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Pflegeberufe

Mit fachlicher und sozialer Kompetenz

Die Vielfalt der Pflegeberufe bietet ausgezeichnete Chancen für engagierte junge Menschen

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Das Interesse an einer Ausbildung in der Pflege wächst: Laut Statistischem Bundesamt haben sich im vergangenen Jahr fünf Prozent mehr Menschen für eine Pflegeausbildung entschieden als noch 2020. Doch der Bedarf an Pflegefachkräften ist längst nicht gedeckt. Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, wirbt das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege seit September unter dem Motto „Neue Pflege – Eine Ausbildung. Mehr Möglichkeiten“ für die Pflegeausbildung. Eine Entscheidung für diesen verantwortungsvollen Beruf mit seinen spannenden Aufgabenbereichen rund um die Menschen, vom Frühgeborenen bis hin zum Hochbetagten, seinen vielen Arbeitsmöglichkeiten und einer bemerkenswert breiten Palette an Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten ist also auch eine für die Zukunft.

„Ich habe mich für die generalistische Ausbildung entschieden, weil mir die Zusammenarbeit mit Menschen Freude bereitet und der Beruf eine sichere und gute Zukunft bietet“, sagt auch Margita Bejic. Sie absolviert seit 2020 an der Kreisklinik Wolfratshausen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau. In diesem Jahr wurde auch die Generalistik eingeführt: Um die Attraktivität der Pflegeberufe zu erhöhen und diese zugleich zukunftsfähiger zu machen, erfolgt die Ausbildung seit dem 1. Januar 2020 auf der Grundlage des 2017 vom Bundestag verabschiedeten Pflegeberufegesetzes. In der sogenannten generalistischen Pflegeausbildung wurden die bislang getrennten Ausbildungen in der Kranken- und Kinderkrankenpflege auf der einen Seite und in der Altenpflege auf der anderen Seite zu einer EU-weit anerkannten Ausbildung als Pflegefachfrau oder Pflegefachmann zusammengefasst. Die Neustrukturierung der bislang getrennt erfolgten Ausbildungsgänge in der Pflege war auch den Entwicklungen in der Praxis geschuldet. Denn Altenpflegende versorgen in den Einrichtungen zusehends hochbetagte Menschen mit meist mehreren Erkrankungen. Pflegende in Krankenhäusern wiederum müssen sich um immer mehr Hochbetagte kümmern, was spezielles Wissen, zum Beispiel im Falle einer Demenzerkrankung, erfordert. Altenpflegende benötigen also verstärkt medizinisches Wissen in der Krankenpflege, in der Krankenpflege Beschäftigte hingegen profitieren von Kenntnissen im Umgang mit alten und hochbetagten Menschen, die nicht nur körperlich, sondern auch kognitiv eingeschränkt sein können. Die Generalistik trägt diesen gestiegenen Anforderungen des Berufsalltags durch eine gemeinsame Ausbildung nun Rechnung und macht den Wechsel zwischen den Einsatzbereichen leichter.

Startklar – Pflegeberufe

Lieben ihre Arbeit in der Pflege der Kreisklinik Wolfratshausen: Joana Walter (von links), Margita Bejic und Lena Pfeil. Foto: Kreisklinik Wolfratshausen

