ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Die digitale Depotrevolution

Foto: iStock/GaudiLab
Früher musste man für den Kauf von Aktien noch zur Hausbank gehen, Formulare ausfüllen und auf die Orderbestätigung warten. Heute reichen ein paar Klicks auf dem Smartphone – und schon ist man Anleger. Online-Broker haben die Welt des Investierens revolutioniert: schnell, günstig, flexibel. Sie locken mit null Euro Depotgebühren, intuitiven Apps und der Möglichkeit, rund um die Uhr auf eine Vielzahl von Finanzprodukten zuzugreifen – vom ETF bis zur Kryptowährung.
Dieser Wandel spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Millionen Deutsche haben in den letzten Jahren ein Depot bei einem digitalen Broker eröffnet – Tendenz steigend. Laut einer Studie von Oliver Wyman sind zwischen Ende 2020 und Juli 2023 über fünf Millionen neue Wertpapierdepots hinzugekommen – das entspricht einem Zuwachs von mehr als 20 Prozent. Besonders beliebt: ETF-Sparpläne und das einfache Handling per App. Bereits 40 Prozent der Transaktionen fielen 2024 auf Online-Broker zurück. Der Online Brokerage Monitor (OBM) von Kantar prognostiziert, dass bald der Punkt erreicht sein wird, an dem die Mehrheit der deutschen Anleger online handelt. Besonders bei den Unter-50-Jährigen ist die digitale Anlageform schon jetzt extrem beliebt.
Doch welcher Online-Broker ist der richtige? Und worin unterscheiden sich die zahlreichen Anbieter überhaupt noch? Der Vergleich des IVA (Institut für Vermögensaufbau) in Kooperation mit dem SZ Institut gibt Antworten – und zeigt, welcher Anbieter für welchen Anlegertyp besonders geeignet ist.
Methodik der Untersuchung
Die IVA-Untersuchung zum Vergleich der 21 Online-Broker fand im Zeitraum März bis April 2025 statt. Die Gesamtbewertung der Broker setzte sich aus der gewichteten Bewertung der folgenden drei Kriterien zusammen:
Angebot (40 Prozent Gewichtung)
In diesem Bereich wurde untersucht, welche Vielfalt und Tiefe das jeweilige Brokerangebot abdeckt. Dabei wurde unter anderem analysiert, wie breit das handelbare Universum in verschiedenen Anlageklassen aufgestellt ist – etwa bei Aktien, Anleihen, Fonds, ETFs, Derivaten und Zertifikaten oder Kryptowährungen. Ein besonderer Fokus lag darauf, wie viele dieser Wertpapiere für Sparpläne zur Verfügung stehen.
Auch die Bandbreite an Handelsplätzen sowie die Verfügbarkeit unterschiedlicher Ordertypen flossen in die Bewertung ein. Weitere relevante Aspekte waren unter anderem die Möglichkeit zum Erwerb von Aktienbruchteilen, Anforderungen an Mindestorders für Einmalanlagen, die Flexibilität bei Sparraten und Ausführungsintervallen, dynamische Anpassungsoptionen von Sparbeträgen, automatische Wiederanlage von Erträgen, Entnahmepläne, Besparung vermögenswirksamer Leistungen sowie Optionen für den Marginhandel oder den Abruf eines Wertpapierkredits. Ebenso wurde das ergänzende Angebot außerhalb des Wertpapierhandels berücksichtigt, etwa Tagesgeldkonten oder Girokonten.
Kosten (30 Prozent Gewichtung)
Die Preistransparenz und die Höhe der anfallenden Gebühren spielen für Verbraucherinnen und Verbraucher eine zentrale Rolle. Bewertet wurde, ob die Depotführung bedingungslos kostenlos ist, wie hoch die Kosten für Transaktionen ausfallen und welche Gebühren bei Fondsanlagen durch Ausgabeaufschläge entstehen. Auch wurden die Kosten für Sparpläne und die Anzahl kostenloser Sparpläne betrachtet. Falls der Broker eine digitale Vermögensverwaltung anbietet, wurde auch deren Kostenstruktur in die Analyse einbezogen.
Service & Informationen (30 Prozent Gewichtung)
In dieser Kategorie standen die Qualität und die Bereitstellung relevanter Informationen im Mittelpunkt. Bewertet wurden unter anderem die Benutzerfreundlichkeit der Wertpapiersuche innerhalb verschiedener Anlageklassen, die Verständlichkeit der Erläuterungen zu Ordertypen sowie die generelle Wissensvermittlung zu den Themen Sparen und Investieren. Zusätzlich floss in die Bewertung ein, ob und in welcher Qualität Informationen zu einzelnen Wertpapieren bereitgestellt werden, wie beispielsweise Kursdaten, Hoch- und Tiefstände, einfache Kennzahlen und Wertpapierbeschreibungen.
Auch praktische Aspekte wie der Ablauf der Depoteröffnung, das Vorhandensein von Musterdepots, Watchlisten, Preisalarme und Sparplanrechnern sowie die Zugänglichkeit über App und Desktop wurden berücksichtigt. Weitere Kriterien waren die Erreichbarkeit des Brokers über unterschiedliche Kommunikationskanäle, die automatische Abführung der Kapitalertragsteuer, eventuelle Neukundenangebote sowie die Bewertungen der Broker-Apps in den gängigen App-Stores.
