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Archiv für Ressort Wirtschaft - August 2012
261 Meldungen aus dem Ressort Wirtschaft
Ob Schmiergelder oder Preisabsprachen: Erwischte Unternehmen müssen höchstens eine Million Euro Strafe zahlen. Das Bundesjustizministerium will das maximale Bußgeld nun deutlich erhöhen.
Da kann auch das robuste Deutschland nichts retten: Die Wirtschaft der krisengeplagten Euro-Zone stagniert nicht mehr, sie schrumpft jetzt. Rutschen die Staaten im Süden weiter ab, droht nach dem Sommer eine Rezession.
Meinung Der Gewinner der Euro-Krise heißt Gerhard Schröder. Vor zehn Jahren begann der damalige Kanzler seine Rosskur für die verkrustete Republik. Heute arbeiten hierzulande mehr Menschen denn je. Doch während das Ausland nach Schröders Reform giert, hassen die Deutschen sie.
Der deutsche Metzger stirbt aus, in ganz Deutschland gibt es nur noch 15.000 Geschäfte. Zu groß ist die Konkurrenz durch die Supermärkte, zu klein die Zahl der Auszubildenden, die Lust auf den blutigen Job haben. Damit geht nicht nur ein Beruf, sondern eine Institution im bundesdeutschen Kulturgut verloren.
"Warum trauen wir uns nicht?" Energisch fordert SPD-Chef Gabriel Strafverfolger auf, gegen Schweizer Banken vorzugehen, die mit deutschem Schwarzgeld arbeiten - und empfiehlt die USA als Vorbild. Gabriels Hyperaktivität während seiner Elternzeit wird manchem in der CDU zu viel.
Das Bild des hüpfenden Mongolen wird er wohl nie mehr los. Mit "Dschinghis Khan" wurde Leslie Mandoki berühmt. Dabei ist er längst seine eigene Marke. Als Produzent, Netzwerker und Komponist - zum Beispiel für den VW-Konzern.
Zurück in die fünfziger Jahre: Paul Ryan könnte Vizepräsident der USA werden. Seine radikalen Vorstellungen von Finanzpolitik brächten eine konservative Revolution - deutlich weniger Steuern für Reiche und das Ende der bisherigen Krankenversicherung für Rentner.
Wenn die Troika der Geldgeber nach Griechenland zurückkehrt, besucht sie ein Land im Niedergang: In drei Monaten ist die Wirtschaft erneut um mehr als sechs Prozent eingebrochen. Die Arbeitslosigkeit steigt und steigt. Um an Geld zu kommen, verkauft die griechische Regierung fast zwei Dutzend Häfen.
Die neuen Chefs entlassen 4000 Mitarbeiter: Google verordnet Motorola nach der Übernahme zunächst einen strikten Sparkurs. Ein Fünftel der Angestellten soll gehen.
Von der vorhergesagten Krise durch den Atomausstieg keine Spur mehr: Eon meldet sich mit exzellenten Zahlen zurück. Im ersten Halbjahr verbucht Deutschlands größter Energieversorger einen Gewinn von mehr als drei Milliarden Euro.
Schied Tilo Berlin mit "goldenem Handschlag" als Vorstandschef der Hypo Alpe Adria aus? Wirtschaftsprüfer bemängeln in einem internen Bericht für die Bank auch einen Geldzuschuss, den der Manager bekam, weil er angeblich nach Österreich umzog. Doch schon seit langem betreibe er dort einen Bio-Hof.
Bisher versorgte sich das Azoren-Eiland Graciosa mit Strom aus Dieselgeneratoren. Jetzt soll ein Berliner Start-up-Unternehmen die Stromversorgung umkrempeln: mit Windrädern, Solarmodulen und einer riesengroßen Batterie. Gelingt das, könnte Graciosa nicht nur zum Vorbild für viele andere Inseln werden.
Der Generalsekretär der OECD Angel Gurria unterstützt der Plan der EZB, Anleihen von hoch verschuldeten Staaten zu kaufen. Nur so könnten die Reformen in den Krisenländern wirken. Wirtschaftsminister Philipp Rösler hingegen glaubt nicht mehr an eine Wende in den Krisenländern.
Exklusiv Atomkraft nein danke - das gilt für die Bundesregierung wohl nur im eigenen Land. Während sie für Deutschland den Ausstieg beschlossen hat, prüft sie nun Bürgschaften für AKW im Ausland. Das dürfte auch einen der Koalitionspartner verärgern, denn es geht um einen umstrittenen Reaktor in Tschechien.
Meinung Schweizer Banken sollen deutschen Kunden Tipps gegeben haben, wie deren Schwarzgeld versteckt werden kann. Stimmen diese ernsthaften Hinweise, ist das Abkommen zwischen den beiden Staaten endgültig erledigt. Es hat zu viele Schwächen und Lücken.
Ein U-Bahn-Auftrag wird zur Staatsaffäre: Die Chefin von Frankreichs regierenden Sozialisten, Lilles Bürgermeisterin Martine Aubry, erhebt schwere Vorwürfe gegen Siemens. Der Konzern soll gedroht haben, in Frankreich Mitarbeiter zu entlassen, sollte die Stadt ihm einen Auftrag verweigern.