Sie könne „die generalistische Ausbildung allen Menschen, die den Wunsch haben, sich im pflegerischen Bereich weiterzuentwickeln, nur weiterempfehlen“, sagt Margita Bejic. „Durch die Gesetzesänderung und Reform der Ausbildung hat sich das Konzept weiterentwickelt und Auszubildende werden mehr praktisch ausgebildet wie auch begleitet“, sprechen sich auch ihre Zentralen Praxisanleiterinnen Lena Pfeil und Joana Walter für die Generalistik aus. „Die Auszubildenden erhalten die gesetzlich vorgeschriebene praktische Anleitung durch Fachpersonal. Simulation und Demonstration ist nicht mehr das Ziel – es gibt jetzt didaktische Fahrpläne und man arbeitet evidenzbasiert, orientiert an den Kompetenzbereichen. Ein Wandel, der jetzt endlich beginnt und nur durch die Auszubildenden vollzogen werden kann“, beschreiben Pfeil und Walter ihre Arbeit mit den angehenden Pflegefachkräften. Sie bestätigen auch deren großes Interesse und Engagement. „Wir arbeiten in einem Beruf, dessen Berufsbild überwiegend mit negativen Assoziationen verknüpft ist, und trotzdem können Laien oft gar nicht erklären, was man in der Pflege denn tatsächlich jeden Tag leistet. Schüler kämpfen häufig an vorderster Front gegen dieses negative Berufsbild und werden ständig mit der Frage konfrontiert, warum sie überhaupt diesen Beruf lernen wollen“, sagt Joana Walter. „Und immer bekommt man auf diese Frage eine hochmotivierte, menschenbejahende und spannende Antwort zurück. Meist mit sehr persönlichen, individuellen Motiven.“ Der Elan der Auszubildenden sei spürbar, meint auch Lena Pfeil. „Gerade auch wegen der bestehenden Herausforderungen wie Pflegenotstand oder Pandemie schätze ich die trotzdem hohe Einsatzbereitschaft und das Durchhaltevermögen der Auszubildenden sehr“, sagt sie. „Der Beruf fordert auch eine gewisse Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, besonders von den Auszubildenden. Als Praxisanleiterin schätze ich besonders die Neugierde, Neues kennenzulernen.“

Das Berufsbild hat viele Entwicklungsmöglichkeiten

Menschen aller Altersstufen in allen Versorgungsbereichen pflegen zu können, wertet das Berufsbild mit seinen vielen Entwicklungsmöglichkeiten auf und stärkt so seine Attraktivität. Dennoch empfiehlt sich vor der Entscheidung für diesen Beruf mit Zukunft eine ehrliche Selbstanalyse. Diese sollte am besten mit einem Praktikum kombiniert werden. Dann können gleich im praktischen Einsatz für die spätere Berufstätigkeit enorm wichtige Fragen geklärt werden. Ganz oben steht natürlich die nach der Freude am Umgang mit Menschen und ihren unterschiedlichen Bedürfnissen – nicht nur bei der Pflege. Diese wahrnehmen zu können und erfüllen zu wollen, ist wohl das A und O der Pflege. Das gelingt nur, wenn man zugewandt ist und emphatisch auf sein Gegenüber eingehen und genau zuhören kann. „Wichtig ist generell die Sozialkompetenz, die vor allem in der Empathie und Kommunikation spürbar sein muss“, so Praxisanleiterin Joana Walter. Pflegekräfte in Altenheimen oder Krankenhäusern sind für Menschen, die wegen ihrer besonderen Situation Unterstützung brauchen und für deren Angehörige die Ansprechpartner Nummer eins. Ihnen sagt sich manches leichter als Ärzten oder Angehörigen. Dies gilt ebenso für jene, die sich aufgrund ihrer Erkrankung nicht verbal äußern können. Denn gut ausgebildete Pflegekräfte lesen auch aus Mimik und Körpersprache viel über das aktuelle Befinden ihrer Patientinnen und Patienten ab. Unabdingbar ist nicht nur in diesem Zusammenhang ein verstärktes Interesse an der Medizin, denn Erkrankungen haben viele Gesichter. Fachwissen ist hier ein guter Ratgeber. Auf jeden Fall sollten Auszubildende Interesse an den Themengebieten Pflege und Medizin mitbringen, so die Zentrale Praxisanleiterin Lena Pfeil. „Gleichzeitig ist eine hohe Lernbereitschaft wichtig, da dieser Beruf viel Fachwissen umfasst. Teamfähigkeit sollte auch mit vorne anstehen, denn man ist niemals Einzelkämpfer in dem Berufsfeld.“

Wer sich also auf Menschen einlassen kann, ihnen Geduld und Verständnis entgegenbringt und sich vor körpernahen Tätigkeiten nicht scheut, erfüllt neben körperlicher und psychischer Belastbarkeit die fundamentalsten Anforderungen für die Arbeit in der Pflege.