Da die Anforderungen an einen Online-Broker je nach Nutzertyp stark variieren, wurde zusätzlich zur Gesamtauswertung eine differenzierte Bewertung anhand typischer Nutzerprofile vorgenommen. Dazu wurden drei exemplarische Anwendergruppen („Personas“) definiert.
- Privater Trader: Diese Nutzergruppe agiert besonders aktiv am Markt und ist auf schnelle Gewinne fokussiert. Private Trader sind nicht auf der Suche nach langjährigen Wertpapieranlagen. Für sie sind niedrige Handelskosten, eine breite Auswahl an Orderarten, technische Analysewerkzeuge und schnelle Erreichbarkeit des Kundenservices von hoher Relevanz.
- Investor: Hier handelt es sich um Nutzer mit einem gewissen Maß an Erfahrung, die langfristige Strategien verfolgen und gezielt Positionen anpassen. Wichtig sind ihnen ein breites Spektrum an Wertpapieren mit entsprechender Tiefe. Auch umfassende Wertpapierinformationen, detaillierte Suchfunktionen, die Möglichkeit zur Simulation mithilfe von Musterdepots sowie Zusatzangebote wie Tagesgeld oder digitale Vermögensverwaltung sind für Investoren interessant. Durch ihre Erfahrung haben sie weniger Interesse an Wissensvermittlung durch die Online-Broker.
- Sparer: Personen dieser Gruppe suchen einfache Wege zur Kapitalbildung – meist über ETF- oder Fondssparpläne. Geringe Kosten, eine intuitive Nutzerführung, Angebote zur Wissensvermittlung und flexible Sparpläne mit dynamischen Ratenanpassungen stehen bei ihnen im Vordergrund. Auch weitere Angebote, wie Tagesgeldzinsen und eine digitale Vermögensverwaltung sind attraktiv. Die Tiefe des Angebots spielt dafür eine weniger große Rolle.
Je nach Zielgruppe wurden innerhalb der drei Hauptkategorien unterschiedliche Akzente bei der Gewichtung einzelner Unterkriterien gesetzt. So spielt beispielsweise die Kostenstruktur bei privaten Tradern eine besonders große Rolle, während für Sparer vor allem benutzerfreundliche Funktionen, Bildungselemente und günstige Sparpläne entscheidend sind.
Die Leistung jedes untersuchten Brokers wurde auf einer fünfstufigen Skala bewertet. Die Punktevergabe folgte diesem Schema:
- 5 Sterne: Über 85 von 100 möglichen Punkten
- 4 Sterne: Mehr als 70 Punkte, maximal 85 Punkte
- 3 Sterne: Mehr als 50 Punkte, aber maximal 70 Punkte
- 2 Sterne: Mehr als 25 Punkte, aber maximal 50 Punkte
- 1 Stern: 25 Punkte oder weniger
Diese Einordnung erfolgte sowohl für die Gesamtauswertung als auch für die drei zielgruppenbasierten Kategorien. Dadurch ist ein differenziertes Bild möglich, das sowohl die breite Leistung eines Brokers als auch seine Eignung für spezifische Anwendertypen sichtbar macht.
Ergebnisse des Brokervergleichs
„Die in Deutschland verfügbaren Broker haben insgesamt ein erfreulich hohes Niveau“, erklärt Matthias Reiter, Mitarbeiter des IIVA. „Der Zugang zum weltweiten Kapitalmarkt ist leichter als jemals zuvor. Dennoch gibt es große Unterschiede in der Angebotstiefe der Broker.“ Die vorliegende Analyse zeigt auch, dass die Brokerlandschaft in Deutschland insgesamt sehr verbraucherfreundlich aufgestellt ist. Insbesondere in den Top Ten der jeweiligen Kategorien liegen die Anbieter sehr dicht beieinander, Unterschiede sind oft nur im Detail erkennbar.
Das Durchschnittsergebnis im Gesamtvergleich aller untersuchten Broker liegt bei starken 74,8 von 100 möglichen Punkten. Betrachtet man die Auswertung nach Nutzerprofilen, so erreicht die Kategorie „Private Trader“ durchschnittlich 76,2 Punkte. Bei den „Investoren“ sind es 76,5 Punkte, bei den „Sparern“ sind es durchschnittlich 73,5 Punkte.
