Der Flughafen ist noch lange nicht fertig, aber wenigstens macht das Parken in Berlin Spaß. Der ADAC kürte die Bundeshauptstadt im Parkhaustest zum Sieger aller deutschen Städte. Insgesamt 60 Parkhäuser in 15 europäischen Großstädten hat der ADAC im Rahmen des Verbraucherschutzprogramms EuroTest überprüft.
Doch das Testurteil ist insgesamt schlecht: "Im Gesamtergebnis konnten sie am Ende kein einziges Mal die Note "sehr gut" vergeben, elf Kandidaten fielen sogar ganz durch", schreibt der ADAC in seinem Testbericht. Die Hauptgründe für das Ergebnis seien schmale Parkplätze, niedrige Einfahren und steile Rampen. Von den 60 Kandidaten fielen elf durch den Test. Europäischer Testsieger ist die auch architektonisch anspruchsvoll gestaltete Tiefgarage Opéra in der Züricher Schillerstrasse. Sie erhielt ein "gut".
Parkhäuser ohne Fußwege, Notrufe und Toiletten
In Deutschland wurde in Berlin, Frankfurt und München getestet. Die Parkhäuser der bayerischen Landeshauptstadt schnitten besonders schlecht ab. Eine ungewöhnlich negative Bewertung erhielt das CarPark Cristal in der Schwanthalerstraße in der Nähe des Hauptbahnhofs, ein "sehr mangelhaft". "Entscheidend für das schlechte Ergebnis waren die zu starke Neigung der Einfahrtrampe von mehr als 15 Prozent und die zu niedrige Einfahrthöhe von nur 1,85 Metern. Fahrbahnbeschichtung und -markierung waren schadhaft. Außerdem gab es keine Sonderparkplätze für Behinderte oder Familien", schreibt der ADAC in seinem Testbericht.
Letzter des Vergleichs wurde wie schon im vergangenen Jahr die Tiefgarage der Technischen Universität in der Wiener Operngasse. Die Tester berichten von Wänden, die den Autofahrern die Sicht versperren, verbogenen Blechbeschlägen an den Bordsteinen der Rampen, außerdem fehlenden Fußwegen, Notrufen und Toiletten. Tiefpunkt des Tests in Wien: "In einer besonders engen 180-Grad-Kurve an der Ausfahrtschranke mussten Autofahrer so oft rangieren, dass sich das Tor wieder schloss, bevor sie die Garage verlassen konnten", schreiben die Tester.