Verkehrstote:Deutlich mehr Fahrradfahrer sterben im Straßenverkehr

Forscher untersuchen Unfälle zwischen Autos und Radfahrern

Laut einer neuen Studie kommen immer mehr Radfahrer im Verkehr ums Leben.

(Foto: dpa)
  • In den vergangenen zehn Jahren ist der Anteil der Radfahrer unter Toten im Straßenverkehr um 50 Prozent gestiegen. Das ergab eine Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
  • Obwohl heute die Sicherheitssysteme von Autos ausgeklügelter sind als je zuvor, profitieren Fahrradfahrer kaum davon, da die Systeme meist auf Fußgänger ausgerichtet sind.
  • Der GDV fordert eine Serieneinführung von Notbremssystemen.

Unter den Toten im Straßenverkehr ist der Anteil der Fahrradfahrer in den vergangenen zehn Jahren um 50 Prozent gestiegen. Das geht aus einer am Dienstag in Münster vorgestellten Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Gleichzeitig steigt aber auch der Anteil der Radfahrer am generellen Verkehrsvolumen seit Jahren.

Der Studie zufolge waren im vergangenen Jahr rund zwölf Prozent der getöteten Verkehrsteilnehmer Radfahrer. Bei mehr als einem Drittel der getöteten und bei fast der Hälfte der schwer verletzten Radfahrer saß der andere Verkehrsteilnehmer im Auto. Bei solchen Unfällen sei das Risiko schwerer Kopfverletzungen von der Gestaltung des Windschutzscheibenrahmens beim Auto abhängig.

Außenairbag könnte helfen

Die Unfallforschung der Versicherer (UDV) stellte in der Studie fest, dass Radfahrer kaum von den konstruktiven Verbesserungen an Autos für den Schutz von Fußgängern profitieren. Nur ein spezieller Außenairbag, der den gesamten Scheibenrahmen abdeckt, könne einen deutlichen Sicherheitsgewinn für Radfahrer bringen. Der wäre aber konstruktiv aufwändig und wird nur von wenigen Herstellern angeboten.

Der GDV fordert deshalb die Serieneinführung von Notbremssystemen: Eine Verminderung der Aufprallgeschwindigkeit um 20 Kilometer pro Stunde etwa durch eine Notbremse mit Radfahrererkennung reduziere "das Kopfverletzungsrisiko bei Erwachsenen und Kindern am stärksten - und das für alle Fahrzeugfronten", heißt es in der Studie. Dem GDV zufolge wurde dazu in mehr als tausend Simulationen der Aufprall an verschiedenen Fahrzeugfronten untersucht.

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