kommt, mag dahingestellt bleiben. Anfragen gibt es jedenfalls schon genug: aus Übersee, aus Europa - und aus dem Iran.

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