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Virtual und Augmented Reality, kurz VR/AR, sind die Themen der Zukunft. Für die kommende Berufsgeneration wird es damit so richtig spannend: Über spezielle Brillen werden immer mehr Aus- oder Weiterbildungsinhalte vermittelt, zum Beispiel, um praktische Skills wie das Ankoppeln eines Zugs zu üben, einen Notfallpatienten zu behandeln oder ein Werkstück virtuell zu bearbeiten. Dabei lernen die Azubis eine Menge – und das, ohne „am lebenden Objekt“ etwas falsch zu machen. Einige Unternehmen arbeiten bereits damit – wir haben einige Beispiele gesammelt.
Auf dem Weg zur Digital Car Company trainieren Auszubildende von Audi mit Virtual Reality das „Pick-by-light“-Verfahren. Ein typischer Arbeitsplatz wurde dafür detailgetreu als virtueller Raum nachgebildet, in dem Azubis anhand verschiedener Arbeitsaufträge die Arbeitsroutinen üben können. Durch einen spielerischen Ansatz, bei dem es Punkte für korrekt ausgeführte Aufgaben gibt, arbeiten sich die Azubis wie bei einem Videospiel durch verschiedene Levels.
VR-Training mit digitalem Zwilling
Auch Siemens nutzt VR, um ein Produkt vor der Herstellung zu simulieren. Durch sogenannte „digitale Mockups“ können Entwicklungsteams auch ohne teure (echte) Prototypen gemeinsam an Projekten arbeiten. Digital Mock-ups (DMU) sind wirklichkeitsgetreue, computergenerierte Versuchsmodelle, die erstmals in der Flugzeugindustrie eingesetzt wurden. So wurde die Boeing 777 als erstes Produkt vollständig digital und dreidimensional dargestellt, womit die Entwicklungszeit erheblich verkürzt und die Passgenauigkeit der Teile und der Systeme verbessert werden konnte.
Die Mercedes-Benz Group bildet Mitarbeitende mit dieser innovativen Technologie zu Brandschutzhelfern aus: Dank einer speziellen Virtual Reality-Brille erleben die angehenden Brandschutzhelfer eine realitätsechte Situation und löschen Brände mit einem echten Feuerlöscher, der mit der virtuellen Welt verknüpft ist.
Mit VR-Brille und Handhelds kann man in die Parallelwelt eintauchen. Foto: Mercedes-Benz Group AG
Bei der Bahn gibt es ein eigenes VR-Trainingszentrum im hessischen Fulda: Hier lernen Azubis, Güterwaggons aneinander zu kuppeln. Mit der VR-Brille auf der Nase und einem Controller in der Hand können so die Handgriffe wie im echten Leben trainiert werden.
Der Chemieriese BASF aus Ludwigshafen setzt die sogenannte Hololens-Technologie schon seit 2018 in der Industriemechaniker-Ausbildung ein: Der Pumpenaufbau, Erklärungen zu einzelnen Arbeitsschritten und Hintergrundinfos, etwa zu Dichtungen oder Lagern, werden in eine spezielle Brille projiziert. Parallel wird an realen Pumpen gearbeitet. Im nächsten Schritt will der Konzern eine komplette Produktionsanlage in der virtuellen Welt umsetzen.
Sicher ist: „Die Technologie hat großes Zukunftspotenzial und wird in den kommenden Jahren ein immer bedeutenderes Thema“, so Professor Ludger Schmidt, der an der Universität Kassel das Fachgebiet Mensch-Maschine-Systemtechnik leitet, auf news4teachers.de. Es gibt hier zwei verschiedene virtuelle Ansätze: Die Augmented Reality (oft als auch Mixed Reality bezeichnet) mischt die reale Welt mit der virtuellen: Über spezielle Brillen, etwa die Hololens, sieht der Anwender die reale Welt und bekommt zusätzlich auf dem Display in der Brille Informationen eingeblendet. So entstehen beim Betrachter quasi zwei Welten: Die echte reale, sowie eine überblendete „künstliche, digitale“ Welt. Die VR-Technik ermöglicht dagegen, sich jederzeit virtuell an einen anderen Ort zu bringen – ohne die wirkliche Welt zu sehen. Wie beim oben genannten Beispiel der Deutschen Bahn. Hier wird ein Bild der Situation, also der Raum zwischen zwei Waggons in der Brille simuliert – eingehakt, angekurbelt und den Bremsschlauch verbindet man mit zwei Handgeräten. Zugbegleiter lernen so etwa auch die 28 Schritte, die für das Herausfahren des Hublifts für Rollstuhlfahrer im ICE notwendig sind.
Auch beim Pharmariesen Boehringer Ingelheim werden VR und AR in vielen Bereichen benutzt: Von virtuellen Meetings bis hin zu Recruiting-Maßnahmen zur Personalgewinnung oder dem Einsatz auf Jobmessen, wo Interessierte mit VR-Brillen eine interaktive Reise durch den menschlichen Körper unternehmen können. Apropos Medizin – auch hier hat virtuelles Lernen schon Einzug gehalten. In der Sanitäterausbildung werden Notfallsituationen am virtuellen Patienten trainiert. Die Uni Gießen bietet Kurse für Studierende zu rheumatischen und osteologischen Erkrankungen, wobei die Teilnehmerinnen und Teilnehmer VR-Brillen tragen und dabei die gesunde Anatomie und entzündliche Erkrankungen erkunden. Mit VR-Brillen könnten bald auch Operationen geübt werden, heißt es von seiten der Uni. Technik und Tragekomfort der Brillen seien allerdings noch ausbaufähig. Bei längerer Tragezeit könne es zu Augen- und Belastungsschmerzen durch die bis zu 600 Gramm schwere VR-Brille kommen.
Barbara Brubacher
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