Es darf nicht mehr "Energy" heißen: Ein Gericht verbietet, ein Wodka-Mixgetränk so zu bewerben. Die Verbraucher würden denken, der Drink sei gesund, sagen die Richter.
Die Fans rebellieren gegen den Geflügelproduzenten auf dem Trikot - die Geschäftsführung des Bundesligisten lässt sich davon aber nicht beeindrucken. Nun ist es offiziell: Wiesenhof wird neuer Sponsor der Bremer.
Exklusiv 65.000 Euro Jahresumsatz, 25.000 Euro Ordnungsgeld: Das Bundesjustizamt geht hart gegen Firmen vor, die ihre Bilanzen nicht rechtzeitig elektronisch veröffentlichen. Für die Großen ist das kein Problem, die Strafen treffen meist die Kleinen. Die gehen nun auf die Barrikaden.
Der gefährlichste Monat für die Weltwirtschaft: Ein Studie belegt, dass in den vergangenen Jahrzehnten mit Abstand die meisten Finanzkrisen im September begonnen haben. 2012 könnte es besonders dramatisch werden, denn dann geht es für die Gemeinschaftswährung um alles. Was nach der Sommerpause auf die Euro-Zone zukommt.
Bevor das Steuerabkommen mit Deutschland in Kraft tritt, noch schnell das Schwarzgeld aus der Schweiz nach Asien verschieben: Deutsche Steuerfahnder haben in den jüngsten Steuer-CDs offenbar Verbindungen nach Singapur gefunden. In Videos sollen UBS-Banker Tipps zur "Steueroptimierung" geben.
Aufstand bei Werder Bremen: Wiesenhof soll in der kommenden Saison die Brust der Werder-Spieler zieren. Doch die Fans wollen keine Werbung für einen Geflügelmäster auf dem Trikot sehen. Was nach Geldsegen aussah, könnte sich jetzt zum Imageproblem auswachsen - und für den Verein noch richtig teuer werden.
Der Energiekonzern RWE hat sich ein Sparpaket verordnet, mit dem neuen Chef wird es noch einmal radikaler: Peter Terium soll planen, deutlich mehr Arbeitsplätze zu streichen als bisher geplant.
Die Investmentbank muss vorerst keine Strafen wegen krummer Geschäfte während der US-Finanzkrise mehr fürchten. Der Senat hatte Goldman vorgeworfen, die eigenen Kunden getäuscht zu haben. Das US-Justizministerium konnte keine Belege dafür finden.
Rückzug aus umstrittenen Geschäften: Das zweitgrößte deutsche Geldhaus wirft Grundnahrungsmittel aus seinen Anlageprodukten. Die Commerzbank will sich nicht mehr dem Vorwurf aussetzen, sie verdiene am Hunger der Menschen in armen Ländern. Die Verbraucherlobby Foodwatch fordert nun, dass sich auch andere große Banken ein Beispiel daran nehmen.
Die Lage auf dem heimischen Arbeitsmarkt ist aussichtlos, also gehen immer mehr Menschen aus Südeuropa auf Jobsuche in Deutschland. Zu diesem Schluss kommt ein aktueller Bericht der Bundesagentur für Arbeit. Die meisten kommen aus Griechenland und Spanien.
Als "mutiges Experiment" bezeichnete Otmar Issing die europäische Währungsunion - und das schon 1998. Damals wollte es niemand hören, jetzt fühlt sich der Ex-Chefvolkswirt der EZB bestätigt. In seinem "Wirtschafts-Manifest" wettert er nun gegen die Arbeit seiner Kollegen.
Video Selbst diejenigen, die den Euro bisher eisern verteidigt haben, werden in der Krise zunehmend skeptischer. Ist die Lösung doch, die Gemeinschaftswährung abzuschaffen? Ein Zwiegespräch beim Italiener.
Sinkende Exporte, fallende Produktion, rückläufiges Wirtschaftswachstum: Deutsche Unternehmen spüren die Schuldenkrise und die Rezession in einigen Euro-Ländern. Doch im Rest der Welt läuft es dafür umso besser. Das liegt vor allem am schwachen Euro. Wer von der Krise profitiert - und wer nicht.
Im Schnitt 134.000 Euro: So viel verdient ein Arzt nach Angaben der gesetzlichen Krankenversicherer. Das ist mehr als genug, sagen die Kassen. Sie wollen jetzt bei der Ärztevergütung mehr als zwei MIlliarden Euro einsparen.
Meinung Die SPD zeigt mit dem neuen Kauf von Steuer-CDs, was sie von dem geplanten Abkommen mit der Schweiz hält: wenig. Doch selbst wenn es in Kraft tritt, müssen Steuerfahnder ihnen angebotene Daten weiter kaufen dürfen.
Meinung An der Börse haben die Computer die Macht übernommen. In Millisekunden entscheiden sie, ob eine Aktie gekauft oder abgestoßen wird. Die Algorithmen wirbeln den Handel durcheinander. Für sie sind die Börsen nicht da.
