Was soll man zu den VW-Innenräumen noch sagen? Ob im Golf, im Sharan, im Jetta oder jetzt im Passat Variant - es ist schon fast egal, in welches Modell man einsteigt: Die Ergonomie ist perfekt, jeder Schalter dort, wo er sein muss, nichts muss hinterfragt oder erklärt werden. Nettes neues Gimmick im Passant Variant: eine analoge Uhr in der Mittelkonsole, direkt über dem Display für Navigation und Multimedia. Die Devise lautet also: einsteigen, wohlfühlen und losfahren.
Und gerade aufs Fahren kommt es diesmal besonders an - schließlich präsentiert sich dieser Passat Variant mit BlueMotion-Technologie. Das heißt: Vieles an diesem Modell ist technisch optimiert, um niedrige Verbrauchswerte und damit einen geringeren CO2-Ausstoß zu erreichen.
Die Mittel der Wahl - wie übrigens bei allen BMT-Modellen des VW-Konzerns: Spezielle Leichtlaufreifen, die den Rollwiderstand mindern; eine auf bessere Aerodynamik getrimmte Karosserie; eine Steuersoftware für Motoren, um beispielsweise durch Veränderung der Einspritzzeiten und die Absenkung der Leerlaufdrehzahl Kraftstoff zu sparen; natürlich die Start-Stopp-Automatik sowie die Bremsenergierückgewinnung (Rekuperation).
Hinzu kommen längere Übersetzungen in den höheren Gängen (bei manuellen Getrieben) und eine Schaltpunktanzeige im Cockpit, die dem Fahrer die jeweils ideale Gangstufe vorschlägt, um verbrauchsoptimiert zu fahren.
Was bringen all diese Maßnahmen? Viel: Den von VW angegebenen Durchschnittsverbrauch von 4,6 Litern Diesel auf 100 Kilometern erreichten wir zwar nicht, aber mit einem halben Liter mehr lagen wir auch nicht viel darüber.
Sparen kann ganz schön teuer sein
Damit erreicht der Zweiliter-Vierzylinder doch eine ganze Menge: Schließlich wiegt der Passat Variant in der Highline-Ausstattung rund 1,6 Tonnen, mit ein paar Personen und Gepäck an Bord sind es dann schnell 1,8 Tonnen. Und langsam bewegt haben wir ihn auch nicht unbedingt. Wer dann eine Reichweitenangabe von mehr als 1100 Kilometern vom Bordcomputer abliest, hat ein ziemlich gutes Gefühl in der Bauchgegend.
Dass es um die Elastizität in den höheren Gängen aufgrund der längeren Übersetzung nicht wirklich gut bestellt ist - was soll's? Es dient dem geringeren Verbrauch - und den Anspruch, ein Sportwagen sein zu wollen, hat der Passat ohnehin nie gestellt. Auch die Höchstgeschwindigkeit von 207 km/h ist auf Deutschlands zunehmend verstopften Autobahnen mehr als ausreichend.
Das Fahrwerk arbeitet dabei im besten Sinne unaufällig, die Lenkung ist angenehm direkt. Auch sonst hat der Passat Variant alle Qualitäten beibehalten, die ihn über die Jahrzehnte so beliebt gemacht hatten: Mit einem Gepäckraumvolumen von 603-1731 Litern erweist er sich als wunderbarer Lademeister, die Ladekante ist angenehm niedrig und die Rückbank lässt sich im Verhältnis 60:40 teilen und umklappen.
Nebenbei bemerkt: Der Passant mag, wie Spötter immer gerne anmerkten, Deutschlands Vertreterauto Nummer eins sein. Nur: Bieder war einmal. Wer einen zweiten Blick wagt, der muss zugestehen, dass der Passat deutlich an Fahrt aufnimmt - was die Eleganz betrifft. Das ist bei Volkswagen ja nicht immer zu erwarten.
Leider ist das Sparvergnügen nicht ganz billig: In der Highline-Ausstattung geht es bei über 35.000 Euro los. Wer sich aber auf die Trendline-Ausstattung zurückzieht, für den beginnt das BMT-Sparen bei 29.025 Euro. Er muss zwar auf die 12-Volt-Steckdose im Kofferraum verzichten, kann sich aber dank des Preisunterschiedes von rund 6000 Euro dann doch das eine oder andere gewünschte Extra leisten.
VW Passat Variant BMT 2,0 TDI Highline: 4-Zylinder-TDI; 103 kW/140 PS; max. Drehmoment 320 Nm bei 1750-2500 U/min; 0-100 km/h: 10,1 s; Vmax 207 km/h; Normverbrauch 4,6 l; CO2: 120 g/km; Euro 5; Testverbrauch: 5,1 l; Leergewicht incl. Fahrer und Tank: ca. 1601 Kilogramm. Preis: ab 35.150 Euro
