ADAC-Tunneltest 2005:Jede sechste Röhre ist unsicher

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Am schlechtesten haben italienische Tunnels abgeschnitten, einer der Testverlierer kommt aus Deutschland.

49 Tunnels in 14 europäischen Ländern haben der ADAC und seine Partnerclubs in diesem Jahr getestet. Ergebnis: Jede sechste Röhre weist erhebliche Sicherheitsmängel auf.

Ein Tester im Tunnel (Foto: Foto: ADAC)

Mängel in Italien

Unter den sieben in Deutschland untersuchten Tunneln ist mit dem Ruhrschnellweg auf der A 40 in Essen mit der Note "bedenklich" auch einer der Testverlierer. Am schlechtesten haben mit dreimal ''mangelhaft'' die italienischen Tunnels San Pellegrino, Quarto und Roccaccia auf der E 45 zwischen Cesena und Rom abgeschnitten.

Sieger des 7. ADAC-Tunneltests mit Note ''sehr gut'' sind zwei Tunnels mit identischer Punktzahl: der Markusberg in Luxemburg und der österreichische Ottsdorf bei Michelberg.

Bester deutscher Tunnel

Bester deutscher Kandidat ist der 1,1 Kilometer lange Kapplertunnel auf der B 31 Donaueschingen-Freiburg, der ebenfalls mit "sehr gut" auf Platz 9 im Gesamt-Ranking zu finden ist. Die im Jahr 2004 fertiggestellte Röhre hat die Tester voll und ganz überzeugt.

Gleichfalls "sehr gut" schnitt der Emstunnel ab, ein "gut" bekamen der Grenztunnel Füssen und der Ursulaberg. Zweimal die mäßige Note "ausreichend" erhielten der Tunnel am Flughafen Düsseldorf sowie der Bürgerwald.

Insgesamt haben die Tester des ADAC 18 mal die Note "sehr gut" vergeben, 14 mal "gut", und neunmal gab es "ausreichend". Je vier Straßenröhren mussten am Ende der Tabelle mit "mangelhaft" und "bedenklich" bewertet werden.

Die Testtabelle 2005 des ADAC. Zur Gesamtdarstellung klicken Sie bitte auf das Lupensymbol. (Foto: Grafik: ADAC)

Zugang verwehrt

Es waren diesmal auch wieder einige Tunnels in Italien dabei. Das bei deutschen Urlaubern nach wie vor hoch im Kurs stehende Urlaubsland verwehrte - als einziges Land in Europa seit dem Jahr 2000 - den ADAC-Testern beharrlich den Zugang zu ihren Röhren.

Von den vier Tunneln, die alle unter staatlicher Verwaltung stehen, konnte nur der Monte Barro am Comersee mit einem ''gut'' überzeugen. Die privaten Autobahngesellschaften blieben mit Ausnahme der für den Brenner zuständigen leider auch 2005 bei ihrer Blockade der Tunneltests.

In diesem Jahr wurde der Tunneltest erstmals als europäisches Gemein-schaftsprogramm unter dem Namen European Tunnel Assessment Programme (EuroTAP) vom ADAC und elf weiteren Automobilclubs in zehn Ländern durchgeführt. EuroTAP wird von der EU Kommission mit 1,5 Millionen Euro gefördert. Zwischen 2005 und 2007 sollen insgesamt 150 weitere Straßentunnels in Europa getestet werden.

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