Gas sparen ist auch weiterhin relevant
Den befürchteten Blackout bei der Gasversorgung haben die Deutschen sich erspart. Doch nicht allein aus eigener Anstrengung. Auch die vergleichsweise milden Temperaturen der vergangenen Wochen haben stark dazu beigetragen, dass Deutschland gut durch den Winter gekommen ist. Wäre der Winter strenger ausgefallen, wäre die Lage wohl brenzliger geworden. Denn temperaturbereinigt lag der Gasverbrauch fast durchwegs im kritischen Bereich von unterhalb 15 Prozent an Einsparungen.
Die Gasversorgung in Deutschland aber sei stabil und die Versorgungssicherheit gewährleistet, vermeldet die Bundesnetzagentur. Es wird in diesem Winter keine Gasmangellage geben.

Der sich nun langsam ankündigende Frühling bedeutet aber nicht, dass das Thema Gas sparen jetzt vorbei ist. Die Lage bleibt angespannt: Denn gut drei Viertel der Wärmeerzeugung in Deutschland hängt am Gas, der Umbau hin zu Alternativen wird einige Jahre in Anspruch nehmen.
Und der nächste Winter kommt bestimmt.
Beim Energiesparen geht es ohnehin nicht mehr allein um eine Verringerung des Gasverbrauchs, sondern angesichts der teils drastisch gestiegenen Energiekosten auch darum, das eigene Bankkonto zu schonen. Einige Verbraucher dürften der bevorstehenden Heizkostenabrechnung mit Unbehagen entgegensehen – trotz der Strom-, Gas- und Wärmepreisbremsen, die nur einen Teil der Verbrauchskosten entlasten. Das Sparen gehört also nicht nur mit Blick auf die Situation an den Energiemärkten weiterhin zum Alltag.

Selbst wenn die Heizung nicht läuft, Gelegenheiten zum Gassparen gibt es auch in den wärmeren Monaten reichlich – hier kommen sieben einfache Tricks:
- Heizungsanlagen auf Sommerbetrieb umschalten: Nach dem Ende der Heizperiode sollte die Heizungsanlage auf Sommerbetrieb gestellt werden, damit der Heizkreislauf vollständig abgeschaltet ist und nur noch das Brauchwasser erhitzt wird. Fachleute raten dazu, bereits ab 20 Grad Außentemperatur auf Sommerbetrieb umzuschalten.
- Effizientere Heizungsanlagen: Die wärmeren Monate können gut genutzt werden, um die bestehenden Heizungsanlagen durch Maßnahmen wie den hydraulischen Abgleich, das Dämmen von Leitungsrohren oder den Pumpentausch fit für den Winter zu machen und dann deutlich sparsamer zu betreiben.
- Energiesparhelfer Thermostate: Besonders programmierbare Thermostate an den Heizkörpern sind echte Helfer beim Energiesparen. Auch hier geben die warmen Monate genügend Gelegenheit, die unterschiedlichen Modelle zu vergleichen. Möchten Sie das Thermostat direkt am Heizkörper bedienen oder bequem via App von Unterwegs? Benötigen Sie unterschiedliche Tages- und Wochenprofile? All das lässt sich von Raum zu Raum auf individuelle Bedürfnisse anpassen – um dann in den kalten Monaten wirklich Einsparungen zu erzielen.
- Heizkörper reinigen: Bei vielen steht ohnehin der Frühjahrsputz an. Wer dabei auch gleich Staub, Schmutz und Spinnweben von Heizkörpern entfernt, verbessert deren Wärmeabgabe. Spezielle, längliche Heizkörperbürsten helfen dabei, auch die schwer zugänglichen Lamellen im Inneren vom Staub zu befreien.
- Wasserfluss begrenzen: Eine besonders einfache wie auch wirksame Möglichkeit, den Warmwasserverbrauch zu senken, sind Sparduschköpfe oder sogenannte Durchflussbegrenzer. Sie können mit wenig Aufwand zu geringen Kosten in die Armatur eingebaut werden und den Warmwasserverbrauch im Bad halbieren – und damit Gas und Geld sparen.
- Hebel auf kalt: Um Energie einzusparen, stellen Sparfüchse die Hebel an ihren Armaturen in Küche und Bad generell auf kalt und drehen nur dann warmes Wasser zu, wenn es wirklich gebraucht wird. Ein besonders einfacher wie auch effizienter Trick für einen geringeren Warmwasser- und damit auch Gasverbrauch.
- Fenster und Türen abdichten: Bis zu 20 Prozent der Wärme kann, gerade an älteren Fenstern und Türen, durch Zugluft entweichen. Außerdem sind die Ritzen ein Einfallstor für Staub und Lärm. Die warmen Monate bieten sich an, hier für Abhilfe zu sorgen. Selbstklebende Dichtbänder gibt es je nach Größe der Ritzen in vielen unterschiedlichen Dicken und Ausführungen. Für die Installation eignet sich ein eher windiger Tag besonders: Denn dann zeigt die flackernde Flamme einer Kerze, wo es zieht.
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