Renault Grand Scénic:Charmant in Szene gesetzt

Der Liebling der Familien fuhr unlängst in dritter Generation vor. Geboten wird viel französischer Charme und mehr Platz für weniger Geld. Ein Praxistest

Günther Fischer

Chapeau! Dass Renault für eine solche Überraschung gut sein kann, und das gleich familienübergreifend, hätten wir nicht gedacht. Wer nicht unbedingt einen raumgreifenden Espace fahren möchte und wem der Kangoo zu klein, zu hochbeinig oder zu verspielt ist, der wird mit dem neuen Grand Scénic seine helle Freude haben.

Renault Grand Scénic: Ein erfreulicher Anblick, auf unseren Straßen aber - noch - viel zu selten zu sehen: Renault Grand Scénic

Ein erfreulicher Anblick, auf unseren Straßen aber - noch - viel zu selten zu sehen: Renault Grand Scénic

(Foto: Foto: oh)

Wenn es also schon ein Kompaktvan sein muss, dann bitte dieser. Denn: Schöner wurde ein Siebensitzer selten verpackt. VW stellt mit seinem Touran zwar das erfolgreichste Modell in diesem Segment, nur haben die Wolfsburger ihr Modell wenig ansprechend designt. Wie anders der Grand Scénic: Die schwungvolle Dachlinie macht Laune, die Front und Heckscheinwerfer wirken dynamisch, die großen Fenster und die leicht erhöhte Sitzposition ermöglichen eine ausgezeichnete Rundumsicht. Selbst der Lack in Mokkabraun-Metallic steht ihm ausgezeichnet.

Innen setzt sich das wohlige Wellness-Gefühl fort: Das Cockpit schwingt sich fröhlich in Richtung Beifahrer, der Armaturenträger ist vorbildlich aufgeräumt, die digitalen Anzeigen überzeugen mit toller Grafik und nach kurzer Eingewöhnungszeit (das Radio!) ist alles problemlos zu bedienen. Prima auch, dass mit Renault endlich ein Hersteller ein TomTom-Navi als Festeinbau anbietet.

Die Sitze vorne sind keine französischen Sofas mehr, aber sehr bequem, und sie geben ausreichend Seitenhalt - Sportwagen will dieser Franzose ohnehin nicht sein. In der zweiten Reihe werden dank Klapptischen und vielen Ablagen auf langen Reisen vor allem Kinder ihre Freude haben. Die Sitze der zweiten Reihe sind zudem einzeln verschiebbar, lassen sich nach vorne kippen und sogar ausbauen - das Volumen des Kofferraums wächst so von 678 Litern auf beendruckende 2083 Liter. Nicht mal ein Touran hat so viel zu bieten. Selbst die zwei Notsitze der dritten Reihe - wirklich nur für Kinder! - waren noch nie so einfach aufzustellen.

Wellness-Oase für die Familie

160 PS leistet der Zweiliter-Diesel unseres Testwagens. Das reicht locker für alle Belange des Alltagslebens. Zumal dieser Diesel auch noch einer von der höchst erfreulichen Sorte ist: sehr leise, laufruhig und durchzugsstark. Der sechste Gang ist zwar etwas zu lange übersetzt und ignorierte beharrlich unsere Beschleunigungswünsche - dafür lässt er sich eben als Sparstufe für Autobahn und Landstraße verwenden. Unser Testverbrauch von 7,1 Litern auf 100 Kilometern geht ebenfalls völlig in Ordnung - eingedenk der Tatsache, dass wir fast überwiegend Einkaufstouren in der Stadt erledigten.

Es muss also durchaus nicht immer ein Touran sein. Der Grand Scénic führt vor, dass ein Kompaktvan ziemlich preiswert, gut aussehen und viel Charme haben kann. Wenn dann sogar noch eine Portion Fahrspaß mit dabei ist - was will Familienvater mehr?

Renault Grand Scénic dCi: 118 kW / 160 PS; max. Drehmoment 380 Nm bei 1750 U/min; 0-100 km/h: 9,3 sec.; Vmax 205 km/h; Testverbrauch 7,1 l (Werksangabe: 6,6 l); Euro 5, CO2: 173 g/km; Preis: 26.000 Euro

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