Die neue generalistische Ausbildung hat den Pflegeberuf reformiert. Foto: Adobe Stock

Aber auch sie kommt nicht ohne eine gehörige Portion Bürokratie, Dokumentation, Planung und Organisation aus. Ob sie später im Krankenhaus, in der Kinderklinik, in der Altenpflegeeinrichtung oder im ambulanten Einsatz arbeiten: Absolventen der generalistischen Pflegeausbildung werden fit gemacht für hochkomplexe Pflegeprozesse und die Zusammenarbeit mit Medizin und Therapie. Weiterbildungen zu absolvieren, in Sachen Fachwissen am Ball zu bleiben, sind Voraussetzungen, um später – bei allen Herausforderungen dieses anspruchsvollen Berufs – mit Einsatz und Freude arbeiten zu können.

Viele Wege führen dorthin

Der Weg in den Pflegeberuf führt klassischerweise über die dreijährige Ausbildung an einer staatlich anerkannten Pflegeschule und in einem Ausbildungsbetrieb in Klinik, Altenheim oder ambulanten Pflegedienst. Zugangsvoraussetzung ist entweder ein mittlerer Schulabschluss oder eine andere erfolgreich abgeschlossene zehnjährige allgemeine Schulbildung. Möglich ist auch der Mittelschulabschluss nach neun Jahren, wenn ihm entweder eine erfolgreich abgeschlossene, mindestens zweijährige Berufsausbildung oder aber die einjährige Ausbildung zur oder zum Staatlich geprüften Pflegefachhelfer oder -helferin folgte. Im letzteren Fall kann eine Verkürzung der Ausbildungsdauer möglich sein. Die berufliche Pflegeausbildung setzt sich im Wechsel aus theoretischem sowie praktischem Unterricht und der praktischen Ausbildung zusammen. Den Schwerpunkt setzt die Pflegeausbildung auf den praktischen Teil, dieser muss sich auf wenigstens 2500 Stunden belaufen. Der theoretische und praktische Unterricht an der Pflegeschule soll mindestens 2100 Stunden umfassen. Allein rund 1000 Stunden werden hier dem Themenbereich verantwortliche Planung, Organisation, Gestaltung, Durchführung, Steuerung und Evaluation von Pflegeprozessen und Pflegediagnostik in akuten und dauerhaften Pflegesituationen gewidmet. Die praktische Ausbildung setzt sich aus verschieden strukturierten Einsätzen zusammen.

