40 Jahre Karmann-Buggy:Dünen-Drifter

Vor 40 Jahren entstand bei Karmann in Osnabrück das geniale Spaßauto der siebziger Jahre. Ein Trip im glimmer-grünen Buggy von 1971 ist wie eine Beach Party in der Sommersonne.

Sebastian Viehmann

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Vor 40 Jahren entstand bei Karmann in Osnabrück das geniale Spaßauto der 70er Jahre. Ein Trip im glimmer-grünen Buggy von 1971 ist wie eine Beach Party in der Sommersonne.

Sicherheitsgurte? Ey, mach' dich mal locker! Wir schreiben das Jahr 1971, hier dürfen Autos noch grell und unvernünftig sein. So wie der Buggy von Karmann. Seine Glimmer-Grün genannte Lackierung brennt sich in die Netzhaut und erinnert an ...

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... eine Zeit, in der Blumenkinder und Beach Boys ohnehin mehr Farben sahen als allgemein üblich.

Man schwingt sich hinters Steuer, freut sich über das sportliche Dreispeichen-Lenkrad und genießt die straffen Schalensitze. Mit dem Buggy kann der Sommer nicht früh genug kommen.

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Falls es doch einmal regnen sollte, gibt es ja ein PVC-Klappverdeck.

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Das kleine Kabel, das beim Offenfahren mit einem Schnappverschluss am Scheibenrahmen eingehängt wird, hat für tiefenentspannte Strandflitzer nur einen Zweck: Man kann so schön lässig den Arm darauf ablegen.

Hinter den Vordersitzen können sich zwei weitere Sonnenanbeter unter den Überrollbügel quetschen, Komfort sollte man aber nicht erwarten.

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Mit Karacho geht es um die Kurven, auf Sand ist der Buggy ganz in seinem Element.

Im Heck des Spaßautos tobt sich der 1,3 Liter große Vierzylinder-Boxermotor aus dem VW Käfer aus. 44 PS treffen auf 640 Kilo Leichtgewicht, da geht einiges.

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Der Buggy driftet um die Kurven wie ein übermütiges Kind, das am Strand in seiner Sandburg herumtobt. Der Boxer im Heck brüllt sich ungeniert frei, die etwas ...

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... hakelige Viergangschaltung stört genau so wenig wie die zwar direkte, aber hölzerne Lenkung.

Ins Bremspedal muss man schon mit Nachdruck hineinspringen, sonst tut sich nicht viel. Vorne hat der Wagen immerhin Scheibenbremsen, nur an der Hinterachse wird noch getrommelt.

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Auch wenn der leichte Buggy flott von der Stelle kommt, ist er kein Sprinter - fast 30 Sekunden braucht er für die Fahrt von 0 auf 100 km/h.

Die Höchstgeschwindigkeit von 125 Sachen verliert aber ohnehin ihren Reiz, weil schon lange vorher die Hippie-Mähne unrettbar durcheinander wirbeln würde.

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Das Rezept des Karmann Buggy war so einfach wie genial: Auf einem Zentralrohr-Rahmen sitzt eine simple Karosserie aus glasfaserverstärktem Polyester, die Technik stammt vom guten alten Käfer, fertig ist das ultimative Spaßmobil.

Vorbild war der "Dune Buggy" aus Amerika, der ebenfalls auf dem Käfer basierte. Ein Großhändler aus Göttingen importierte die Fahrzeuge aus den USA, und auch bei Karmann in Osnabrück sprang man auf den Buggy-Trend auf. Zusammen mit der Redaktion der VW-Zeitung "Gute Fahrt" wurde der Flitzer entwickelt, weshalb der Karmann-Buggy auch den Zusatz GF im Namen trägt.

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Bevor es mit 44 PS in den Strandurlaub gehen konnte, mussten Buggy-Piloten aber erst einmal den Schraubenschlüssel zücken. Denn anfangs existierte der Buggy nur als Bausatz

"Darin waren das Käfer-Chassis enthalten, die Karosserie mit Anbauteilen, der Motor und ein Technik-Satz", beschreibt Klaus Ulrich, der als Karmann-Experte für die Volkswagen-Autosammlung in Osnabrück verantwortlich ist.

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Für 3000 D-Mark pro Stück wurden mehr als 1000 Kits verkauft, bevor Karmann den Buggy im Frühjahr 1971 auch als Komplettfahrzeug anbot.

Damit wurde der Spaß natürlich ziemlich kostspielig. 8800 Mark kostete der GF von Karmann und war damit teurer als ein Käfer Cabriolet. Parallel zum GF gab es auch den importierten AHS Imp, der 9100 Mark kostete.

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Die Vielfalt der Buggys, die im Lauf der Jahre von diversen Bausatz-Anbietern und mit unterschiedlichen Karosserien auf den Markt kamen, ist gewaltig. Eine höchst lebendige Tuning-Szene tat ihr übriges dazu.

Umso seltener sind die originalen Karmann-Buggys aus den Jahren 1971 bis 1974 heute. "Der Marktwert für ein ...

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... Top-Exemplar liegt zwischen 15.000 und 20.000 Euro", schätzt Karmann-Experte Klaus Ulrich.

Der Gebrauchtwagenmarkt ist allerdings wie leergefegt. Wenn überhaupt einmal ein echter Buggy angeboten wird, dann meistens ins stark verbasteltem Zustand.

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Der Buggy ist ein Kind seiner Zeit, für den in den achtziger Jahren kein Platz mehr war. Passive Sicherheit wurde immer wichtiger und in der Konstruktion vor allem immer teurer, für Kit-Cars und Spaßautos bedeutete das in der Regel das Aus.

Was bleibt, sind glimmer-grüne Erinnerungen - und ein herrlich unvernünftiger Oldtimer, der noch heute für bewundernde Blicke auf den Straßen sorgt.

Text: Sebastian Viehmann / Pressinform

© sueddeutsche.de/Pressinform/gf
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