Alkohol am Vatertag:Damit der Ausflug nicht zur krummen Tour wird

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Eine Radtour im Grünen: eine schöne Idee für den Vatertag - eine schlechte Idee mit Alkohol im Blut. (Foto: Claus Schunk +49 1716039668)

Wanderung mit dem Bollerwagen oder Tour mit dem Fahrrad: Am Vatertag sind viele Männer traditionell gemeinsam unterwegs, meist feucht-fröhlich. Doch das kann den Führerschein kosten. Und zudem passieren an Christi Himmelfahrt überproportional viele Unfälle.

Am Donnerstag rollen die Bollerwagen wieder. Zum Vatertag gehören für viele Männer feucht-fröhliche Bräuche - oft mit Bierfass und Bollerwagen oder eine Fahrradtour in den Biergarten. Doch aus dem geselligen Ausflug wird oft ein hemmungsloses Gelage.

Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen: An Christi Himmelfahrt ist die Zahl der Alkoholunfälle im Straßenverkehr bedeutend höher als sonst. Wie die Statistiker mitteilten, passierten am Vatertag 2012 insgesamt 292 Unfälle, bei denen mindestens ein Beteiligter unter Alkoholeinfluss stand. Sonst geschähen im Durchschnitt 108 Alkoholunfälle täglich.

Vatertag ist unfallträchtigster Tag des Jahres

Damit sei der Vatertag zusammen mit dem Neujahrstag in punkto Alkohol der unfallträchtigste Tag des Jahres, teilte das Bundesamt mit. Am Neujahrstag 2012 war bei 335 Unfällen Alkohol im Spiel. Nicht nur die Zahl der Alkoholunfälle ist an solchen Tagen besonders hoch, sondern die Folgen sind auch schwerer als bei anderen Unfällen: Im vergangenen Jahr gab es nach der Statistik pro 1000 Unfälle mit Personenschaden zwölf Tote und 221 Schwerverletzte, pro 1000 Alkoholunfällen waren es 22 Tote und 356 Schwerverletzte.

Klassische Vatertagskombination: Bier, Bollerwagen, Buben (Foto: dpa)

In jedem Fall setzen alkoholisierte Ausflügler ihren Führerschein aufs Spiel. Auch Fahrradfahrer sollten nicht betrunken unterwegs sein. Für Radler gilt ab einem Wert von 1,6 Promille eine absolute Fahruntauglichkeit. Neben einer hohen Geldstrafe droht ebenfalls eine MPU. Bei geringeren Alkoholwerten hat die Polizei keine Handhabe gegen Radler. Dennoch ist laut Informationen des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) der Anteil betrunkener Radler stark zurückgegangen. Trotzdem fordert der Radclub eine Abstufung der Promillegrenze nach dem Vorbild des Vorgehens bei Autofahrern: Ab 1,1 Promille sollen Bußgelder verhängt werden dürfen.

Harte Strafen auch im Ausland

Ein spontaner Radausflug ins grenznahe Ausland ist übrigens auch kein Freischein zum Trinken: In Tschechien beispielsweise gilt für Radler wie für Autofahrer die Null-Promille-Grenze, warnt der ADAC. Nach Alkoholgenuss bleibt das Rad dort am besten stehen - es drohen sonst mindestens 390 Euro Bußgeld. In den meisten Urlaubsländern, etwa in Italien, Frankreich, Kroatien, der Schweiz oder den Niederlanden sind dem ADAC zufolge 0,5 Promille am Fahrradlenker erlaubt, in Österreich 0,8 Promille. Wer in Skandinavien, Großbritannien oder Irland nach Alkoholgenuss auffällig radelt, zahlt bis zu 2000 Euro Strafe.

Unfallforscher Siegfried Brockmann vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft: "Männer, die am Vatertag unbedingt trinken und feiern wollten, sollten eben gleich öffentliche Verkehrsmittel nehmen oder einen ausgucken, der fährt und nicht trinkt." Immer auf der sicheren Seite sind Verkehrsteilnehmer übrigens, wenn sie abstinent bleiben. Sie sparen sich neben Geld und Nerven übrigens auch den Kater am nächsten Morgen.

© Süddeutsche.de/dpa/goro - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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