Inhaltliche Schwerpunkte bei der generalistischen Ausbildung

Wer die generalistische Ausbildung im dritten Ausbildungsjahr mit einem inhaltlichen Schwerpunkt fortsetzen möchte, erwirbt seinen Abschluss mit der Spezialisierung in der Altenpflege oder in der Kinderkrankenpflege. Bei der Versorgung von jungen Patienten, von Frühchen – um die sich eigens dafür weitergebildete Kinderintensivpflegerinnen oft viele Monate lang kümmern – bis zu Jugendlichen und deren Angehörigen müssen Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen und -pfleger deutlich mehr Zeit und Aufwand einkalkulieren als bei der Pflege von Erwachsenen auf Normalstationen. Spezielle Ansprüche stellt auch die ältere Generation: Wer in der Altenpflege arbeiten möchte, sollte auf alte und hochbetagte Menschen zugehen, sie und ihre Biographien, Wünsche und Bedürfnisse wahr- und ernstnehmen, ihnen zuhören und ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit vermitteln können, denn all dies gehört zum vielfältigen Berufsbild der Pflegefachkräfte in der Altenpflege. Dazu kommen unterschiedliche pflegerische Tätigkeiten, die Durchführung medizinischer Maßnahmen nach ärztlicher Anordnung oder die Beratung von Angehörigen: Altenpflegende haben einen abwechslungsreichen Beruf, an dem kein Tag dem anderen gleicht. Dies gilt auch für die Staatlich geprüften Pflegefachhelferinnen und -helfer mit einem Mittelschulabschluss, die in der Altenpflege oft auf den Geschmack einer anschließenden Ausbildung als Altenpflegerin oder Altenpfleger kommen. In der Altenpflege müssen Pflegekräfte seit 1. September letzten Jahres mindestens in Tarifhöhe bezahlt werden. Außerdem werden die Mindestlöhne für Pflegekräfte in drei Stufen angehoben. „Pflegehilfskräfte erhalten künftig 14,15 Euro brutto pro Stunde, qualifizierte Pflegehilfskräfte mit einer einjährigen Ausbildung 15,25 Euro und Pflegefachkräfte 18,25 Euro. Weitere Erhöhungen folgen zum 1. Mai und zum 1. Dezember“, so das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung. Laut einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom Mai 2021 sind „die durchschnittlichen Bruttomonatsverdienste für vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern und Heimen, zu denen auch Pflegefachkräfte zählen, in den vergangenen zehn Jahren um rund ein Drittel gestiegen“. So verdienten etwa vollzeitbeschäftigte Fachkräfte in Krankenhäusern, wie Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und -pfleger, im Jahr 2020 brutto 32,9 Prozent mehr als noch 2010. „Die Bruttomonatsverdienste von Fachkräften in Altenheimen stiegen im selben Zeitraum im gleichen Umfang (+32,8 Prozent), bei Fachkräften in Pflegeheimen fiel der Anstieg mit 38,6 Prozent noch etwas höher aus. In allen drei Gruppen stiegen die Verdienste in den vergangenen zehn Jahren deutlich stärker an als in der Gesamtwirtschaft (Produzierendes Gewerbe und Dienstleistungen) mit 21,2 Prozent.“

Beste Aussichten mit einem Pflegestudium

Die Flexibilität in Sachen Aus- und Weiterbildung ist ein entscheidender Pluspunkt des Pflegeberufs. Dieser biete viele Weiterbildungsmöglichkeiten, an denen sie Interesse habe, wie zum Beispiel Stationsleitung oder Praxisanleiter, so die Auszubildende Margita Bejic. Neben den vielfältigen Weiterbildungs-, Spezialisierungs- und Karrieremöglichkeiten ist die zunehmende Akademisierung des Pflegeberufes mit Studiengängen wie Pflegemanagement, Pflegepädagogik, also Lehrkraft für Pflegeberufe, oder Pflegewissenschaft erstmals um eine berufsgesetzlich verankerte hochschulische Erstausbildung erweitert worden: Damit aktuelle pflegewissenschaftliche Erkenntnisse im Sinne einer kontinuierlichen Verbesserung der Pflegequalität rascher aus den Hochschulen in die Praxis gelangen, wurde mit dem neuen Pflegeberufegesetz auch ein neues berufsqualifizierendes Pflegestudium mit Bachelor-Abschluss eingeführt. Pflege sei zukunftsträchtig, so Lena Pfeil. Dabei spiele nicht nur der demographische Wandel eine Rolle, sondern es hat auch Auswirkungen auf den Beruf, „dass viele Pflegekräfte in den nächsten zehn Jahren in Rente gehen und die Menschen älter und multimorbider werden“. Und Pflege sei attraktiv: „Mit dem Schichtdienst bieten sich ganz neue Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung. Mal vier Tage frei haben, ohne Urlaub zu nehmen? Kein Problem. Oder ausschlafen und erst mittags arbeiten.“ Joana Walter sagt: „Pflege ist krisensicher, Pflege ist vielseitig. Man arbeitet mit Menschen und deswegen ist jeder Tag anders. Immer wieder erfährt, erlebt oder fühlt man etwas, dass man vorher nicht kannte. Es gibt nichts, dass es nicht gibt, und im Beruf der Pflege sitzt man quasi in der ersten Reihe.“
      

Ina Berwanger

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