60 Jahre Land Rover (1):Vom rustikalen Ur-Landy bis zum LRX

Seit 60 Jahren im Gelände unterwegs: die Allradler des britischen Herstellers Land Rover.

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60 Jahre Land Rover

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1948 ahnen die Briten nicht, dass ihnen ein großes Jahrzehnt bevorsteht. Ein Jahrzehnt, in dem Elizabeth II. neue Königin wird, die NATO das freie Europa zusammenschweißt und sich John Lennon der Schülerband von Paul McCartney anschließt. 1948 plagen viele Briten ganz andere Probleme, zum Beispiel dieses: Wie erreiche ich auch noch den letzten Winkel meiner Farm, obwohl der verflixte Regen mal wieder alles in eine Schlammwüste verwandelt hat?

Im Bild: ein aktueller Land Rover Defender

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Etwa zu dieser Zeit kurvt auch Maurice Fernand Cary Wilks, seines Zeichens Chefingenieur bei Rover, mit einem Willys Jeep auf seinem Landgut herum. Da kommt ihm die zündende Idee: Warum sollte sich solch ein Allzweckfahrzeug nicht auch auf dem britischen Markt verkaufen?

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Wilks schwingt sich ans Reißbrett - und der erste Land Rover feiert noch 1948 seine Premiere auf der Automesse in Amsterdam. Den Motor mit 1,6 Litern Hubraum und 50 Pferdestärken mopst sich Wilks aus dem Rover-Regal.

Die Karosserie besteht aus Aluminium, das zwar teurer, aber leichter zu bearbeiten ist als Stahl. Darüber hinaus ist es korrosionsbeständig, der Allradantrieb mit Untersetzung ist einfacher Natur, aber sehr effizient.

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Die Technik des ersten "Landy" wiederum ist so einfach und unverwüstlich, dass sie jeder Dorfschmied nach fünf Minuten versteht und man selbst im afrikanischen Busch mit ein bisschen Werkzeug, etwas Muskelkraft und hungrigen Löwen als Motivationshilfe im Rücken einen defekten Landy wieder flott kriegt.

Im Bild: Blick ins Land Rover-Werk

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Schon 1950 wird der Land Rover in 70 Länder exportiert. Neue Varianten folgen - zum Beispiel ab 1954 ein Viertürer mit festem Dach. Bis heute zählt ein Land Rover zu den langlebigsten Offroadern, die es gibt.

Im Bild: Land Rover Defender der Serie 2

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Der Autohersteller behauptet gar, dass mehr als zwei Drittel aller jemals gebauten Fahrzeuge noch irgendwo auf der Welt im Einsatz seien.

Im Bild: Land Rover der Serie 2, gezogen von einem Defender mit Schienenrädern.

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Oft genug sind diese Einsätze, von denen die Firma spricht, kein Privatvergnügen (wie im Bild bei der Jagd in Afrika).

Zahllose Land Rover wurden ans Militär ausgeliefert. 1954 erhielt das Rote Kreuz seinen ersten Land Rover. Auch bei Feuerwehren, Polizei oder Bergrettern war und ist der Wagen im Dauereinsatz. Es gab sogar Sonderanfertigungen mit sechs angetriebenen Rädern, Ketten oder einem Spezialfahrwerk für Eisenbahnschienen (voriges Bild).

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Auch Englands Coast Guard übernahm einst eine ganze Flotte von Defendern für ihre Einsätze - mit Grobstollern!

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Klassiker unter sich: Churchill, Zigarre und ein Land Rover Defender

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1970 schlug die Marke eine völlig neue Richtung ein - die des luxuriösen Geländewagens. Ob nun der Range Rover oder der Jeep Wagoneer dieses Segment begründet hat, sei dahingestellt: Der "Range" mit seinem 3,5 Liter großen V8-Motor war vom Start weg ein Erfolg.

Mit Leiterrahmen und Starrachsen blieb er ein klassischer Offroader, bot jedoch Schraubenfedern, Scheibenbremsen, eine Niveauregulierung an der Hinterachse und echten Komfort im Innenraum.

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In den folgenden Jahren kam Stück für Stück mehr Pkw-Komfort hinzu - Servolenkung, elektrische Fensterheber, Automatikgetriebe.

Der Range Rover "Vogue" von 1981 nahm den heutigen Trend zu mit Technik voll gestopften Luxus-Geländewagen vorweg, die sich als Zugfahrzeug für den Edel-Zossen genauso eignen wie zum Angeben auf dem Golf- oder Tennisplatz.

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Heute umfasst die Land Rover-Familie neben dem knochigen Defender (im Bild) und dem luxuriösen Range noch den Discovery (der wurde in den 90er Jahren als Wettbewerbsfahrzeug der "Camel Trophy" berühmt), deb ...

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... Freelander und den Range Rover Sport. Der Freelander 2 (im Bild) wurde auf Anhieb zum Erfolg.

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Für viel Aufsehen sorgte auf der Detroit Motor Show 2008 die Studie Land Rover LRX mit Hybrid-Technik.

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Die Herausforderungen für die Zukunft sind gewaltig - Gewichtsreduzierung und effizientere Motoren bedeuten Mammutaufgaben für ein Unternehmen, das ausschließlich Geländewagen produziert.

Im Bild: ein früher Defender mit kurzem Radstand

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Trotzdem kann Land Rover Rekorde bei den Verkaufszahlen vermelden. Welche konkreten Modelle in der Zukunft geplant sind, verraten die Briten noch nicht. "Doch was auch immer wir bauen", sagt Land Rover-Sprecher Paul Entwistle: "Es wird in jedem Fall geländegängig sein."

Im Bild: Land Rover Defender mit langem Radstand und extravagant angebrachtem Reserverad.

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Liebevoll restaurierte Modell sind weltweit unterwegs und nehmen immer noch an diversen Rallyes teil. Ihre Geländetechnik ist bis heute nicht zu schlagen.

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Treffen der Generationen: historische Land Rover-Modelle

Alle Fotos: Land Rover

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