Der Firmengründer von Media Markt und Saturn und der Mehrheitseigner Metro streiten sich vor Gericht: Wer hat die Macht im Konzern? Ein Urteil stärkt nun die Metro - doch auch der Firmengründer sieht sich als Sieger. Der Clinch geht weiter.
Ermittler aus Nordrhein-Westfalen haben vier CDs mit Kundendaten mutmaßlicher Steuerhinterzieher gekauft. Betroffen sind nach Informationen von "Süddeutsche.de" auch Kunden der UBS. Damit trifft es diesmal eine der größten Banken der Welt - die auch noch von einem Deutschen geführt wird, dem ehemaligen Bundesbank-Chef Axel Weber.
Rückschlag für den Autobauer: Das oberste Gericht in New York hat entschieden, dass sich Porsche einem von 26 Hedgefonds angestrengten Verfahren in den USA stellen muss. Es geht um mögliche Wertpapiermanipulationen bei der gescheiterten Übernahme von Volkswagen.
Bilder In Athen beherrschen derzeit zwei Themen die Gespräche: die Sommerhitze und die Schuldenkrise. Kaum jemand interessiert sich noch für die olympischen Sportstätten von 2004. Dabei waren sie ein Grund für die Schulden. Nun verfallen sie zusehends - und kosten immer noch Millionen.
Exklusiv Wieder kauft Nordrhein-Westfalen Daten über Steuerflüchtlinge in der Schweiz. Diesmal gleich ein ganzes Paket von CDs mit Daten über Tausende Schwarzgeldkonten. Das Material sei "hochinteressant", sagt ein Fahnder. Ermittlungsverfahren werden bald eingeleitet.
Das kleine Slowenien führte als erster Staat nach der EU-Osterweiterung den Euro ein. Es galt als fleißig und solide. Doch seitdem die Gemeinschaftswährung schwächelt, trudelt das Land in Richtung italienische Verhältnisse.
Drogengeld bei HSBC, Zinslügen bei Barclays und jetzt verbotene Iran-Deals bei Standard Chartered: Immer ist es die US-Aufsicht, die hart gegen die Banken aus London vorgeht. Britische Abgeordnete wittern eine Verschwörung.
Meinung Die Kapitalmärkte lassen sich nicht mit immer mehr Liquidität beruhigen. Das viele Geld erstickt genau die Kräfte, die nach dem Ausweg suchen. Hinter der Euro-Retterei steht ein gewaltiger Vermögenspoker, bei dem Deutschland verlieren wird.
Der Wagen hat nach Angaben von VW-Chef Pischetsrieder noch viele Jahre vor sich. Und nicht nur das: Auch die Lücke zwischen Passat und Phaeton soll noch geschlossen werden.
Die Wolfsburger werden einen Nachfolger für den legendären VW-Bus auf den Markt bringen. Er kommt später als geplant — dafür aber auch für Käufer in Europa.
Noch im Mai gab es einen Rekordwert bei den Ausfuhren, doch jetzt schwächelt einer der wichtigsten Absatzmärkte für die deutsche Wirtschaft: Die kriselnden Euro-Staaten kaufen weniger Exportgüter aus Deutschland. Das könnte sich verschärfen, wenn etwa Spaniens Industrie weiter leidet.
Meinung Die Staatsanwaltschaft klagt einen ehemaligen Konzern-Chef an, der in ein Schmiergeldsystem verwickelt sein soll. Doch der schießt nun zurück - und zeigt die Staatsanwalt an. Nimmt die Justiz Wirtschaftsbosse zu hart ran?
Neun Jahre nach der Einführung der südkoreanischen Automarke Daewoo in Europa soll der Name nun offenbar wieder verschwinden.
Erst begnadigt und jetzt schon wieder angeklagt: Der Chef des zusammengebrochenen südkoreanischen Daewoo-Konzerns, Kim Woo Chong, soll knapp 71 Millionen Euro versteckt haben.
Der seit fünf Jahren flüchtige Firmengründer Kim Woo-Choong des zusammengebrochenen Daewoo-Konzerns will offenbar heim nach Südkorea. Staatsanwälte wollen ihn bei einer Rückkehr sofort festnehmen lassen.
Schlechte Prognosen für Griechenland: Die Ratingagentur Standard & Poor's hat den Ausblick für das krisengeschüttelte Land von "stabil" auf "negativ" gesenkt. Die Wirtschaft des Landes werde noch stärker abstürzen, sagt die Agentur.
75 Prozent Spitzensteuersatz sollen Millionäre künftig in Frankreich zahlen, jedenfalls wenn es nach der sozialistischen Regierung geht. Doch der Widerstand gegen die Pläne ist groß - immer mehr Reiche schaffen ihr Geld ins Ausland oder verlassen das Land. Dabei ist nicht einmal sicher, ob die neue Steuer je in Kraft tritt.
Video Schuldenkrise, Euro-Krise, Griechenlandkrise - das sind die bestimmenden Schlagworte in den Nachrichten. Aber wie sehr sind die Bürger eigentlich selbst von der Krise betroffen? Häuft sich unter den deutschen Kopfkissen das Ersparte für noch schlechtere Zeiten?