Die höchste Gesamtnote erreicht die ING mit 89,4 Punkten, dicht gefolgt von comdirect mit 89,3 von 100 möglichen Punkten. Dahinter folgen Consorsbank, Scalable Capital, Finanzen.net Zero, Flatex und S-Broker mit Spitzenbewertungen von über 85 Punkten und damit fünf Sternen. Die besten Anbieter überzeugen unter anderem durch ein breit gefächertes Angebot und mehr als fünf Handelsplätze. Damit sind sie aber nicht allein: Alle untersuchten Online-Broker ermöglichen den Handel mit Aktien und ETFs. Anleihen und klassische Fonds werden dagegen nur von rund 76 Prozent der Anbieter geführt. Matthias Reiter vom IVA erklärt: „Bei Anforderungen an wichtige Transaktionsdetails, wie die Auswahl der Handelsplätze oder verschiedener Ordertypen, lohnt ein genauer Blick. Hier gibt es sehr große Unterschiede bei den Brokern.“ Produkte wie ETCs, ETNs, ETPs sowie Derivate und Zertifikate sind bei 86 Prozent der untersuchten Unternehmen handelbar. Kryptowährungen werden von 81 Prozent der Anbieter angeboten, wobei in der Hälfte der Fälle nur ein indirekter Zugang über ETPs möglich ist. Alle Broker im Vergleich ermöglichen die grundlegenden Orderarten (Market, Limit, Stop), 18 von 21 bieten darüber hinaus erweiterte Orderfunktionen wie „TrailingStop“ oder „OCO-Orders“ an.
Im Bereich der Sparpläne bieten nur drei Anbieter keine Sparplanfunktionen an. Von den übrigen 18 bieten alle ETF-Sparpläne an, 16 Aktiensparpläne und 14 auch Fondssparpläne. Darüber hinaus ermöglichen 13 Broker Sparpläne auf ETCs, ETNs oder ETPs. Sechs Anbieter bieten Sparpläne auf Derivate oder Zertifikate an und sieben ermöglichen Sparpläne auf Kryptowährungen – teils über echte Coins, teils über ETPs. Alle Anbieter mit Sparplänen verlangen eine Mindestsparrate von weniger als 25 Euro.
Auch bei den Kosten zeigen sich klare Tendenzen. 81 Prozent der Anbieter im Gesamtvergleich bieten eine bedingungslos kostenlose Depotführung an. In 11 von 21 Fällen sind die Transaktionskosten volumenunabhängig, bei 9 dieser Anbieter liegen die Gebühren sogar unter 6 Euro pro Standardtransaktion (Einmalanlage in gängige Wertpapiere an Online-Börsen wie tradegate oder gettex). Zusätzliche Gebühren fallen bei Börsen wie XETRA oder NYSE sowie bei Spezialprodukten wie Zertifikaten oder echten Kryptowährungen an. Nur drei Anbieter konnten bei der Bewertung der Kostentransparenz nicht die volle Punktzahl erreichen.
Auch bei den Einzeluntersuchungen der Personas zeigen sich deutliche Favoriten auf dem Markt – basierend auf den persönlichen Ansprüchen. „Wenn jemand spezielle Wünsche an einen Broker hat, sollte man schon genau hinsehen, welcher Anbieter am besten passt. Das verdeutlichen auch die teils sehr unterschiedlichen Ergebnisse bei den definierten Personas“, erläutert Matthias Reiter. In der Kategorie „Privater Trader“ hat Traders Place mit 88,5 Punkten die Nase vorn und sichert sich Platz eins. Der Zweitplatzierte, Flatex, erreicht 88,3 Punkte. Auch Scalable Capital, die Consorsbank und Finanzen.net Zero erhalten mit über 85 Punkten fünf Sterne. Zwölf weitere Anbieter können sich mit vier Sternen ebenfalls über eine starke Wertung in dieser Kategorie freuen. Der Fokus dieser Nutzergruppe liegt auf schnellen Gewinnen ohne langfristige Anlagen.
In der Persona-Betrachtung der erfahrenen „Investoren“ liegt die Consorsbank auf Platz eins, gefolgt von Scalable Capital, Maxblue, ING, comdirect und Flatex. Damit erhalten sechs von 21 untersuchten Anbietern die Top-Note von fünf Sternen, neun weitere erhalten vier Sterne. Die Investoren zeichnen sich durch Erfahrung am Markt aus. Ein breites Spektrum an Wertpapieren ist hier besonders relevant, die Wissensvermittlung steht im Hintergrund.
Bei den „Sparern“ gibt es sieben Unternehmen mit fünf Sternen. An der Spitze des Vergleichs steht hier die ING, gefolgt von comdirect, Finanzen.net Zero, Scalable Capital, Consorsbank, Flatex und Smartbroker. Sieben weitere Anbieter erhalten über 70 Punkte und damit vier Sterne. In dieser Kategorie sind geringe Kosten und eine umfangreiche Wissensvermittlung besonders wichtig, um sich auch als unerfahrene Trader am Markt zu etablieren.
Sie haben Anregungen, Fragen oder sind als ausgezeichnetes Unternehmen an der Lizenzierung des Qualitätssiegels für Ihre Kommunikationsmaßnahmen interessiert? Schreiben Sie uns: institut@sz.de.
Über das Institut für Vermögensaufbau
Das Institut für Vermögensaufbau (IVA) ist eine unabhängige Analyse- und Rating-Boutique mit Sitz in München. Seit 2005 erstellt das IVA wissenschaftlich fundierte Studien zu Investmentthemen, zertifiziert Wertpapier-Portfolios und berät Finanzdienstleister mit praxisnahen, datenbasierten Ansätzen. Ziel ist es, durch mehr Transparenz die Qualität von Finanzdienstleistungen zu verbessern.