50 Jahre Alfa Romeo Spider:Der Kult-Roadster in Bildern

Der Alfa Romeo Spider war erst ein elegantes zweisitziges Cabrio und wurde irgendwann zu einer überflüssigen Karikatur seiner selbst. Die Details.

Von Thomas Harloff

11 Bilder

Dustin Hoffman fährt den Alfa Romeo Spider im Film "Die Reifeprüfung" ("The Graduate")

Quelle: United Artists

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Der Kultfilm "The Graduate", hierzulande besser bekannt als "Die Reifeprüfung", machte nicht nur Dustin Hoffman und den Kultsong "Mrs. Robinson" berühmt, sondern auch den Alfa Romeo Spider. Ein Jahr nach der Markteinführung ließ Regisseur Mike Nichols den Roadster werbewirksam über die hügeligen Straßen rund um San Francisco und auf die Oakland Bay Bridge fahren. Dabei schlängelte sich der kompakte Zweisitzer flink zwischen schwerfälligen US-Limousinen hindurch.

Alfa Romeo Spider Duetto

Quelle: FCA Germany AG

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Dem Alfa Romeo Spider ging es um genussvolles, nicht um möglichst schnelles Vorankommen. Er wollte seine Insassen die Elemente spüren und etwas von der Welt um sie herum sehen lassen. Dennoch besaß er mit Hinterradantrieb und einem Gewicht von nicht einmal einer Tonne die richtigen Basiszutaten für flotte Touren auf kurvigen Straßen. Die Leistung der Motoren blieb - bei aller Drehfreude - überschaubar. Bei 88 PS aus 1,3 Litern Hubraum ging es los, bei 113 PS hörte es auf. Das reichte immerhin für eine Höchstgeschwindigkeit von 190 km/h.

Alfa Romeo Spider Duetto

Quelle: FCA Germany AG

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In seiner Heimat Italien kam das Design des Spider nicht gut an. Wenig schmeichelhafte Spitznamen waren die Folge, meist traf die Häme die rundliche Form des Hecks.

Alfa Romeo Spider Fastback

Quelle: FCA Germany AG

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So war es keine Überraschung, dass die Designer das Hinterteil schon nach drei Jahren änderten. Von 1969 an gab es eine klare Abrisskante, außerdem verzichtete Alfa kurze Zeit später auf die gewölbten Gläser vor den Scheinwerfern. Der Spider, nun mit dem Beinamen "Fastback" behaftet, erhielt die Grundform, die er bis 1993 beibehalten sollte.

Alfa Romeo Spider Aerodinamica

Quelle: FCA Germany AG

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Wenn sich am Design etwas änderte, dann Kleinigkeiten. Doch die machten den Spider nicht gerade schöner. Es ging los mit wenig eleganten Plastik-Stoßstangen, um den US-Sicherheitsvorschriften der Siebzigerjahre zu entsprechen, und setzte sich fort in den Achtzigerjahren, als Alfa Romeo dem Spider den Namenszusatz "Aerodinamica" und einen Heckspoiler verpasste. Der Volksmund fand jedoch eine andere Bezeichnung für diese Generation: Gummilippe.

Das Cockpit des Alfa Romeo Spider Aerodinamica.

Quelle: FCA Germany AG

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Reduziert auf das Wesentliche. Der Innenraum des Alfa Romeo Spider - abgebildet ist der der Aerodinamica-Version - war nicht der schönste der Automobilgeschichte, aber funktional. Die Passagiere saßen so tief im Auto, wie es sich für einen dynamischen Roadster gehört. Charakteristisch war die Anordnung des Schalthebels weit oben in der Mittelkonsole.

Alfa Romeo Spider von 1989

Quelle: FCA Germany AG

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Bei der letzten Serie des klassischen Alfa Spiders verschwanden die Plastik-Stoßstangen und der Gummispoiler wieder. Dafür wucherten die Heckleuchten aus. Wieder war es das Heck, das nicht hundertprozentig mit der restlichen Form harmonierte. Bis 1994 blieb diese - die vierte Serie - im Programm. Letztlich wurde der Ur-Spider samt Abwandlungen mehr als 27 Jahre gebaut.

Alfa Romeo Spider von 1995

Quelle: FCA Germany AG

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Der Spider, den Alfa Romeo auf dem Genfer Autosalon 1994 vorstellte, war radikal anders als der elegante Vorgänger. Ein motorisierter Keil, dessen geometrische Formen das Designstudio Pininfarina so komponierte, dass er aussah wie ein Auto aus einer fernen Zukunft.

Alfa Romeo Spider von 1995.

Quelle: FCA Germany AG

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Unter der progressiv gestylten Karosserie präsentierte der neue Alfa Romeo Spider viel Technik aus dem Fiat-Baukasten. Darunter die Vierzylindermotoren, die ihre Leistung nun an die Vorderräder abgaben. Bei vielen Fans kam das neue Antriebs-Layout nicht gut an. Dafür erschloss sich Alfa mit diesem Spider neue Kundenkreise unter denen, die den Vorgänger inzwischen für zu altbacken hielten.

Alfa Romeo Spider von 2006

Quelle: FCA Germany AG

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Der Alfa Romeo Spider von 2006 sah wieder eleganter und gefälliger aus. Darüber hinaus hatte er aber nur wenig Traditionelles zu bieten. Der Innenraum war eher luxuriös als sportlich-spartanisch eingerichtet, die Sitzposition für einen Roadster viel zu hoch. Die Motoren, darunter auch Diesel, trieben wieder die Vorderräder an - außer beim V6-Topmodell, einem Allradler.

Alfa Romeo Spider von 2006

Quelle: FCA Germany AG

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Diese Spider-Generation war viel zu schwer, außerdem bot Alfa Romeo keine selbstentwickelten Motoren mehr an. Er verkörperte deshalb Vieles von dem, was die gesamte Marke abstürzen ließ. Die Italiener produzierten weiterhin schöne Autos. Aber die Seele, die Markenidentität, das Emotionale ging im Laufe der Jahre völlig verloren. Kaum jemand wollte den mittelmäßigen, aber überteuerten Spider haben, 2010 verschwand er ganz leise vom Markt. Einen Nachfolger gibt es bis heute nicht.

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